Appell für mehr Tierschutz
Politiker und Jagdverband für Silvester ohne Böller
- Sven Hergovich mit "Bürohund" Fido: "Feiern ja – aber: Unnötigen Stress für Tiere vermeiden!"
- Foto: SPÖ NÖ
- hochgeladen von Daniel Schmidt
Knallende und blitzende Feuerwerkskörper lösen bei Wild und Haustieren Stress aus. Besser alternative Angebote für Feiern zum Jahreswechsel 2025/26 nutzen.
NÖ. Zum Jahresende rufen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), Landesrat Sven Hergovich (SPÖ) und Landesjägermeister Christoph Metzker zu einem bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern und Böllern auf. Insbesondere für Haus- und Wildtiere bedeute die Silvesternacht jedes Jahr massiven Stress.
Appelle für Rücksicht auf Natur & Wild
„Das laute Knallen von Böllern und Raketen versetzt viele Tiere in Angst und Panik. Hunde und Katzen zittern, flüchten oder verletzen sich, Wildtiere werden aufgeschreckt“, verzichtet Sven Hergovich aus persönlicher Überzeugung bewusst auf Feuerwerkskörper.
- Blitzknallsätze verursachen viel Lärm zum Jahreswechsel. (Symbolfoto)
- Foto: SKatzenberger/Panthermedia
- hochgeladen von Antonio Šećerović
„Wir bitten die Menschen in NÖ, den Jahreswechsel so zu gestalten, dass Belastungen für Wildtiere und Lebensräume möglichst gering bleiben. Feiern sollten in einem größeren Abstand zu Wäldern, Feuchtgebieten, Wildruhezonen und Gewässern abgehalten werden sowie Müll konsequent eingesammelt und entsorgt werden. Das sind nur kleine Maßnahmen für Einzelne, kommen aber der Natur zugute“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Er verweist zudem auf vielfältige Angebote in Gemeinden und bei Veranstaltungen für die Silvesternacht.
- Feuerwerke sind wunderschön anzusehen. Viele sehen darin jedoch eine unnötige Belastung für Mensch und Natur. (Symbolbild)
- Foto: fotoalia
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
„Wildtiere sind besonders im Winter auf Ruhephasen angewiesen. Unvorhersehbare Störungen in der Nacht lösen Flucht aus und kosten Energie, die dann an anderer Stelle fehlt. Wir bitten daher die Menschen, möglichst auf knallende und blitzende Feuerwerkskörper zu verzichten – vor allem an den Tagen und in den Stunden vor Silvester. Das kommt dem Wild, den eigenen Vierbeinern und der Natur zugute“, sagt Landesjägermeister Christoph Metzker.
Studien belegen Stress
Panikreaktionen von Wildtieren durch Feuerwerke sind auch wissenschaftlich erfasst: So wurden anhand von Wetterradars in den vergangenen Jahren in den Niederlanden massive nächtliche Auffliege-Reaktionen gemessen. Ab Mitternacht und über die Dauer von rund 45 Minuten und in Flughöhen von bis zu 500 Metern nahm die Flugaktivität dramatisch zu. Auswertungen zeigen zudem, dass an Silvester im Schnitt um ein Vielfaches mehr Vögel gleichzeitig in der Luft sind als in Vergleichsnächten und hier besonders über Rast- und Feuchtgebieten. Bei Graugänsen wurden unter anderem eine erhöhte Herzfrequenz und Körpertemperatur als Zeichen einer deutlichen Stressreaktion rund um Silvesterfeuerwerke gemessen.
- Durch die Knallerei und Lichtblitze flüchtet das Wild. Vor allem das Rotwild kann auf langen Fluchten viel wertvolle Energie verlieren.
- Foto: Sven-Erik Arndt
- hochgeladen von Daniel Schmidt
Der Energieverlust betrifft aber nicht nur Vögel: Auch Säugetiere reagieren auf plötzliche, laute Störungen typischerweise mit erhöhter Aktivität, Ausweichen und Stress. Für Reh, Hirsch und Schwarzwild bedeutet jede zusätzliche Flucht mehr Bewegung, höherer Energiebedarf und eine Verlagerung in weniger geeignete Einstände.
Müll durch Raketen: Problem für Lebensräume
Was nach der Feier liegen bleibt, landet zudem oft in der Natur: Karton, Plastikbestandteile, Drähte, Kappen und nicht vollständig verbrannte Rückstände können dann zu einem Problem werden. Dazu kommen schädliche Stoffe, die über Luft und Niederschlag in Böden und Gewässer eingetragen werden. So zeigen Studien nach Feuerwerken kurzfristig ein Ansteigen von Mikroplastik in Gewässern, insbesondere in und rund um Städte und Gemeinden.
Blaulicht für Tierretter gefordert
„Ohne Blaulicht drohen bei Einsätzen wertvolle Zeitverluste und erhöhte Gefahr für Mensch und Tier. Blaulicht für die Tierrettung würde Einsatzkräfte entlasten, die Verkehrssicherheit erhöhen und Tierleid verhindern. Bei Verkehrsunfällen sind immer öfter Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettung mit der Versorgung von mitverunfallten Tieren gebunden. Genau hier könnten Blaulicht-berechtigte Tierrettungsdienste entlasten - so wären Polizei, Feuerwehr und Rettung vollumfänglich für die Menschenrettung verfügbar,“ fordert SP-Landesrat Hergovich.
Das könnte dich auch interessieren:
Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.