Bezirkspolizeikommandant im Interview
"Augen und Ohren offen halten"

Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller sprach im Rahmen der Aktion „Gemeinsam.Sicher“ über präventive Möglichkeiten, um die Sicherheit im Alltag zu verbessern.  | Foto: Helmut Eder
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Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller sprach im Rahmen der Aktion „Gemeinsam.Sicher“ über präventive Möglichkeiten, um die Sicherheit im Alltag zu verbessern.

BBEZIRK. Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller ist Sicherheitskoordinator im Rahmen der Aktion „Gemeinsam.Sicher“ im Bezirk. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau gab er wertvolle Tipps über Möglichkeiten des Selbstschutzes im Rahmen der Kriminalprävention zu den Themen Dämmerungseinbrüche, Gewalt in der Privatsphäre, Märkte und Betrug an älteren Menschen.

Dämmerungseinbrüche sind in den dunklen Wintertagen wieder häufiger ein Thema. Wie kann man sich dagegen schützen?
Wir sind im Bezirk sicher kein Hotspot, was Dämmerungseinbrüche betrifft. Dennoch sind auch bei uns Firmen betroffen. Also unbedingt Firmenautos sicher und nicht mit wertvollen Liefergegenständen oder Werkzeugen beladen abstellen. Autopapiere nicht im Auto lassen und Fahrzeuge absperren. Dies gilt besonders auf Bauernhöfen: Schlüssel an Traktoren oder anderen Fahrzeugen werden oft steckengelassen, Scheunen und Garagen sind meistens unverschlossen. Die Täter haben dann leichtes Spiel.

Was raten Sie bei Privathäusern?
'Wer länger nicht zu Hause oder abends öfter weg ist, sollte es vermeiden, einen 'unbewohnten Eindruck' zu hinterlassen. Man sollte Lichter eingeschaltet lassen oder Zeitschalter einbauen. Weiters wäre es nicht schlecht, Postfächer von Nachbarn ausräumen zu lassen. Man kann auch präventiv Häuser einbruchsicher gestalten. Als Sicherheitsberater geben wir da gerne Auskunft oder vermitteln Kontakte. Das gilt auch für Firmen.

Anwendung von Gewalt in der Privatsphäre war ja zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel verstärkt ein Thema. Auch im Bezirk Rohrbach?
Ja, natürlich kam es hier auch bei uns zu vermehrten Einsätzen. Der Corona- Lockdown verschärft die Situation. Es handelt sich oft um Beziehungsstreitigkeiten. Häufig ist Alkohol im Spiel. Die Opfer sind meist Frauen, auch Kinder sind mitbetroffen. Opfer sollten zeitgerecht Anzeige erstatten, wenn es zu Gewalttätigkeiten kommt und unverzüglich Meldung erstatten, wenn Gewalt auch nur angedroht wird. Hier ist in der Gesellschaft verstärkt Zivilcourage gefragt, ‚Augen und Ohren offen zu halten‘ und verdächtige Beobachtungen sofort zu melden.

Frauen scheuen oft vor Meldungen im Zusammenhang mit Missbrauch oder Gewalttätigkeiten zurück, da sie sich fürchten, von männlichen Exekutivbeamten verhört zu werden.
Wir haben im Bezirk speziell weibliche Polizistinnen, die für diese Aufgaben geschult sind.

Zum Thema Diebstahl: Geben Märkte Taschendieben die Möglichkeit, zuzuschlagen?
Ja. Immer dort, wo sich viele Menschen aufhalten, sollte man besonders aufmerksam sein, auf seine Geldtasche, Wertkarten und Handys aufpassen und vor allem nie zu viel Bargeld mitnehmen.

Meldungen kursieren, wonach am Telefon Menschen erpresset werden, um Geldbeträge als Kaution zu überweisen für Angehörige, die irgendwo durch einen Unfall oder sonstige Ereignisse in Notlage geraten sind?
Davon sind oft ältere Menschen betroffe
n, aber nicht nur. Eines gilt hier vorab: Die Polizei kommt immer persönlich vorbei, um irgendwelche „Notlagen“ von Angehörigen mitzuteilen. Also lassen Sie sich am Telefon auf nicht einl und erstatten Sie Meldung bei der Polizei. Und noch was: Oft klingeln in diesem Zusammenhang ‚vermeintliche Polizisten‘ an der Tür, um Wertsachen für eventuelle Kautionen zu sichten. Auch hier gilt: Polizisten machen das nicht!

Zur Sache:

Mit dem Ziel die Bevölkerung näher an die Polizei zu bringen und die allgemeine Sicherheit zu verbessern, wurde 2017 in Österreich die Initiative „Gemeinsam.Sicher“ gestartet. Sicherheitsbeauftragte sind das Bindeglied in den Bezirken. Mehr zur Aktion „Gemeinsam.Sicher“ unter www.gemeinsam.sicher.at

Sicherheitsbeauftragte im Bezirk im Überblick:

  • Sicherheitskoordinator des Bezirkes Rohrbach, Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller
  • Sicherheitskoordinator-Stellvertreter, Günther Hollin

beide Bezirkspolizeikommando Rohrbach, erreichbar unter 059133/4250/305

Weitere Sicherheitsbeauftragte im Bezirk im Überblick

  • Polizeiinspektion Helfenberg, Walter Spitzenberger
  • Polizeiinspektion Lembach, Klaus Jung
  • Polizeiinspektion Neufelden, Günter Brandl
  • Polizeiinspektion Peilstein, Wilhelm Schaubmaier
  • Polizeiinspektion Rohrbach, Manfred Patrasso
  • Polizeiinspektion St. Martin, Herbert Pühringer
  • Polizeiinspektion Ulrichsberg, Wolfgang Laher

Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller sprach im Rahmen der Aktion „Gemeinsam.Sicher“ über präventive Möglichkeiten, um die Sicherheit im Alltag zu verbessern.  | Foto: Helmut Eder
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