„Kein Freibrief“
EU gibt mehr Spielraum bei Jagd auf den Wolf

- Die Jagd auf den Wolf wird rechtlich gesehen vereinfacht.
- Foto: PantherMedia/peromarketing
- hochgeladen von Ingo Till
Der Schutzstatus des Wolfes in der Europäischen Union wird nach langen Diskussionen nun von „streng geschützt“ auf „geschützt“ geändert. Die EU-Mitgliedsstaaten haben dadurch künftig mehr Freiheiten im Umgang mit dem Raubtier – sprich: Die Jagd auf den Wolf wird unter gewissen Umständen rechtlich erleichtert.
EU/OÖ. Das EU-Parlament hat nun die die Änderung des Schutzstatus des Wolfes in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) beschlossen. Nach Bestätigung durch den EU-Rat gilt das Raubtier dann grundsätzlich nicht mehr als „streng geschützt“ sondern nurmehr als „geschützt“. Es obliegt allerdings den Mitgliedsstaaten, den strengeren Status beizubehalten. Die Verpflichtung, den „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfes abzusichern bleibt so oder so.
„Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“
In Oberösterreich jedenfalls freut sich die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) über diese lang erwartete Entscheidung: „Gebetsmühlenartig haben wir unsere Forderung nach einer Anpassung des Schutzstatus an die realen Gegebenheiten wiederholt. Diese Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Im Eilverfahren hat das EU-Parlament heute die Senkung des Schutzstatus für den Wolf beschlossen. Geschützt bleibt der Wolf, aber unantastbar ist er nicht mehr," so Langer-Weninger. Die neue Rechtslage bestätige den Weg, den Oberösterreich mit seiner Wolfsmanagementverordnung bereits eingeschlagen habe. „Oberösterreich hat früh erkannt, dass ein effektives Wolfsmanagement notwendig ist. Unsere Verordnung bleibt auch in Zukunft ein bewährtes Instrument, um rasch und gezielt gegen Problemwölfe vorzugehen und die Sicherheit der Menschen und Nutztiere zu gewährleisten," betont Langer-Weninger.
„Es geht nicht um einen Freibrief“
Dabei bleibt die Entnahme klar geregelt und weiterhin an strenge Auflagen gebunden: „Es geht nicht um einen Freibrief, sondern um ein praxisgerechtes Wildtiermanagement. Dort, wo Nutztiere und Menschen akut gefährdet sind, wird konsequent gehandelt," so die Agrar-Landesrätin. Aktuell arbeite das oö. Agrarressort an einem umfassenden Rudel-Monitoring, um die Entwicklung der Wolfspopulation präzise zu dokumentieren. Ziel sei es, faktenbasierte Grundlagen für ein nachhaltiges Wolfsmanagement zu schaffen und die Balance zwischen Artenschutz und Sicherheit weiterhin zu gewährleisten.
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