Exklusive Umfrage
Das Klima kommt noch vor dem Auto

Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg im Dezember 2020 mehrere Fragen zum Thema Klimaschutz gestellt. | Foto: Grafik: BB; Umfrage: GMK
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  • Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg im Dezember 2020 mehrere Fragen zum Thema Klimaschutz gestellt.
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79 Prozent der Salzburger würden zum Klimaschutz das Auto einen Tag pro Woche stehenlassen.

ANALYSE UND KOMMENTAR ZUR UMFRAGE
VON CHEFREDAKTEURIN JULIA HETTEGGER

SALZBURG. Die Salzburger Bevölkerung wartet unserer Umfrage zufolge auf Entscheidungen zum Thema Klimaschutz von Seiten der Landesregierung. Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg im Dezember vier Fragen zum Thema Klimaschutz gestellt und erfahren: Das "Coronajahr" hat die Besorgnis um die Umwelt nicht reduziert. 

Landespolitik soll entscheiden

92 Prozent der befragten Salzburger aus allen Bezirken gaben an, dass es ihnen "sehr" oder "ziemlich" wichtig sei, dass die Landespolitik klare Entscheidungen zum Klimaschutz trifft. Vor allem Frauen (70 Prozent) und über 60-Jährige (76 Prozent) halten diese Entscheidungen für "sehr wichtig". 93 Prozent jener Befragten, die bei der letzten Landtagswahl die Grünen gewählt haben, fordern klare Entscheidungen zum Klimaschutz von der Landesregierung – das war zu erwarten. Aber auch 65 Prozent der ÖVP- und 63 Prozent der SPÖ-Wähler halten Beschlüsse zum Klimaschutz für sehr wichtig. 

Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg im Dezember 2020 mehrere Fragen zum Thema Klimaschutz gestellt. | Foto: Grafik: BB; Umfrage: GMK
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Wertigkeit bleibt hoch

Genau vor einem Jahr (Dezember 2019) haben wir dieselben Fragen stellen lassen. Der Vergleich zeigt: Die Bedeutung des Klimaschutzes für die Bevölkerung hat sich auch im Corona-Jahr nicht verändert. Die Abweichungen zu den Ergebnissen aus 2019 liegen bei allen Fragen innerhalb der Schwankungsbreite. Das Bekenntnis zur Notwendigkeit von Klimaschutz-Maßnahmen ist für die Salzburger dabei keine leere Floskel. Auch wenn es um das eigene Handeln und Verzichten geht, bekennt sich der Großteil der Bevölkerung zu Klimaschutz-Maßnahmen.

Auto stehen lassen

Ganze 79 Prozent geben an, sie würden als Beitrag zum Klimaschutz freiwillig einen Tag in der Woche gänzlich auf Fahrten mit dem privaten PKW oder Motorrad verzichten. Vor allem Frauen zeigen sich mit 81 Prozent bereit, den Individualverkehr einzuschränken. Aber auch 75 Prozent der Männer würden das Auto für den Klimaschutz stehen lassen. Dabei ist man sich in Salzburg auch über die politische Einstellung hinweg einig: Grüne 88 Prozent; ÖVP 85 Prozent; SPÖ 78 Prozent.

"Gratis-Öffis" sind kein Muss

Auch wenn der öffentliche Verkehr gratis angeboten würde, ändert das nichts an an der Bereitschaft, das Auto oder Motorrad an einem Tag pro Woche stehenzulassen. Das mag eigenartig anmuten, sagt auch Anton Leinschitz vom Meinungsforschungsinstitut GMK. Auch 2019 gab es diesen "Nicht-Effekt". "Man würde glauben, dass mehr Salzburger das Auto stehenlassen würden, wenn der öffentliche Verkehr gratis wäre. Dass es nicht so ist, liegt wohl an der Tatsache, dass vor allem in ländlichen Regionen wie im Innergebirg der öffentliche Verkehr keine praktikable Alternative zum Individualverkehr liefert (Takt und Linien). Und einige Befragte glauben offensichtlich auch nicht an die Möglichkeit, dass der öffentliche Verkehr gratis angeboten werden könnte“, vermutet Leinschitz. Daher sind "Gratis-Öffis" gerne gesehen, aber nicht die Voraussetzung für einen autofreien Tag.

Der Individualverkehr wird bereits von vielen Salzburgern fürs Klima überdacht. | Foto: Vektor: macrovector; freepik.com
  • Der Individualverkehr wird bereits von vielen Salzburgern fürs Klima überdacht.
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Klimaschutzsteuer wäre okay

Sogar beim Flugverkehr würden die Salzburger für den Klimaschutz Abstriche machen. Und das nicht nur, weil seit der Corona-Pandemie ohnehin nur sehr eingeschränkt gereist werden kann. Bereits 2019 gaben 64 Prozent der Befragten an, es zu befürworten, wenn als Beitrag zum Klimaschutz das Fliegen europaweit durch Einführung einer Klimaschutzsteuer massiv verteuert werden würde. Heuer stimmen dieser Aussage noch einmal mehr Salzburger zu – 68 Prozent. Deutlich zeigt sich hier: Je jünger die Befragten sind, umso eher lehnen sie die massive Verteuerung des Flugverkehrs innerhalb Europas ab. Bei den unter 35-Jährigen lehnen diese Maßnahme 31 Prozent ab. 23 Prozent sind es bei den 35- bis 59-Jährigen und 19 Prozent bei den über 60-Jährigen.

Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der Bezirksblätter Salzburg im Dezember 2020 mehrere Fragen zum Thema Klimaschutz gestellt. | Foto: Grafik: BB; Umfrage: GMK
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Geht auch ohne Verordnungen 

Wenn all jene, die angegeben haben, das Auto für den Klimaschutz an einem Tag in der Woche stehen zu lassen, das einfach tun würden; und wenn diejenigen, die den Flugverkehr in Europa als Problem für das Klima erkennen, auf viele Flüge einfach verzichten würden, wäre schon sehr viel für den Klimaschutz getan. Auch wenn 92 Prozent von uns klare Entscheidungen von der Landespolitik für den Klimaschutz verlangen: Umsetzen müssten diese Maßnahmen wir selbst. Wenn wir als Gegenzug von der Politik nicht einmal unbedingt einen öffentlichen Verkehr zum Nulltarif verlangen, warum lassen wir dieser Meinung und dem Wunsch nach einem klimafreundlichen Leben keine Taten folgen? Wir können schließlich auch ohne politische Verordnungen Klimaschutz betreiben – einfach weil es für uns wichtig ist.

DATENQUELLE FÜR DIESE UMFRAGE
Auftraggeber: Bezirksblätter Salzburg;
Ausführende Gesellschaft: GMK Gesellschaft für Marketing und Kommunikation, Graz;
Zielgruppe: Wahlberechtigte im Bundesland Salzburg; Sample und Methode: 400 Interviews, Quotenverfahren;
Abfragezeitraum: Dezember 2020;
maximale Schwankungsbreite: ±5 Prozent.

>>HIER<< findest du das Politbarometer für Salzburg (Dezember 2020).

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