Klimawandelanpassung und Klimaschutz
Was im Pongau schon vorangeht
"Was kann ich als Einzelner schon tun?“, kann Josef Fanninger, Regionalmanager für Klimawandelanpassung im Pongau, nicht mehr hören. „Jeder ist gefordert, Aktionen gegen den Klimawandel zu setzen“, sagt er. Das beweisen Murenabgänge und Extremwetter-Ereignisse.
Pongau. Josef Fanninger hat seit Herbst letzten Jahres als Regionalmanager für Klimawandelanpassung die Aufgabe, Gemeinden zu Maßnahmen zur Klimawandelanpassung zu beraten. Das sei auch dringend nötig, denn die Klimakrise macht sich auch im Pongau bemerkbar.
Pongau wiederholt Modellregion
Der Pongau ist Vorreiter in Sachen Klimawandelanpassung: Bereits als die ersten "Klar!-Regionen" 2018 vom Klima- und Energiefonds aufgenommen wurden, war der Pongau Modellregion für Klimawandelanpassung. Voraussetzung, um Modellregion zur werden, ist es, zehn Handlungsfelder in der eigenen Region festzulegen, die in einem gewissen Zeitraum umgesetzt werden sollen.
"Ich glaube, jede Aktivität, die man zum Thema Klimawandelanpassung setzen kann, soll man ergreifen. Da ist jeder gefordert."
- Josef Fanninger, Regionalmanager für Klimawandelanpassung
Wenn nicht genug in der Region vorangeht, verschwindet der Titel "Modellregion" und die finanzielle Unterstützung fällt weg. Im Pongau hat man sich bereits für die dritte Phase bis 2024 qualifiziert.
Regionalmanager für Klimawandelanpassung
Zuständig für die tatsächliche Umsetzung der Maßnahmen sind Regionalmanager. "Ich habe die Aufgabe, die Gemeinden bei der Umsetzung der festgelegten Maßnahmen zu unterstützen", so Fanninger über seinen Beruf als Regionalmanager. Noch bis September letzen Jahres war Nadine Guggenberger Regionalmanagerin. Aufgrund ihres Umzugs in ihre Flachgauer Heimat übernahm Fanninger ihre Aufgabe. Seine Schwerpunkte liegen im Pongau auf den Themen Bewusstseinsbildung, Tourismus, Mobilität, Bauen und Wohnen.
Klimakrise im Pongau angekommen
Die Beratung der Gemeinden in Sachen Klimawandelanpassung sei laut Fanninger wichtiger den je. Man müsse sich als Region und Gemeinde, mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. "Wir sind einfach mittendrin im Klimawandel. Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist Viertel nach zwölf", so der Regionalmanager.
"Die Menschen, die sich nie mit dem Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung auseinandersetzen, die schick ich gern einmal dorthin, wo Murenabgänge und Extremwetter-Ereignisse sind."
-Josef Fanninger, Regionalmanager für Klimawandelanpassung
Im Pongau merke man den Klimawandel schon tagtäglich. "Wenn es draußen nicht nur 25 Grad, sondern 35 Grad über ein paar Wochen hat, dann merkt jeder, dass der Klimawandel auch bei uns schon angekommen ist", so Fanninger.
Die Lage der Gletscher sei fatal, im Juni habe es eine Schneelage wie normalerweise am Ende des Hochsommers gehabt. Es sei überall zu trocken, die Niederschläge seien aber extrem. "Der Klimawandel ist auch bei uns massiv angekommen. Das merkt jeder, der mit offenen Augen und Ohren durch das Leben geht", so Fanninger.
Viele Ziele
Fanningers Hauptziel als Regionalmanager im Pongau ist es, das Bewusstsein zu schaffen, dass jeder etwas beitragen kann. "Es heißt immer: 'Was kann ich als Einzelner tun?' Wenn viele Leute etwas angehen, dann ist das Gesamtergebnis meistens positiv", sagt Fanninger. Hier Unterstützung zu leisten und Aktionen anzustoßen, ist Fanninger wichtig. Es gebe sehr viele Themen, die nicht nur Private machen könnten, sondern die auch auf Gemeindeebene bzw. regional umgesetzt werden können.
Vieles sei schon in den letzten Jahren mit Regionalmanagerin Nadine Guggenberger umgesetzt worden. Zum Beispiel habe man Ferienprogramme zum Thema "Klimaschutz" in verschiedenen Schulen und Schulstufen im Pongau angeboten. Im Herbst steht auf dem Plan, in fünf oder sechs Volksschulen "Jahreszeitenhecken" anzulegen. Diese sollen zur Beobachtung des Klimawandels im Pongau dienen. Auch bewusstseinsbildende Maßnahmen würden im Klimaschutz etwas bringen.
"Klar!"-Modellregion
"Klar!"-Modellregionen werden Regionen bezeichnet, die sich in den nächsten Jahren gezielt und strukturiert mit den Möglichkeiten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinandersetzen wollen. Der Klima- und Energiefonds unterstützt diese Regionen in ihren Vorhaben finanziell. Nur, wenn die definierten Maßnahmen umgesetzt werden, ist eine weitere Zeit als "Klar!"-Modellregion möglich. Eine Jury beurteilt alle drei Jahre, ob in der Region etwas vorangeht.
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