Klinikum Rohrbach
Salmonellen: Kleine Bakterien, große Auswirkungen

- Pia Neundlinger ist Kinderärztin am Klinikum Rohrbach.
- Foto: OÖG
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Das Thema Salmonellen ist in den vergangenen Wochen aufgrund von Berichten über Verunreinigungen in Schokoladeprodukten wieder verstärkt in den Fokus geraten. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau spricht Kinderärztin Pia Neundlinger vom Klinikum Rohrbach unter anderem über Symptome und Vorsichtsmaßnahmen.
BEZIRK. Salmonellen sind derzeit in aller Munde. Kein Wunder, sorgten diese doch bei einem bekannten Süßigkeitenhersteller in der letzten Zeit für reichlich Ärger. Doch worum handelt es sich bei Salmonellen überhaupt? "Das sind Bakterien, die bei Menschen und vielen Tieren Krankheiten verursachen können und weltweit vorkommen. Eine Salmonellen-Erkrankung ist eine typische Lebensmittelinfektion, die Durchfall verursacht. Die Erreger vermehren sich im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren", erklärt Pia Neundlinger. Sie ist Kinderärztin am Klinikum Rohrbach.
Über Lebensmittel in den Verdauungstrakt
Meist gelangen Salmonellen über Lebensmittel in den Verdauungstrakt des Menschen. Neundlinger: "Sie können sich schnell auf ungekühlten Lebensmitteln vermehren. Die Bakterien gelangen unter Umständen auch durch schlechte Küchenhygiene ins Essen – zum Beispiel über verunreinigte Schneidebretter oder Oberflächen." Zu Lebensmittel, die häufiger mit Salmonellen belastet sind, gehören etwa rohe bzw. nicht vollständig durchgegarte Eier und Eiprodukte wie Mayonnaise, Cremes, Salate auf Eierbasis oder roher Kuchenteig. Auch in Speiseeis, rohem Fleisch, Faschiertem bzw. Tatar und Rohwurstsorten wie Mett und Salami können betroffen sein. "Auch pflanzliche Lebensmittel können mit Salmonellen besiedelt sein", fügt die Expertin an.
Die Symptome
Hat man Lebensmittel erwischt, die durch Salmonellen verunreinigt sind, so äußert sich eine Vergiftung laut Neundlinger durch folgende Symptome: "Plötzlicher Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen, allgemeines Unwohlsein und gelegentlich auch Erbrechen sind gängige Symptome der Salmonellen-Erkrankung. Häufig tritt auch leichtes Fieber auf." Was die Dauer betrifft, so halten die Beschwerden oft über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab. Nur in seltenen Fällen könne es auch zu schweren Verläufen, etwa mit einer Blutvergiftung und zum Teil hohem Fieber.
Maßnahmen im Erkrankungsfall
Hat man eine Salmonellenvergiftung erwischt, so rät die Expertin zu folgenden Maßnahmen: "Bei starkem Durchfall und Erbrechen ist es wichtig, viel zu trinken. Um den Verlust von Salzen auszugleichen, kann gegebenenfalls der Einsatz von sogenannten Elektrolyt-Ersatzlösungen aus der Apotheke sinnvoll sein." Sie fügt an: "Achten Sie auf leicht verdauliche Nahrung mit ausreichender Salz-Zufuhr und bereiten Sie keine Mahlzeiten für andere zu, wenn Sie selbst erkrankt sind." Erkrankte sollten in der akuten Phase außerdem möglichst keine körperliche Anstrengung vornehmen. "Kleinkinder, Schwangere, geschwächte oder ältere Menschen sollten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, vor allem wenn Durchfall oder Erbrechen länger als zwei bis drei Tage anhalten und zusätzlich Fieber auftritt. Schulen oder Kindergärten sollen aufgrund der Ansteckung vorübergehend nicht besucht werden", betont die Kinderärztin.
Hände waschen
Um es überhaupt nicht so weit kommen zu lassen, gibt es außerdem einige Maßnahmen, die vorbeugend gesetzt werden können. "Grundsätzlich gilt: Regelmäßig Hände waschen! Waschen Sie die Hände gründlich mit Wasser und Seife nach jedem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen, nach der Verarbeitung von rohen Tierprodukten, vor dem Essen und nach Kontakt mit Tieren. Trocknen Sie die Hände anschließend sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab", so Neundlinger abschließend.
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