Stromkosten
Salzburg AG senkt den Strompreis für Privatkunden doch

Die Salzburg AG senkt den Strompreis für Privatkunden ab 1. Juni auf 19,90 Cent netto/kWh. | Foto: Neumayr
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Die Salzburg AG senkt den Strompreis für Privatkunden ab 1. Juni auf 19,90 Cent netto/kWh. Das freut die Politik, die viel Kritik an den hohen Strompreisen geübt hat. Die Frage der Rückzahlung aufgrund möglicher nicht-gesetzeskonformer Mehrkosten, sei damit aber noch nicht vom Tisch, argumentieren SPÖ, Grüne und KPÖ Plus. 

SALZBURG. Die Salzburg AG senkt den Strompreis für Privatkundinnen und -kunden in Salzburg mit einem neuen Tarifangebot ab 1. Juni 2023 auf 19,90 Cent netto/kWh. "Mit dem neuen Tarif gehört die Salzburg AG zu den günstigsten Landesenergieversorgern in Österreich. Auch bei den alternativen Energieversorgern in Salzburg bietet derzeit kein Unternehmen einen Netto-Arbeitspreis bei einem Fixpreis von unter 20 Cent/kWh an", heißt es von der Salzburg AG. Bei Gas habe die Salzburg AG bereits Anfang des Jahres eine Preiserhöhung ausgesetzt.

"Spielräume sind jetzt da"

„Wir setzen, wie versprochen und auch seitens unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Landeshauptmann Wilfried Haslauer gefordert, eine Preissenkung für unsere Kund:innen um, sobald wir Spielräume sehen. Nach genauer Prüfung und Evaluierung ist dies ab 1. Juni 2023 möglich“, teilen Michael Baminger und Brigitte Bach, die Vorstände der Salzburg AG, am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Michael Baminger: „Wir setzen, wie versprochen und auch seitens unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Landeshauptmann Wilfried Haslauer gefordert, eine Preissenkung für unsere Kund:innen um" | Foto: Salzburg AG
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AK arbeitet mit

Der neue Tarif wird bereits unter Einbindung der Expertise der Arbeiterkammer Salzburg so gestaltet werden, dass Rechtssicherheit herrsche. „Für die konstruktiven Gespräche und das aufgebaute Vertrauen danken wir Präsident Peter Eder und seinem Team“, sagen Baminger und Bach. 

Kunden erhalten Infos im Mai

Betroffene Kundinnen und Kunden erhalten ab Mai ein Angebot, um aktiv in den neuen Tarif wechseln zu können. Hierzu arbeite das Unternehmen gerade an der neuen Tariflandschaft und dem genauen Wechselvorgang. 

Salzburgs Freiheitliche Landesparteiobfrau Marlene Svazek (Archivfoto). Die günstigen Tarife sollen unmittelbar an sämtliche Stromkunden weitergegeben werden. Ohne Wenn und Aber". | Foto: FPÖ Landtagsklub
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FPÖ: Alle Kunden sollen davon profitieren

Die Salzburger Freiheitlichen bezeichnen die aktuellen Ankündigungen als das „Osterwunder von Salzburg“. „Für einen privaten Serviceanbieter wäre es bestimmt eine gelungene Marketingkampagne. Angesichts der enormen Teuerungen und Existenzängste – die aktuelle Tariferhöhungen verursachen – ist es bestenfalls eine Verhöhnung durch einen Landesbetrieb samt ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden Wilfried Haslauer“, sagt Salzburgs Freiheitliche Landesparteiobfrau Marlene Svazek, die fordert, dass die in Aussicht gestellten günstigen Tarife "unmittelbar an sämtliche Stromkunden weitergegeben werden. Ohne Wenn und Aber".

"Vergünstigungen sind längst überfällig"

Die Freiheitlichen verstehen nicht, welchen Zweck die Neueinführung eines Spartarifs verfolgt. "Vergünstigungen sind längst überfällig, zumal nichts mehr auf den internationalen Märkten diese enorm-hohen Tarife rechtfertigt", so Svazek.

Salzburger SPÖ-Chef David Egger: "Selbst produzierter Strom muss an die Kundinnen und Kunden zum Produktionspreis weitergegeben werden, insbesondere in Zeiten der Teuerung“ | Foto: Arne Müseler
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SPÖ: Erfolg der Arbeiterkammer

Als klaren Erfolg der Beharrlichkeit der Salzburger Arbeiterkammer (AK) bewertet Salzburgs SPÖ-Chef David Egger die Kostensenkung: „Die Strompreiserhöhungen der Salzburg AG werden um rund die Hälfte zurückgenommen, was bedeutet, dass der Stromtarif um 27 Prozent günstiger wird. Das ist ein großer Erfolg, den die Salzburgerinnen und Salzburger der Beharrlichkeit unseres stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden, dem AK-Präsidenten Peter Eder verdanken können." 

Betroffene Kundinnen und Kunden erhalten ab Mai ein Angebot, um aktiv in den neuen Tarif wechseln zu können. Hierzu arbeite das Unternehmen gerade an der neuen Tariflandschaft und dem genauen Wechselvorgang.  | Foto: Symbolbild: Julia Hettegger
  • Betroffene Kundinnen und Kunden erhalten ab Mai ein Angebot, um aktiv in den neuen Tarif wechseln zu können. Hierzu arbeite das Unternehmen gerade an der neuen Tariflandschaft und dem genauen Wechselvorgang.
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"Klage ist nicht vom Tisch"

Trotz allem stünde aber die Klage der Arbeiterkammer Salzburg bezüglich der Strompreisbildung weiterhin im Raum: „Strompreiserhöhungen müssen von der Salzburg AG verständlich und transparent kundgemacht werden. Selbst produzierter Strom muss an die Kundinnen und Kunden zum Produktionspreis weitergegeben werden, insbesondere in Zeiten der Teuerung“, so Egger.

Als nächsten Schritt spricht sich Salzburgs SPÖ-Chef dafür aus, auch die Strompreiserhöhungen für Unternehmen und die Gemeinden neu zu evaluieren. 

Martina Berthold, Landessprecherin der Salzburger Grünen. | Foto: Stefan Schubert
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Grüne: Frage nach Rückzahlungen bleibt am Tisch 

Erfreut reagiert die Grüne Landessprecherin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold auf die von der Salzburg AG verkündete Strompreissenkung ab 1. Juni: „Anstehende Wahlen bewirken offenbar Wunder. Die rasche und deutliche Senkung der Strompreise ist ein wichtiges und richtiges Signal. Es deutet aber auch darauf hin, dass die Preise bisher überhöht waren. Die Frage nach etwaigen Rückzahlungen bleibt damit erst recht am Tisch“, so Berthold.

Tempo beim Umstieg gefordert

Bertholds Aufruf an die Salzburg AG gilt dem Tempo beim Umstieg auf grüne Energie: „Die Salzburg AG muss sich rasch unabhängig von teuren Energieimporten machen. Wir haben alle Zutaten für die Energiewende im Land: Salzburger Wasser, Salzburger Wind und Salzburger Sonne. Nutzen wir sie“, so Berthold.

„Das Köpferollen löst vielleicht ein Grünes Wahlproblem, aber keine Pflegeprobleme", sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). | Foto: Sarah Pansy
  • „Das Köpferollen löst vielleicht ein Grünes Wahlproblem, aber keine Pflegeprobleme", sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus).
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KPÖ Plus: Erfolg des nahen Wahltermins 

„Dass heute ein weniger teurer Stromtarif angekündigt wird, ist ein Erfolg der Arbeiterkammer – und des nahen Wahltermins. Aber wenn die Strompreiserhöhung von Jänner nicht gesetzeskonform war, was ist mit den Mehrkosten, die die Salzburger bereits bezahlt haben? Ihnen steht eine Rückzahlung der zu Unrecht verlangten Erhöhung zu“, sagt Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) zur Ankündigung der Salzburg AG.

"Konzern auf neue Füße stellen" 

Dankl spricht sich für einen "überfälligen Umbau der Salzburg AG" aus: "Anstelle einer Aktiengesellschaft brauchen die Salzburger einen gemeinnützigen Energieversorger. Nicht der Profit, sondern das Gemeinwohl sollen im Mittelpunkt stehen. Dafür muss man die Anteil der Oberösterreicher zurückholen und den Konzern auf neue Füße stellen.“

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