Verschenktes Potenzial
Windkraftausbau in Oberösterreich stockt

Windräder gehören in weiten Teilen Oberösterreichs nicht zum Landschaftsbild. | Foto: elxeneize/panthermedia
  • Windräder gehören in weiten Teilen Oberösterreichs nicht zum Landschaftsbild.
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Oberösterreichs Politik setzt bei erneuerbaren Energien derzeit vor allem auf Photovoltaik. Windkraft bleibt hierzulande bis auf einige Ausnahmen außen vor – dabei liegt hier einiges an Potenzial.

OÖ. „Das Land Oberösterreich soll in die Gänge kommen“, sagt Hannes Hohensinner von der Klima-Allianz OÖ, angesichts der vergleichsweise hohen Anteile an importiertem und aus fossilen Energieträgern gewonnem Strom im Verbrauchsprofil Oberösterreichs. Mit 21,5 Millionen Tonnen CO2 lagen 2018 die Treibhausgas-Emissionen in Oberösterreich noch immer auf dem Niveau der 1990er Jahre. Und auch wenn die Wirtschaft im Land seither massiv gewachsen ist und demnach etwa die Industrie seither schon sauberer geworden ist, führt der bislang eingeschlagene Weg aus Sicht der Klima-Allianz nicht zum Ziel der Klimaneutralität bis 2040.

„Zielsetzungen fehlen“

„Der Zug ist abgefahren und Oberösterreich ist nicht eingestiegen“, sagt auch Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessensgemeinschaft (IG) Windkraft. Bei Oberösterreis Landesregierung würden Zielsetzungen in Richtung Klimaneutralität komplett fehlen. „Seit Jahren geht beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Oberösterreich viel zu wenig weiter. Stattdessen importieren wir 18 Prozent Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland“, ärgert sich auch Joachim Payr, Obmann der IG Windkraft OÖ. Alle drei fordern einen massiven Ausbau, der hierzulande fast stiefmütterlich behandelten Windkraft.

OÖ war Vorreiter bei Windkraft

Dabei war OÖ einst Vorreiter: Vor 25 Jahren wurde der erste österreichische Windpark in Oberösterreich errichtet. Dann wurden die Rahmenbedingungen geändert und der Windkraftausbau kam zum Erliegen. „Seit acht Jahren herrscht Stillstand beim Windkraftausbau in Oberösterreich und das nicht, weil hier kein Wind weht, sondern weil die Landesregierung den Windkraftausbau systematisch verhindert“, bemerkt Payr: „Mit guten Rahmenbedingungen könnte 2030 mit nur 90 Windrädern mit einer Leistung von 500 MW 1 TWh sauberer Strom für rund 100.000 Haushalte, 100.000 Wärmepumpen und 100.000 Elektrofahrzeuge in Oberösterreich erzeugt werden.“ – Rund 540 Millionen Euro müsste man dafür investieren.

21 Arbeitsplätze pro Windrad

Jedes Windrad bringt 21 Jahresarbeitsplätze bei der Errichtung und zwei Dauerarbeitsplätze für den Betrieb und die Wartung der Anlage. „Der Ausbau der Windkraft ist ein regelrechter Wirtschaftsturbo“, bemerkt Moidl und ergänzt: „Gerade jetzt nach dem Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes könnte die Windbranche durch das Herausinvestieren nach der Corona-Pandemie helfen, Arbeitsplätze und heimische Wertschöpfung sicherzustellen.“

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