Hochwasser: Auf Donautal nicht vergessen

- Die Gemeinden im Oberen Donautal - im Bild die FF Niederranna, die zu Hofkirchen gehört - waren massiv vom Hochwasser betroffen.
- Foto: Foto: Froschauer
- hochgeladen von Evelyn Pirklbauer
BEZIRK. In der Diskussion um die Auswirkungen und mögliche Schlüsse aus dem Hochwasser melden sich auch zehn Bürgermeister von Gemeinden des Oberen Donautales zu Wort. Sie weisen in einem offen Brief darauf hin, dass auch das Obere Donautal massiv vom Hochwasser betroffen war und noch immer ist. Unter den Bürgermeistern sind auch Franz Rauscher (Gemeinde Neustift), Martin Raab (Gemeinde Hofkirchen) und Rudolf Kehrer (Gemeinde Niederkappel).
Die Pegelstände seien bis zu 2,6 Meter über jenen des Jahres 2002 und bis zu 70 Zentimeter über der Marke von 1954 gelegen. "Dadurch ist es zu massiven Schäden in Millionenhöhe an Gebäuden, landwirtschaftlichen Kulturen, sowie besonders auch an Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen, Straßen und Sportanlagen gekommen", schreiben die zehn Bürgermeister an Minister Reinhold Mitterlehner, Landeshauptmann Josef Pühringer, die Landesräte Max Hiegelsberger und Rudi Anschober, den Gemeindebundpräsidenten Johann Hingsamer, an die Landtagsklubs, die vier betroffenen Bezirkshauptleute, das Landesfeuerwehrkommando, den Verbund und an Via Donau.
Die Absender haben gemeinsam einen Forderungskatalog erarbeitet. Darin führen sie unter anderem auf, dass es auch mit den Gemeinden des Oberen Donautals einen Runden Tisch zur Information und Aufklärung geben soll. In die von Landesrat Rudi Anschober angekündigte Studie der Universität Kassel müsse auch der Bereich des Oberen Donautals einfließen. Eine eingehende Diskussion fordern die Bürgermeister zu den Maßnahmen hinsichtlich der massiven Schotter- und Schlammablagerungen im Staubereich der Kraftwerke Jochenstein und Aschach. "Im Jahr 2010 wurde bei der Wasserrechtsverhandlung in Wesenufer für den Stauraum Aschach festgestellt, dass der Konsens nicht eingehalten wird und daher Kompensationsbaggerungen durchgeführt werden müssen", heißt es in dem Schreiben. Diese seien bis dato nicht durchgeführt worden. Weiter: "Es ist davon auszugehen, dass dieser Umstand die Spiegellage der Donau beim Hochwasser im Oberen Donautal negativ verändert hat."
Bei Hochwasserschutzmaßnahmen für das Eferdinger Becken wollen die Gemeindevertreter, dass auch die Auswirkungen dieser Schutzbauten auf das Obere Donautal geprüft werden. Der Forderungskatalog umfasst außerdem Punkte zu Krisen- und Notfallplänen, Pegelmesseinrichtungen und Informationsweitergabe.
RUNDER TISCH MIT LANDESPOLITIK
"Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister können sich darauf verlassen, dass von Seiten des Landes OÖ alles dafür getan wird, dass die Ursachen für die Überflutungen gefunden und die Abläufe aufgearbeitet werden", sagt Katastrophenschutz-Landesrat Max Hiegelsberger. "Es wird dazu auch ein Runder Tisch stattfinden, zu dem die betreffenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister eingeladen wurden." Auch Landesrat Anschober hat sich nach Erhalt des Offenen Briefes umgehend um einen Termin für eine Gesprächsrunde mit den Bürgermeistern bemüht. Anschober habe den Verbund schriftlich aufgefordert, zu den Vorwürfen bezüglich Baggerungen Stellung zu nehmen beziehungsweise diese aufzuklären. Der Termin für den Runden Tisch gemeinsam mit Landeshauptmann Josef Pühringer ist am 22. Juli.
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