Regional – Saisonal – Phänomenal - Gentechnik

Mit grüner Gentechnik gegen den Hunger?

Häufig hört man in den Medien von der revolutionären neuen Methode der Nahrungsmittelproduktion, die den Hunger der Welt ein für alle Mal beenden soll, doch so gut sich diese Idee auch anhört, sollte man sich vorher genau informieren, welche Konsequenzen und Auswirkungen diese genetischen Manipulationen auf unsere Nahrungspflanzen haben.

Die allen versprochenen Ertragssteigerungen sind oftmals übertrieben, denn laut einer Studie des US-Landwirtschaftsministeriums bringt die “grüne” Gentechnik den Bauern weder höhere Erträge, noch wird der Pestizideinsatz verringert. Die einzigen Erfolge beziehen sich zurzeit auf eine Verringerung der Ernteausfälle. Diese Erfolge werden dadurch erzielt, dass die Bauern durch die Herbizidresistenz der manipulierten Pflanzen mehr Unkrautbekämpfungsmittel sprühen können, ohne die Nutzpflanzen zu schädigen. Außerdem kann selbst die Gentechnik den Bedarf an Nahrungsmitteln der wachsenden Bevölkerung nicht decken.

Des Weiteren wird Gentechnik häufig eingesetzt, um die Pflanzen gegen extreme Umweltbedingungen resistent und z.B. in Gebieten mit großer Trockenheit anbaufähig zu machen. Dies wäre ein großer Vorteil, da man viel mehr Gebiete der Welt bebauen könnte, doch die permanente Aktivierung der Stressgene in der Pflanze führt schließlich dazu, dass die Pflanzen unter normalen Bedingungen schlechter wachsen, was wiederum zu schlechteren Erträgen führt. Es würden bestimmte Genregulatoren benötigt, die nur unter Stressbedinungen die Stressgene einschalten, doch das alles liegt noch in ferner Zukunft.

Mit dem vermehrten Anbau in südlichen Ländern aufgrund der Resistenz gegen Trockenheit geht auch die Verminderung schützenswerter Areale wie z.B. dem Regenwald einher.

Außerdem ist die Gentechnik nur eine Behandlung der Symptome, nicht jedoch ein Ansatz am ursprünglichen Problem, denn die durch Gentechnik gegen bestimmte Insekten und Herbizide resistent gemachten Pflanzen können zwar eine Zeit lang unbehindert wachsen, doch früher oder später werden sie erneut ihre Feinde finden, da sich die Natur anpasst und so werden wieder neue herbizidresistente Unkräuter und bt- (Gift, an dem die Insekten sterben) resistente Insekten entstehen. Man müsste die Pflanze erneut verändern um dem wieder entgegenzuwirken und der Zyklus geht weiter bis die Pflanze gar nichts mehr mit der ursprünglichen Pflanze zu tun hat.

Eines der mitunter größten Probleme ist auch die Entstehung der Monokulturen. In Ländern wie z.B. der USA, Kanada, China, Indien, Brasilien oder Argentinien werden Millionen von Hektar mit gentechnisch verändertem Mais, Sojabohnen, Baumwolle und Raps angebaut. Dies zerstört die Biodiversität, die Pflanzenvielfalt und die Auslaugung der Böden ist die einzig logische Folge.

Auf dem Weltmarkt geht es ähnlich zu. In Zukunft werden wahrscheinlich nur wenige, monopolistisch geführte Unternehmen, den Weltmarkt kontrollieren, da sich die Gentechnik nur auf riesengroßen Flächen bezahlt macht. Die Kleinbauern werden somit mit ihren kleineren Feldern wieder vom Markt verdrängt. Falls diese trotzdem am Markt bestehen, fallen sie dennoch in Anhängigkeit großer Konzerne, da für sie das nur einmal einsetzbare Saatgut viel zu teuer ist.

Natürlich gibt es auch vielversprechende Vorteile in Hinsicht auf die Gentechnik, doch ist sie noch stark verbesserungswürdig und aufgrund der noch zu geringen Forschung kann man die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Menschen nicht sicher voraussagen. Aufgrund des derzeitigen Wissensstandes verfestigt die Gentechnik Anbausysteme, die nicht nachhaltig sind, weil sie stark auf externe Energiequellen abstellt wie Kunstdünger, Pestizide und Herbizide. Hat man außerdem einmal die gentechnisch veränderten Samen gestreut, ist es durch ihre schnelle Verbreitung schwierig sie wieder wegzubekommen und Wildpflanzen und andere Saatgute können sehr stark davon betroffen und sogar restlos verdrängt werden.

Es bleibt zu sagen, dass hauptsächlich das Konsum- und Mobilitätsverhalten in den Industrieländern den Klimawandel so sehr vorantreibt. Wir müssten nicht versuchen, Pflanzenarten genetisch zu manipulieren, wenn wir uns einfach bemühen würden, mehr auf den Rhythmus der Natur zu achten, und unsere Umwelt rücksichtsvoller zu behandeln. Also vergessen Sie nicht: Saisonal - Regional - Phänomenal :-)

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