Hilfe gefordert
Mehr psychosoziale Unterstützung für die Schulen

Fast jedes dritte Kind in Österreich weist psychische Auffälligkeiten auf. | Foto: Symbolbild: Caleb Woods/Unsplash
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Die letzten Jahre der Coronakrise waren für uns alle eine fordernde Zeit. Wie Experten und Organisationen bestätigen, litten vor allem Kinder und Jugendliche stark unter der Krise. Diese mag sich etwas entspannt haben. Die psychischen Probleme blieben jedoch bei vielen.

SALZBURG. Nach einem Antrag der NEOS einigte sich im Frühjahr der Landtag darauf vom Bund die Aufstockung von psychosozialer Unterstützung für die Schulen zu fordern. Seitdem ist es jedoch wieder recht Stil geworden um das Thema. Wie Experten und Hilfsorganisationen wie die Suchthilfeklinik und die Hotline "Rat auf Draht" bestätigen, sind psychologische Auffälligkeiten wie Essstörungen, Depressionen und Suchtprobleme in den Jahren der Krise stark gestiegen. Das psychosoziale Unterstützungspersonal würde dringend benötigt werden.

Der Antrag der NEOS wurde einstimmig vom Landtag akzeptiert. | Foto: Philip Steiner
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Die Situation

Die letzten Jahre der Coronakrise haben sowohl bei vielen Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen ihre Spuren hinterlassen. So Viel ist gewiss. Bereits während der Hochphase der Krise schlugen in Wien, und auch in anderen Bundesländern, die Kinderpsychologinnen und Psychologen Alarm. Erschreckend stark war die Zahl jener jungen Menschen gestiegen, die mit psychologischen Problemen zu kämpfen hatten und so professionelle Hilfe benötigten. Auch wenn sich die Corona Krise mittlerweile etwas entspannt hat, die Probleme und Ängste sind bei vielen Kindern und Jugendlichen geblieben. Laut der aktuellen COPSY Studie (2020-2022) zeigt fast jedes dritte österreichische Kind psychische Auffälligkeiten.

Vermehrt festgestellt wurden unter anderem Essstörungen und Depressionen bei Kindern, aber auch andere psychische Erkrankungen. Die Hotline "147 Rat auf Draht" verzeichnete 2021 dreimal so viele Beratungen zum Thema Überforderung in der Schule wie noch vor der Coronavirus-Pandemie. Auch Schlafstörungen und Probleme in der Familie sind stark gestiegen. Laut Caroline Weinlich von der Suchthilfeklinik sind während der Coronakrise auch Suchterkrankungen bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen stark gestiegen. Generell, so Weinlich, verbrachten die Menschen während der Pandemie einfach viel mehr Zeit vor dem Bildschirm. Dies hat zu vermehrtem Suchtverhalten im Bezug auf Smartphones und das Internet allgemein geführt.

Hilfe für die Schulen

„Schul-Lockdowns und lange Distance-Learning-Phasen haben sich besonders negativ auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt“, so NEOS Gesundheitssprecher und Arzt Sebastian Huber. „Es braucht jetzt eine bedarfsgerechte Aufstockung von psychosozialem Unterstützungspersonal, den entsprechenden Antrag haben wir eingebracht. Die Bildungskräfte müssen darin unterstützt werden, dass psychische Probleme bei Schüler:innen rechtzeitig erkannt werden“, fordert Huber von Bildungsminister Polaschek.

NEOS Gesundheitssprecher Sebastian Huber will mit dem Antrag Schulen und Kindern unter die Arme greifen. | Foto: NEOS Salzburg
  • NEOS Gesundheitssprecher Sebastian Huber will mit dem Antrag Schulen und Kindern unter die Arme greifen.
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Im aktuellen Regierungsprogramm ist grundsätzlich eine bedarfsgerechte Aufstockung von Unterstützungspersonal vorgesehen. Aber um in der aktuellen Krise Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen helfen und unterrichten zu können, würden die Lehrkräfte an den Schulen unmittelbare Unterstützung benötigen.

Niederschwelliges Angebot

Wie auch Expertinnen und Experten bestätigen, wäre ein erster wichtiger Schritt der Ausbau eines niederschwelligen Hilfsangebots. Hierbei wären vor allem Anlauf- und Beratungsstellen sehr wichtig. Auch kurzfristige Schulungen der Pädagoginnen und Pädagogen durch die Schulpsychologie und externe Anbieter könnten für Erleichterung sorgen.

Es scheint, dass dies im Landtag nicht nur die NEOS so sehen. Der von ihnen eingebrachte Antrag wurde im Frühjahr einstimmig von allen Parteien des Landtags angenommen. So wurde beschlossen, dass die Landesregierung an den Bund mit konkreten Forderungen herantreten werde. Ein gutes Zeichen. Es bleibt zu Hoffen, dass man dem bald auch Taten folgen lassen kann.

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