Neunkirchen
"Ich fühle mich relativ gut"
Neunkirchens Stadtchef Herbert Osterbauer über seine Parkinson-Erkrankung und seinen gesünderen Lebensstil.
NEUNKIRCHEN. Er hat einen Herzschrittmacher, bekam vor zwei Jahren eine Lungenembolie und muss seit 2017 mit seiner Parkinson-Erkrankung zurecht kommen. Alles zusammen genommen zwang den ÖVP-Bürgermeister, seinen Lebenswandel deutlich umzustellen.
BEZIRKSBLÄTTER: Merken Sie Beeinträchtigungen durch Parkinson? Werden Sie bei Sitzungen zum Beispiel schneller müde?
OSTERBAUER: Wenn's fad ist, schlaf ich ein (scherzt der Bürgermeister). Das einzige Problem, das ich habe ist, dass ich eine leise Stimme habe. Das ist auch eine Form der Parkinson.
Wie haben Sie Ihre Erkrankungen in Griff bekommen?
Indem ich gute Ärzte habe, eine sehr verständnisvolle, unterstützende Frau, die mich motiviert auch gegen diese Krankheiten zu kämpfen. Es ist nichts, was mich schwer behindert.
Inwiefern ist Ihr Leben jetzt anders?
Jede Krankheit zwingt einen etwas umzustellen. Meine Frau kocht entsprechend. Wir haben Wochen, wo wir nur basisch essen, mit wenig Fleisch und sehr viel Gemüse. Dabei gibt's auch keine säurehaltigen Produkte. Und das tut mir sehr gut.
Worauf müssen Sie noch verzichten?
Ich muss aufpassen bei Alkohol. Sonst stellen sich manche Defizite ein. Bei Parkinson ist es auch wichtig, regelmäßig zu bestimmter Zeit seine Medikamente einzunehmen und Eiweiß dazu vermeidet. Denn Eiweiß hemmt die Entwicklung dieser Stoffe in den Medikamenten.
Wie starten Sie in den Tag?
Ich steh um 5 Uhr auf. Dann mache ich meine gymnastischen Übungen mit Rumpf-Drehen, Kniebeugen, und Übungen für Schulter und Halswirbel. Das dauert ca. 20 bis 30 Minuten. Dann frühstücke ich meist einen Apfel, eine Birne und eine Orange. Danach spiele ich mit meiner Frau eine Partie Jolly und dann geht's ins Büro. Am Nachmittag versuche ich eine Stunde ins Fitnessstudio zu gehen.
Sie haben erwähnt, dass sie seit kurzem auch wieder laufen.
Ja, ich geh am Laufband 10 Minuten walken, 10 Minuten laufen und wieder 10 Minuten walken. Dann geht's 20 Minuten aufs Rad und dann noch auf den Cross-Trainer.
Sie kündigten an, nochmals für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Wollen Sie die nächste Periode dann auch fertigmachen?
Ich bin gerne Bürgermeister von Neunkirchen. Ich habe grundsätzlich vor, anzutreten und die Periode fertigzumachen. Fünf Jahre sind aber eine lange Zeit. Ich kann aber nicht ausschließen, dass die Erkrankung schlechter wird – trotz gegensteuern.
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