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Blitz und Donner, was passiert bei Gewitter
Im Sommer blitzt und donnert es besonders oft, dann heißt es schnell nach drinnen und von dort aus zusehen. Wir haben uns gefragt warum es gerade wenn es heiß ist so oft gewittert und gibt es eigentlich auch im Winter Gewitter? Maximilian Stärz, ein Experte von GeoSphere Austria - dort beschäftigt man sich hauptsächlich mit dem Wetter - hat uns bei der Antwort geholfen.
SALZBURG. Ein schöner heißer Tag im Freibad und plötzlich wird der Himmel ganz dunkel und es kommt Wind auf. Dann hört man es oft schon von weiten Krachen und kurz darauf geht es so richtig los, mit grellen Blitzen, lauten Donner und starken Regen. Ein Gewitter ist aufgezogen, aber wie entsteht so etwas und warum meistens im Sommer? Maximilian Stärz ist Meteorologe - ein Wissenschafter der sich mit dem Wetter beschäftigt - und erklärt uns warum das so ist.
Strom bitte
"Einen Regenschauer oder eine Wolke nennt man dann Gewitter wenn Blitze und damit Donner entstehen", erklärt Maximilian Stärz den Begriff Gewitter. Dafür braucht es zuerst eine große Wolke die mindestens vier Kilometer hoch sein muss. Das ist in Etwa so hoch wie 14.815 Getränkekisten aufeinander gestapelt. Wolken sehen zwar aus wie Zuckerwatte bestehen aber aus vielen kleinen Wassertröpfchen. "Damit Blitze entstehen muss sich die Wolke stark elektrisch aufladen. Wenn sich die Wassertröpfchen aneinander reiben, laden sie sich elektrisch auf, wie wenn man einen Luftballon an einem Stück Stoff reibt", sagt der Wetter-Wissenschafter.
Das Geräusch von Donner entsteht, wenn ein Blitz auf die Erde fährt. Dabei wird die Luft um den Blitz herum so heiß, dass sie sich schlagartig ausdehnt. Dabei wird die Schallmauer durchbrochen und es gibt einen lauten Knall. *
Große Wolken gesucht
Damit ein Blitz entstehen kann braucht es sehr viel Reibung, also eine große Wolke. Wenn der Boden sehr warm ist steigt auch warme Luft auf, denn sie ist leichter als kalte Luft. Auf dem Weg nach oben kühlt die Luft langsam ab und es entsteht Wasserdampf. Kommt immer mehr Wasserdampf zusammen bilden sich Wassertröpfchen und aus denen wird eine Wolke. Die ganze Zeit bewegen sich die Wassertröpfchen und reiben aneinander, so entsteht die elektrische Ladung für den Blitz.
Wenn ein Blitz einschlägt, kann es bis zu 30.000 Grad Celsius heiß werden. Das ist fasst sechsmal so heiß wie die Oberfläche der Sonne. *
Gewitter mögen Hitze
Aber warum gibt es jetzt im Sommer eigentlich so viele Gewitter? "Im Sommer kann sich der Erdboden, und damit die Luft am Boden, stärker aufwärmen. Die Luft steigt dann schneller und höher nach oben als in den kälteren Jahreszeiten", erklärt Maximilian Stärz. Dadurch das es im Sommer insgesamt wärmer ist, kann die Luft auch mehr Feuchtigkeit (Wasser) aufnehmen. Also entstehen große, hohe Wolken mit viel Reibung. Ihr merkt das auch, wenn man von schwüler Luft spricht.
Gewitter im Winter
Es kann zwar auch im Winter zu Gewittern kommen, aber nur sehr, sehr selten. Dafür ist es meistens einfach zu kalt und die Sonne auch nicht stark genug. Maximilian Stärz erzählt uns von einer Besonderheit bei Gewittern im Winter: "Es kann bei einer sehr starken Kaltfront zu Gewittern kommen. Eine Kaltfront ist eine Art Grenze mit warmer Luft auf der einen und kalter Luft auf der anderen Seite. Treffen die kalte und die Warme Luft aufeinander entsteht Reibung und so kann es auch manchmal im Winter gewittern."
Ganz klein machen
Bei Gewitter soll man schnell Schutz suchen, am besten in einem Haus oder Auto. "Wenn davon nichts in der Nähe ist, geht in die Hocke und haltet die Füße ganz eng zusammen", rät der Experte. So bleibt man dann bis das Gewitter vorbei ist. Wer irgendwelche Metallgegenstände, wie Wanderstöcke, bei sich hat darf die ausnahmsweise ganz weit weg werfen. "Auf keinen Fall sollte man unter einzelnen freistehenden Bäumen Schutz suchen, weil dort der Blitz leichter einschlagen kann", warnt der Wissenschafter.
*Quelle: Unnützes Wissen für Kinder; von Petra Cnyrim, riva Verlag, 2022, ISBN 978-3-7423-2167-1
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