Den richtigen Job finden

Potenzialanalyse jetzt auch für Maturanten

Mit der Ausweitung der Potenzialanalyse auf Jugendliche in der elften Schulstufe sollen nun auch Maturanten bei der Berufswahl unterstützt werden.

OÖ. „Es ist angerichtet“, sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) angesichts der Situation am oberösterreichischen Lehrstellenmarkt: Auf 1.674 offene Lehrstellen kommen 336 Lehrstellensuchende. Wie Wirtschaftskammer (WK) OÖ-Präsidentin Doris Hummer zu bedenken gibt, können all jene die ein Studium anstreben, österreichweit zwischen mehr als 3.600 Angeboten wählen. Außerdem würden jedes Jahr neue Ausbildungen dazukommen. Die Jugend von heute hat also eine riesige Auswahl an Möglichkeiten. Die kostenlose Potenzialanalyse in Zusammenarbeit von Land Oberösterreich und Wirtschaftskammer Oberösterreich soll hier unterstützen.

„Studium ist nicht immer die ideale Wahl“

Bisher wurde die Potenzialanalyse für Schülerinnen und Schüler der 8. Schulstufe angeboten. Mit dem kommenden Schuljahr 2022/23 wird es auch in der 11. AHS-Schulstufe ausgerollt. „Bei den AHS-Absolventinnen und -Absolventen geht die weitere Wahl meist in Richtung Studium, obwohl dies nur eine von mehreren Möglichkeiten ist und nicht für jeden Maturanten bzw. jede Maturantin die ideale Wahl ist. Wir wollen auch in dieser Gruppe Fehlentscheidungen bei der weiteren Ausbildung entgegen wirken“, so Achleitner.

Fehlentscheidungen vermeiden

Wie der Landesrat erklärt, können durch vermiedene Fehlentscheidungen volkswirtschaftlich betrachtet Millionen gespart werden. „Aber noch wichtiger ist, dass sich die Jugendlichen mit ihren Zielen, Stärken und Interessen genauer auseinander setzen und ohne Umwege, die meist Frustration bedeuten, ihre Ausbildungs- bzw. Berufswahl treffen“, sagt Achleitner.

Bereits 63.000 Analysen

Mehr als 63.000 Schülerinnen und Schüler in der 8. Schulstufe haben bereits Unterstützung bei der Ausbildungsentscheidung erhalten. „Pro Schuljahr buchen mehr als 200 Mittelschulen und AHS-Unterstufen in allen oö. Bezirken die Potenzialanalyse“, so WKOÖ-Präsidentin Hummer. „Bildungs- und Berufsentscheidungen dürfen nicht dem Zufall überlassen werden und je genauer man seine Stärken kennt, desto leichter kann man seine Zukunft planen und berufliche Träume verwirklichen“, betont sie.

1,2 Millionen Euro von Land OÖ und WKOÖ

Das Land Oberösterreich investiert im Rahmen der Potenzialanalyse 1,2 Millionen Euro, das ist eine Steigerung der Mittel um 307.500 Euro (+ 34,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. 60 Prozent der Kosten von 160 Euro pro Teilnehmer/in trägt das Land Oberösterreich, 40 Prozent die Wirtschaftskammer OÖ. Mit diesen Mitteln können 12.500 Analysen durchgeführt werden – eine Steigerung um 2.500, die der Ausweitung auf die 11. Schulstufe der AHS entspricht.

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