Blick zu Samariterbund und Rotes Kreuz
Teuerungswelle – unsere Retter sind erfinderisch

- Rot Kreuz-Bezirksstellengeschäftsführer Horst Willesberger hofft, dass sich bei den Spritkosten eine Lösung im Sinne der Retter abzeichnet.
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Die Rettungskräfte stöhnen unter den Teuerungen. Not macht erfinderisch. Das Rote Kreuz produziert bald Strom.
BEZIRK. Das Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariterbund Ternitz-Pottschach leiden unter den massiven Mehrkosten.
"Uns treffen die Teuerungen bei Sprit, Strom und Gas wie jeden Haushalt und jede Firma auch", erklärt Rot Kreuz- Bezirksstellengeschäftsführer Horst Willesberger im BezirksBlätter-Gespräch. Die Politik schnürt für Unternehmen und Privathaushalte Entlastungspakete. Willesberger: "Aber wie das bei Vereinen aussieht, wissen wir noch nicht. Derzeit müssen wir mit den Zusatzkosten leben wie alle anderen."

- Samariter-Obmann Samwald und Dienststellenleiter Klaus.
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10 Millionen Euro werden verteilt
So zumindest der Stand bis 25. Oktober. Da wurde nämlich ein 10 Millionen-Euro-Paket für die Rettungskräfte für heuer und 2023 zugesagt.
Christian Samwald, Obmann des Arbeiter-Samariterbundes Ternitz-Pottschach freut sich über die angekündigten Finanzspritzen: "Die Ergebnisse des Rettungsgipfels sind sehr zu begrüßen. Schon im Vorfeld habe ich die Dringlichkeit einer finanziellen Absicherung bei Landesrätin Königsberger-Ludwig deponiert. Gemeinsam mit der Unterstützung des Landes und mit der Leistung unserer Freiwilligen und Hauptberuflichen werden wir auch weiter jedem Menschen, der Hilfe benötigt, diese Hilfe zukommen lassen."

- ASBÖ-Dienststellenleiter Michael Klaus.
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Heizen nur mehr auf 19°C
Dennoch drängt sich die Frage auf, wo die Retter Sparpotential haben. Samwald: "Man wird eine Festbeleuchtung der Dienststelle vermeiden." "Und wir heizen nur mehr auf 19°C", so Samariterbund-Dienststellenleiter Michael Klaus. Außerdem werden nur mehr Einmaldecken für Patienten verwendet. "Die sind auf Dauer gesehen günstiger als die Strom- und Energiekosten", so Klaus.
Stromproduktion läuft an
Not macht außerdem erfinderisch. Neue Rot Kreuz-Dienststellen (wie die in Bau befindliche Dienststelle in Puchberg) werden bereits mit PV-Anlagen ausgerüstet. Willesberger: "Wir haben auch für alle Standorte im Bezirk PV-Anlagen geplant und einreichen lassen." Derzeit scheitert die Umsetzung nur an den langen Lieferzeit. "Wenn wir alles fertig haben, haben wir 740 Module und haben nicht nur Selbstversorgung, sondern speisen sogar Strom ins Netz ein", so Willesberger.
Bilanz Rotes Kreuz

- Horst Willesberger, Rotes Kreuz.
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2021 hat das Rote Kreuz im Bezirk rund 1.779.000 Kilometer für Rettungseinsätze und Krankentransporte zurückgelegt. Das entspricht einer 44,5-fachen Umrundung unseres Planeten. "Bei einem Verbrauch von ca. 9 l/100 km sind das rund 160.000 l Kraftstoff pro Jahr", so Horst Willesberger.
Kosten für den Samariterbund
Jänner bis Oktober 2022: Stromkosten +65% und Heizungskosten +25%.
Die Treibstoffkosten lagen 2021 bei rund 44.000 Euro. Heuer war eine Steigerung auf 148% zu bemerken.
Pro Jahr spult der Arbeiter-Samariterbund Ternitz-Pottschach 360.000 km herunter und absolviert 2.700 Rettungseinsätze.
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