"Müssen Rahmenbedingungen permanent anpassen"

Foto: OÖ Familienbund/Ronald Posch
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Bei der Hauptversammlung des Familienbundes Oberösterreich bestätigten die Delegierten Thomas Stelzer für weitere drei Jahre als Obmann. "Das wichtigste ist mir, dass die Entscheidung, ob jemand Familie haben will, jeder selber treffen darf und kann. Wir müssen als Gesetzgeber zeigen, dass wir Familie haben wollen. Dazu gehören auch kleine Schritte, wie zum Beispiel, dass wir den Lärm aus der Bauordnung rausgenommen haben. Das zeigt, dass die Gesellschaft Kinder haben will", so der frisch gewählte Obmann.

"Die Anhebung der Familienbeihilfe war notwendig und ist nun endlich realisiert worden. Für uns als Familienbund ist wichtig, dass die Betreuungsangebote für die Unter-Drei-Jährigen ausgebaut werden", sagt Stelzer. Aber: es müsse das Angebot geben, die Wahlfreiheit obliege aber bei der Familie. Springender Punkt sei in Zukunft die Flexibilisierung der Kinderbetreuung. Das derzeitige System könne diese Flexibilität noch nicht bieten.

Der Familienbund trete daher selber vermehrt als Anbieter von Tageseltern auf um dieser Flexibilisierung Rechnung zu tragen. Dies sei auch für Beriebe relevant. "Es gibt viele Unternehmen, die sagen, dass sie gewisse Mitarbeiter halten wollen, dies aber nur ginge, wenn es solche Rahmenbedingungen gäbe", so Stelzer. Kleine und mittlere Unternehmen gehen hier gemeinsame Wege, beispielsweise bei der Errichtung eines firmenübergreifenden Betriebskindergartens.

7000 Euro Steuerfreibetrag

Geldleistungen seien eine wichtige zweite Säule. Stelzer fordert auch eine Indexierung der geldbezogenen Leistungen für Kinder sowie die steuerliche Entlastung für Familien. "Solange Kinder in Ausbildung sind, wollen wir 7000 Euro pro Kind und Jahr als Steuerfreibetrag." Pro Kind müsse es zudem vier volle Jahre Pensionsanrechnungszeit geben. "Das würde massiv die Stellung der Frauen im Pensionssystem erhöhen."

Mit der Entwicklung des Familienbundes in Oberösterreich ist Stelzer sehr zufrieden. "Wir haben als Verein heuer die 9000er-Grenze durchbrochen. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das Netz der 22 Familienbundzentren strahlt über den jeweiligen Ort hinaus",sagt er. Großen Bedarf gebe es auch bei Beratungsleistungen für Familien, die beispielsweise Kinder mit Beeinträchtigung haben. Die Ausbildung von Tageseltern gebe es seit diesem Jahr und sei ein neues Geschäftsfeld. Die interne Familienbundakademie, beispielsweise mit Kursen zur Ausbildung als Tageseltern oder Kindergartenhelferin, werde ebenfalls sehr gut angenommen. Verstärkt sei man zudem in der Familienberatung tätig. "Auch da orte ich – leider – großen Bedarf", so Stelzer. In diesen Bereichen, beispielsweise bei Trennung der Eltern, gebe es oftmals sehr schwierige Situationen. "Da werden die Mitarbeiter auch stark gefordert."

Mehr Männer in Kinderbetreuung

Fokus für die Zukunft sei auch, dass man das Berufsbild der Tageseltern "vermännlichen" müsse. "Da sind zurzeit fast nur Frauen tätig und das will ich ändern. Das täte dem gesamten Feld der Kinderbetreuung gut." Die Nachfrage an Erwachsenenbildungskursen sei ungebrochen stark. "Auch in dem Segment werden wir unser Angeobt erweitern, etwa im Bereich Social Media", sagt Stelzer.

Die Besuchszahlen seien seit Jahren stark steigend. Im Vorjahr waren es mehr als 265.000 Besucher. In den Bezirken Rohrbach, Schärding oder der Stadt Steyr wolle er den Familienbund noch etablieren. "Das muss ich aber nicht übers Knie brechen."

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