Psychologie und Gesellschaft
Intersexuelle Menschen

- hochgeladen von Florian Friedrich
Unsere Gesellschaft kennt nur zwei Geschlechter, nämlich Mann und Frau. Dabei gibt es viele Menschen, die biologisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können, nämlich intersexuelle Menschen. Eines von 600 bis 3.000 Kindern kommt mit einem uneindeutigem Geschlecht zur Welt. Bei Tieren wird die Bezeichnung „Zwitter“ verwendet, bei Menschen hat sich „intersexuell“ oder „intergeschlechtlich“ etabliert.
Intersexuelle Menschen haben es oft schwerer als andere, weil sie von der Gesellschaft diskriminiert werden. Ein uneindeutiges Geschlecht wird bei Babys in der Regel noch immer chirurgisch verändert oder angepasst. Es werden geschlechtsangleichende invasive Maßnahmen vorgenommen und dem Baby wird chirurgisch ein Geschlecht zugewiesen. Dies gilt als eine schwere Menschenrechtsverletzung. So kann z.B. ein intersexueller Mensch, dem als Kleinkind das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde, heute massiv darunter leiden, weil er sich als männlich erlebt. Schwere Depressionen und Angststörungen, aber auch Suizidalität können die Spätfolgen derartiger Geschlechtszuweisungen sein.
Auch auf Eltern und Angehörige wird oft ein großer Druck ausgeübt. So drängen MedizInnerinnen Eltern noch immer zu hormonellen und invasiven Eingriffen, damit das Kind einem Geschlecht zugewiesen werden kann, obwohl diese Eingriffe heute als Menschenrechtsverletzung gelten.
Erschwerend kann hinzukommen, dass andere Eltern oder das soziale Umfeld, starken Druck auf Familienangehörige bzw. Eltern intersexueller Kinder ausüben, unpassende Kommentare abgeben oder unangemessene Bemerkungen machen. Dies kann Eltern oder ein Familiensystem schwer belasten.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision (Existenzanalyse)
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