Weniger Geld
Wirtschaftskammer fordert Verschärfungen für Arbeitslose
Zur Einführung des neuen Wirtschaftskammer OÖ-Direktors Gerald Silberhumer zog die Unternehmervertretung mit Präsidentin Doris Hummer eine kurze Bilanz zum vergangenen Krisenjahr. Der Forderung an die Regierung, mehr finanziellen Druck auf Arbeitslose auszuüben, rief umgehend Kritik der Arbeiterkammer hervor.
OÖ. „Es geht aufwärts“, freut sich Wirtschaftskammer OÖ-Präsidentin Doris Hummer über die in Oberösterreich vergleichsweise gut laufende wirtschaftliche Erholung. Zu verdanken sei das unter anderem der starken Industrie und der insgesamt vorherrschenden Heterogenität in der oö. Wirtschaft. Gleichzeitig warnt Hummer vor Unsicherheitsfaktoren wie auftauchende Corona-Mutationen und den internationalen Entwicklungen in der Pandemie, von denen OÖ als Exportbundesland besonders abhängig sei. Schwer einschätzbare Rohstoffpreise und eine schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt würden ihr übriges tun.
Weniger Geld für Arbeitslose
Letzteres betrifft vor allem den hartnäckig bestehenden Fachkräftemangel und einen ebenso in diesem Zusammenhang sichtbar werdenden „Mismatch“ bei Arbeitskräften und -stellen: Mit Ende Mai waren 32.785 Personen in Oberösterreich arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen knapp 27.000 offene Stellen. Nötige Reformschritte um dieses Problem anzugehen wären laut Hummer unter anderem die Einführung eines degressiven, also mit der Dauer der Beschäftigungslosigkeit sinkenden, Arbeitslosengeldes. Außerdem würde die Wirtschaftskammerpräsidentin arbeitslos Gemeldeten die Möglichkeit zum Zuverdienst streichen oder zumindest zeitlich begrenzen um sie so dazu zu bringen Stellen anzunehmen.
Kalliauer: „Unfassbarer Angriff“
Eine Reaktion von Arbeiterkammer OÖ-Präsident Johann Kalliauer ließ nicht lange auf sich warten. Kalliauer sieht hier einen „unfassbaren Angriff auf die Rechte von Arbeitslosen, wie es ihn seit den 1930ern nicht mehr gegeben hat“. Einen derartigen Druck auf Beschäftigungslose Menschen auszuüben sei eine „beispiellose Hetze“, die die AK OÖ auf keinen Fall hinnehmen werde. Kalliauer kündigte „massiven Widerstand“ an.
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