Psychologie / Psychotherapie
Gesunder Schlaf - Sieben Schlafmythen und Märchen

Was kann ich tun, wenn ich Probleme beim Einschlafen habe?

Bezüglich gesunden Schlafs gibt es viele Halbwahrheiten, Mythen und Märchen. Lesen Sie in diesem Artikel von den sieben Schlafmythen und Märchen und was gesunder Schlaf ist.

Märchen Nummer Eins:

Jeder Mensch braucht mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf in der Nacht.

Fakt: Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, ist sehr individuell. Manche Menschen benötigen nur vier Stunden Schlaf, andere wiederum zehn Stunden. Der Durchschnitt liegt bei sieben Stunden.
Übrigens: Wenn sie sich tagsüber nach nur (durchschnittlich) sechs Stunden Schlaf munter fühlen, ist alles in Ordnung. Wie müde Sie in der Früh beim Aufstehen sind hat zudem wenig mit der Schlafdauer zu tun. Auch ein Mittags- oder Nachmittagstief ist gesund und völlig normal. Ein Mittagsschläfchen, Nickerchen oder Power Nap ist dann für Körper und Seele Balsam.

Film: "Schlafstörungen: Die unterschätzte Gefahr"

Märchen Nummer Zwei:

Medikamente sind am wirksamsten, wenn Menschen unter Schlafstörungen leiden.

Fakt: Nein, denn die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse empfehlen nicht Medikamente, sondern psychologische und psychotherapeutische Methoden und Hilfe. Psychologische Hilfe ist bei fast allen Einschlaf- und Durchschlafstörungen wirksam, während Medikamente in den natürlichen Schlaf eingreifen. Zudem können sie Nebenwirkungen haben und manchmal sogar abhängig machen.

Märchen Nummer Drei:

Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste.

Fakt: Erholsam ist nicht der Schlaf vor Mitternacht, sondern es sind die Tiefschlafphasen. Die erste Tiefschlafphase kommt etwa eine halbe Stunde nach dem Einschlafen und das völlig unabhängig von der Uhrzeit. Somit ist der Schlaf genauso gesund und erholsam, wenn Sie erst nach Mitternacht ins Bett gehen.

Märchen Nummer Vier:

Wenn ich nachts schlecht schlafe, werde ich den ganzen nächsten Tag unausgeschlafen sein.

Schlechter Schlaf beeinträchtigt mich am nächsten Tag und ich sollte mich dann schonen.
Fakt: Wenn ich einmal schlecht schlafe, dann hat das keine negativen Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag. Wenn ich mich dann aber schone und weniger aktiv bin, dann kann es passieren, dass ich am Abend zu wenig müde für einen guten Schlaf bin.

Film: "Wie kann ich besser schlafen?"

Märchen Nummer Fünf:

Wenn ich in der Nacht oft aufwache, dann ist das ein Anzeichen einer Schlafstörung.

Fakt: Besonders in der zweiten Nachthälfte wachen wir alle mehrmals auf und zwar bis zu 20-mal. Sind diese Aufwachphasen kürzer als eine Minute, dann können wir uns nicht mehr daran erinnern. Erst ab vier bis fünf Minuten Wachzeit kommt die Erinnerung an das Aufwachen. Wenn Menschen drei bis vier dieser längeren Aufwachphasen haben, dann ist das normal und kein Problem. Jedoch kann die Beunruhigung über diese wachen Phasen Menschen stressen und unnötig belasten.

Märchen Nummer Sechs:

Wenn die Qualität des nächtlichen Schlafes nicht gut ist, dann fühle ich mich tagsüber nicht fit und ausgeschlafen.

Fakt: Ob ich mich tagsüber wohl und ausgeschlafen fühle, hängt von vielen Faktoren ab, nicht allein vom Schlaf. Auch die Ernährung, das Einhalten von Pausen, das psychosoziale Wohlbefinden, ein erfülltes Leben und sinnstiftende Tätigkeiten sind mindestens genauso wichtig wie guter Schlaf.

Märchen Nummer Sieben:

Wenn ich in einer Nacht schlecht schlafe, dann sollte ich in der nächsten Nacht länger schlafen.

Fakt: Wenn ich zu kurz geschlafen habe, dann kann ich das nicht durch eine längere Schlafdauer ausgleichen, sondern nur durch bessere Schlafqualität.

Warum es gut ist, zu träumen

Grundsätzlich unterscheidet sich nämlich unser Erleben im Traum nicht von dem im Wachzustand, auch wenn wir im Traum Erlebnisse haben, die im realen Leben oft unmöglich sind.

Im Traum erleben wir jedoch die Traumwelt als wirklich und wahrhaftig, haben konkrete Emotionen, Gefühle und Affekte. Insofern können wir Träume als "wirkliche" Erfahrungen verstehen.
Träume können uns zudem helfen, grundlegende Lebensthemen, Probleme, Bedürfnisse und Ressourcen zu erkennen und haben oft einen wegweisenden Charakter.

Folgende Fragen können diesbezüglich hilfreich sein

  • Kenne ich genau dieses Erleben, das ich im Traum hatte, auch im Wachzustand?
  • Als dasselbe Erleben, oder als eine Sehnsucht?
  • Werden mir dadurch Aspekte und Bedürfnisse im Wachzustand klarer?

Filmtipp: "Sollten wir mehr träumen?"

Wir träumen bis zu sechs Jahre im Laufe unseres Lebens.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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