Evakuierung aus Israel
Bundesheer holt die ersten Österreicher am Mittwoch aus dem Kriegsgebiet
Die Lage in Israel spitzt sich seit dem brutalen Überfall der Terrorgruppe Hamas am Samstag von Tag zu Tag weiter zu. Aus dem Land auszureisen gestaltet sich zunehmend schwieriger, immer mehr Airlines – auch die AUA – stellen ihren Flugebetrieb ein oder haben das bereits getan. Ausreisewillige Österreicher sollen nun vom Bundesheer in Sicherheit gebracht werden.
LINZ. Das Bundesheer startet am Mittwoch mit Evakuierungsflügen aus Israel. Aktuell würden rund 300 Österreicher und Österreichirinnen auf einen Weg aus dem Kriegsgebiet warten, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Dienstagnachmittag im Rahmen einer spontan einberufenen Pressekonferenz am Fliegerhorst Vogler in Hörsching. Die Zahl der Ausreisewilligen könne sich aber stündlich ändern.
Erste Österreicher am Mittwoch in Zypern
Eine Hercules Transportmaschine, mit 14 Mann Besatzung an Board – darunter auch bewaffnete Soldaten – wird am Mittwoch gegen 10.30 Uhr von Hörsching zunächst in Richtung Zypern abheben. Vom Militärflughafen Paphos, werde man noch am selben Tag einen ersten Shuttleflug – etwa viereinhalb Stunden hin und retour – nach Tel Aviv starten.
Danach soll es Evakuierungsflüge im Schichtbetrieb geben. Die ersten Österreicher werden laut Tanner, noch am selben Abend sicher in Zypern eintreffen, von wo aus es für die Menschen mit Linienflügen der AUA zurück nach Wien geht.
Lage vor Ort "unsicher und unübersichtlich"
Die Mission ist vorerst für fünf Tage geplant, mit jedem Flug können etwa 60 Personen aus Israel ausgeflogen werden. "Wir werden so lange fliegen, so lange es die Sicherheitslage zulässt", versichert Pilot Brigadier Wolfgang Luttenberger. Die Lage vor Ort sei "unsicher und unübersichtlich", so Tanner. "Aber wir haben lauter erfahren Soldaten, Piloten, Techniker, die die Leute wieder sicher zurückbringen". Schon bei vorangegangenen Evakuierungsaktionen – etwa aus Ägypten oder Libyen – habe das Bundesheer seine Fähigkeiten mehrfach bewiesen, so Tanner weiter. Sie appelliert jedoch gleichzeitig an alle Menschen, die bereits einen regulären Flug gebucht haben, diesen unter keinen Umständen verfallen zu lassen. Teil des Einsatzteams sind auch Heerespsychologen und ein Arzt, die sich an Board um die Menschen kümmern.
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