Leserbrief: "Der Tourismus und seine Auswirkungen"
Die folgenden Zeilen stammen von Wolfgang Deisenberger aus Bruck
Vorausschicken möchte ich, dass ich selbst im Tourismus arbeitete und genau weiß wie wichtig dieser in unserer Gegend ist und wie viele Menschen von diesem leben.
Aber wo endet die Schmerzgrenze?
Seilbahner und Touristiker jubeln über neue Rekorde - aber zu welchem Preis? So wie diese Zahlen steigen, so sinkt die Lebensqualität der Bewohner. Wir sind mehr als bereist. Vielleicht sieht man auch irgendwann eine protestierende Bevölkerung gegen den Massentourismus wie in Venedig, Mallorca oder Barcelona, schlimmstenfalls mit Schildern „Tourist go home“!
Bei einer Radtour ins Glemmtal überholten mich mit Vollgas alle fünf Minuten Betonmisch-wägen, das Tal wird zubetoniert. Man fordert neue Seilbahnen, von Piesendorf auf die Schmitten, von Kaprun quer übers Tal zur Areitbahn. Von der Schmitten runter ins Glemmtal geht's schon auf einer erbärmlichen Abfahrt, nur um mit dem größten Skiverbund Europas zu werben. Von Kaprun geht’s bald direkt aufs Kitz.
Die Politiker möchten zwei Fahrspuren von Bruck nach Schüttdorf, Umfahrungen, größere Kreisverkehre. Die Straßen aber werden immer schlechter, der Pinzgau ist ein einziges Schlagloch.
Nach den heurigen Rekordergebnissen gratuliere ich allen Wirten und Hotelbesitzern zum ausgezeichneten Ergebnis und hoffentlich zu hohen Erträgen.
Wolfgang Deisenberger,
Bruck
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