Papstbesuch
Pilger aus ganz Österreich reisten samt Engel nach Rom
Ein Besuch beim Papst – für viele Menschen weltweit ein Traum, der oftmals unerfüllt bleibt. Für 90 Pilger aus Österreich erfüllte sich der Papstbesuch – sie begleiteten die Pinzgauerin Marianne Hengl, Obfrau von RollOn Austria zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins nach Rom.
WEISSBACH: Die Pilgergruppe brachte eine 2,30 Meter hohe Engelsskulptur mit nur einem Flügel nach Rom mit. Diese Skulptur steht laut Marianne Hengl für den Schutz und die Wertschätzung des behinderten Lebens. Bischof Hermann Glettler begleitete die Pilger nach Rom.
Audienz beim Papst
Die Gruppe erhielt eine Generalaudienz beim Papst. Der Engel wurde bei dieser von Papst Franziskus feierlich gesegnet und Marianne Hengl, gebürtige Weißbacherin, wurde vom Papst zur "Botschafterin des behinderten Lebens" ernannt.
Engel als Geschenk
Die Skulptur wurde von der Firma MK-Illumination angefertigt. Der Verein RollOn Austria bekam den Engel in Denkmalgröße von Marie Mark, der Chefin des Unternehmens geschenkt.
Lebkuchen für den guten Zweck
Am 15. Dezember wird die gesegnete Engelsskulptur in Marianne Hengls Heimatgemeinde vor dem Gemeindehaus aufgestellt.
"Wir freuen uns sehr auf diesen hohen Gast und werden am Samstag, den 18. Dezember um 18:30 Uhr den Engel in einem kleinen Rahmen feierlich willkommen heißen. Weil wir auch im Zuge dessen etwas Gutes tun wollen, haben wir, gemeinsam mit unseren Kindergartenkindern und den Trachtenfrauen Lebkuchen gebacken und schön verziert. Es sind Lebkuchen-Engel mit nur einem Flügel. Ab jetzt kann man diese adventliche Süßigkeit in der Bäckerei Auvogl mitnehmen. Der Erlös dieser Aktion ergeht an die Behindertenarbeit von RollOn Austria", erzählt Sepp Hohenwarter, Bürgermeister von Weißbach erfreut.
Engel mit Makel findet in der Heimat Platz
Auch Marianne Hengl selbst findet zu diesem besonderen Ereignis deutliche Worte:
"Unser Denkmal war schon an vielen Orten zu Gast. Und jetzt kommt der Engel in meine geliebte Heimat, da wo ich liebevoll im Kreise meiner Familie aufgewachsen bin. Damals hätte ich mir nicht gedacht, dass ich einmal für unser behindertes Leben einstehen muss. Menschen mit Behinderungen haben keinen Grund sich zu verstecken und es lohnt sich unser Denkmal ganz genau zu betrachten. Dieser leuchtende Engel hat einen scheinbaren Makel: Er hat nur einen Flügel – an jener Stelle, wo der zweite Flügel fehlt und somit seine Behinderung sichtbar wird, leuchten viele Lichter, denn dieses Denkmal steht als Zeichen dafür, dass behinderte Menschen genauso kostbar wie alle anderen Menschen sind. Obwohl der perfekte Schliff fehlt, leuchtet der innere Mensch facettenreich mit jedem schönen Mosaiksteinchen seines Wesens. Jeder Mensch ist von Gott gewollt und hat eine Aufgabe in seinem Leben zu erfüllen."
Vorbilder für andere sein
"Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich als 'Botschafterin des Behinderten Lebens' dafür kämpfen, dass wir ein selbstbestimmtes Leben führen können. Den Leuten auf dieser Welt möchte ich zeigen, dass es für ein geglücktes Leben, nicht den Perfektionismus braucht, sondern viele viele andere Dinge. Wir können mit Sicherheit gute Vorbilder für Menschen sein, die unzufrieden sind und die keine Freude haben im Leben", erläutert Marianne Hengl.
Ein Engel auf Reisen
Der Engel reiste nach der Segnung des Papstes durch ganz Österreich, seine erste Station war das Tiroler Volkskunst-Museum und wie schon oben erwähnt macht er nun in Weißbach Station und wird dort dank vieler Lichter hell erleuchten.
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