Bildung
Bereits 15.000 Unterschriften für freiwillige mündliche Matura
Angesichts der pandemischen Umstände mobilisiert die AKS dafür,dass die mündliche Matura auch heuer freiwillig bleibt. Die Aktion kritischer Schülerinnen und Schüler (AKS) hat sich seit Beginn dieses Jahres vehement gegen die erneute Wiedereinführung der mündlichen Matura gestellt, zuletzt sogar mit bundesweiter Unterstützung des Bundeselternverbandes (BEV). 15.000 Personen haben bereits eine Petition gegen die verpflichtende mündliche Matura unterschrieben.
SALZBURG. “DieserJahrgang an Maturanten und Maturantinnen ist jener, der am schwersten von den Corona-Maßnahmen und Distance-Learning betroffen war. Es ist daher eine Schikane der Bundesregierung, dass sie ausgerechnet heuer die mündliche Matura wieder verpflichtend einführen wollen”, kritisiert der Salzburger AHS-Landesschulsprecher von der Stijn Maas und hofft, mit unter anderem der laufenden Petition “Gerechte Anpassungen bei der Matura” ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek zum Überdenken seiner Meinungen zu bewegen. 15.000 Personen haben die Petition bereits unterzeichnet. In den kommenden Tagen wolle man noch mehr Unterschriften erreichen.
Klassenzimmer regelmäßig pandemiebedingt geschlossen
Internationale Studien bestätigen, dass die lange Zeit des flächendeckenden Distance Learnings noch immer negativ auf die Schülerinnen und Schüler nachwirkt. Tatsache ist, dass auch jetzt trotz allgemeiner Lockerung der Corona-Regelungen pandemiebedingt regelmäßig ganze Klassenzimmer geschlossen werden.
"Die Pandemie ist auch für uns Schülerinnen und Schüler noch nicht vorbei. Leider erweckt es den Anschein, als würde die Bundesregierung die Augen vor der Realität verschließen. Die Infektionszahlen sind so hoch wie nie zuvor und auch mit gelockerten Regeln wird dies keineswegs zu einem Argument für eine Wiedereinführung der mündlichen Matura. ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek ist offensichtlich nicht von Fakten, sondern von politischer Sturheit getrieben”, so Maas weiter.
Gerade jetzt, da dieThematik nur noch als eine rein politische Angelegenheit des ÖVP-Bildungsministers und keineswegs als faktenbasierte Entscheidung gewertet werde, erwartet sich die AKS Widerstand des grünen Koalitionspartners.
Verständnis für Rücktrittsforderungen an Polaschek
Die gestern laut gewordenen Rücktrittsforderungen an Minister Polaschek seitens des Salzburger Landeselternverbandes für mittlere und höhere Schulen (SLEV) sind sehr verständlich, so Maas. “Schließlich sind es die Eltern und Erziehungsberechtigten, die dieses Bildungssystem finanzieren und schon alleine deshalb Respekt und Gesprächsbereitschaft seitens des Ministeriums verdienen. Dass auch Ihnen kein Gehör und Interesse geschenkt wird, zeigt, welche Umgangsformen dieser Minister zu pflegen scheint.”
Nun stehen nicht mehr nur die Schülerinnen und Schüler gegenüber dem Ministerium, sondern auch die Eltern, die sogar einen härteren Kurs gegen den Minister einschlagen. Auch in den Reihen der Lehrerinnen und Lehrer werden erste kritische Stimmen laut. Bislang zeigt die AKS, deren Zusammenarbeit mit dem BEV in einer Pressekonferenz Anfang März besiegelt wurde, vor allem Verständnis für das Vorhaben des SLEV, ob auch von dieser Seite Rücktrittsforderungen kommen muss noch abgestimmt werden.
Mittwoch als Tag der Entscheidung
Vorerst will die AKS diesen Schritt offiziell noch nicht machen, begrüßt aber die Initiative des SLEV. Am Mittwoch, 23. März 2022 steht das erste Gespräch des Ministers mit der Bundesschülervertretung (BSV) an, bei dem die AKS-Fraktion kritische Fragen zur jetzigen Situation stellen wird. An diesem Tag muss sich der Bundesminister vor den Schülervertretungen der einzelnen Bundesländer verantworten und nochmals Stellung beziehen. Je nach dem Ausgang dieses Gesprächs werde man die nächsten Schritte für eine freiwillige mündliche Matura einleiten.
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