Maßnahmenpaket vorgestellt
Land OÖ investiert sechs Millionen Euro in Kinderbetreuung

- Landeshauptmann-Stellvertreterin Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) machte sich in den Kindergärten ein Bild von der Situation.
- Foto: Land OÖ/Gerstmair
- hochgeladen von Ingo Till
Mit einem sechs Millionen Euro schweren Maßnahmenpaket will das Land Oberösterreich die Kinderbetreuung im Land verbessern. Die „Inspiration“ dazu holte sich Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) in den vergangenen Wochen auf ihrer „Dialogtour“ direkt vor Ort in den Einrichtungen.
OÖ. „Dieses Paket ist ein wichtiger Schritt und hat zwei Stoßrichtungen. Zum einen sollen bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet werden. Zum anderen soll insbesondere in die Ausbildung der neuen Mitarbeiter investiert werden, damit mehr Personal für die bedeutende Arbeit im Bereich der Kinderbildung und –betreuung gewonnen werden kann“, erklärt Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). Insgesamt stellt das Land Oberösterreich sechs Millionen Euro für das Maßnahmenpaket zur Verfügung.
Konkrete Maßnahmen
Konkret geht es dabei etwa um 500.000 Euro für Ausbildungsmaßnahmen im Bereich der Elementarpädagogik (Kindergarten), insbesondere für Um- und Quereinsteiger. Aber auch 100.000 Euro für Werbemaßnahmen um junge Menschen für den Beruf zu begeistern sind eingeplant. Der mit drei Millionen Euro größte Brocken des Pakets fließt in mehr bezahlte Vorbereitungszeit für gruppenführende Pädaginnen und Pädagogen in den Betreuungseinrichtungen. Zusätzliches Geld soll es auch für Kindergärten geben, in denen die vorgesehene Maximalgröße der Gruppen aus verschiedenen Gründen überschritten werden muss, für die Betreuung von Kindern mit Beeinträchtigung und für Sprachförderung.
Luger: „Paket bildet das Machbare ab“
Dass Gewerkschafts-Forderungen wie geringere Gruppengrößen in den Kindergärten zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfüllt werden können, liege schlicht am Personalmangel, wie Haberlander erklärt: „Manche Dinge gehen einfach nicht“, so die Bildungsreferentin. Auch Städtebundpräsident und Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sieht das als „völlig unrealistisch“ an: „Das vorliegende Paket bildet das Machbare ab“, kommentiert er. Younion-Landesvorsitzender Christian Jedinger, GPA-Geschäftsführer Wolfgang Gerstmaier aber auch Edith Bürgler-Scheubmayr von der Caritas und Grünen-Bildungssprecher Reinhard Ammer sehen im letztlich geschnürten Paket zumindest einen „ersten Schritt“ in die richtige Richtung – obwohl zentrale Forderungen, wie etwa die der Caritas nach dauerhaften Fördermitteln für mehr Personal in den Gruppen, nicht erfüllt wurden. Und auch die Vorsitzende des oö. Sozialdemokratischen Gemeindevertreterverbandes (GVV) Bettina Lancaster ist überzeugt davon, dass „der Schlüssel die Personalsituation ist“ und vermisst „ausreichende Finanzierung“.
Die Lohnfrage
Mehr Lohn für die Fachkräfte in den Einrichtungen hätten übrigens nur die Gewerkschaften gefordert, wie Haberlander erklärt, nicht aber die Betroffenen selbst – ihnen seien vor allem die Arbeitsbedingungen und das zur Verfügung stehende Zeitpensum wichtig. Punkte die vor allem durch die Lösung des offensichtlichen Hauptproblems verstärkt angegangen werden könnten – und das ist hier, wie auch in vielen anderen Branchen der Mangel an Personal. Ob da nicht doch auch mehr Lohn helfen könnte, wie etwa Grünen-Bildungssprecher Ammer meint, sei dahingestellt.
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