Ärzte sagen "Nein" zu Pühringers Angebot
Mit einem einstimmigen "Nein" votierten die Mitglieder der Spitalsärzte-Kurie heute dafür, die Vorschläge, die Landeshauptmann Josef Pühringer am Dienstag den Vertretern der Ärztekammer vorgelegt hat, nicht zu akzeptieren.
„Das Angebot des Herrn Landeshauptmann ist völlig unzureichend“, sagt Harald Mayer, Obmann der Kurie der angestellten Ärzte. Wie die von Pühringer in Aussicht gestellte „attraktive Lösung, die sicher bei einer großen Mehrheit der Ärzteschaft auf Zustimmung stoßen“ werde, aussehen könnte, sei völlig unklar. „Solange wir nichts darüber wissen, können wir nicht zustimmen. Das einzige, worauf sich der Herr Landeshauptmann bis dato festgelegt hat, ist, dass er keine Veränderung der Grundgehälter will. Pühringer hat aber bereits angesprochen, dass er Zulagen verschieben will. Das können wir auch selbst organisieren und tun das auch“, so Mayer. Die Ärzte davon abzuhalten, aus Oberösterreich abzuwandern werde damit aber nicht gelingen.
„Selbstverständlich werden die Patienten in Not- und Akutfällen davon nichts spüren“, sagt Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser, „dass es bei geplanten Eingriffen und in den Ambulanzen zu längeren Wartezeiten kommt, wird aber unvermeidbar sein."
Pühringer: "Angebot war fair und gut"
Pühringer bedauert die heutige Entscheidung der Ärztekammer, sein Angebot für eine Übergangsregelung während der Verhandlungen zur neuen Gehaltsstruktur für Ärzte und Pfleger abzulehnen.
„Das Angebot war ein faires und gutes“, betont Pühringer und versichert, dass alle organisatorischen Vorkehrungen getroffen wurden und werden, damit ab 1. Jänner 2015 die Versorgung der Patienten weiterhin gesichert ist. „Es darf nicht sein, dass dieses Thema auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen wird“, stellt Pühringer fest. Der Landeshauptmann hat für Dienstag, 23. Dezember nochmals alle Spitalsträger und Verantwortlichen der oberösterreichischen Spitäler zu einer Konferenz nach Linz eingeladen, um dort nochmals alle notwendigen Maßnahmen zu erörtern und sicherzustellen.
Pühringers Appell an die Ärzte: Eine Opt-out-Lösung während des Verhandlungszeitraums zu ermöglichen und die Protestmaßnahmen einzustellen.
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