Mundmaler Paulus Ploier zu Gast in Bad Ischl

Paulus Ploier begeisterte mit seiner Mundmalerei und dem Konzert in Bad Ischl

Das Hotel Villa Seilern Vital Resort in Bad Ischl, Sommerresidenz zahlreicher hochrangiger Persönlichkeiten, erbaut im Jahre 1881, erfreut sich immer wieder als beliebter Treffpunkt von Kunst und Kultur. Mit abwechselnden Ausstellungen in der Villa Seilern Galerie gibt man der zeitgenössischen Kunst eine traditionelle, sowie moderne Plattform für kulturelle Treffpunkte und Künstlergastgespräche. So wurde Ende Mai die Ausstellung mit dem wohl bekanntesten österreichischen Mundmaler Paulus Ploier, dem Vollmitglied der Vereinigung der mund- und fußmalenden Künstler in aller Welt (VDMFK - www.vdmfk.com), eröffnet. Die Ausstellung unter dem Motto „Love is in the air“ mit mehr als 40 Kunstwerken (Mundmalereien) kann noch täglich bis zum 28. Juli besichtigt werden.
Bei diesem ganz besonderen Event gab es bei der Vernissage mit der bekannten österreichischen Musiklegende Reini Dorsch and friends ein mehrstündiges Konzert, wo auch Mundmaler Paulus Ploier als Moderator, Sänger und mit seiner Mundharmonika auf der Bühne stand und somit nicht nur als Mundmaler, sondern auch als Musiker das zahlreich erschienene Publikum begeisterte. An diesem Abend hörte man unter anderem Songs von Frank Sinatra (My Way, That`s Life, New York New York), von den Beatles (All you need is love), von John Paul Young (Love is in the air), von ..... (Itsy Bitsy Teenie Honolulu Strandbikini), von Felix Jaehn und Vize (Close your eyes), von Peter Alexander (Dankeschön, es war bezaubernd), also viele internationale Hits, aber auch Songs (Texte) von Reini Dorsch und Paulus Ploier.
Hotel-Direktor Philipp Meister anlässlich der Vernissage: „Für mich ist es eine riesengroße Freude, dass wir Paulus Ploier mit seiner Kunst hier bei uns im Haus haben. Paulus Ploier, der mit seiner ganzen Ausstrahlung, mit seiner Kunst, mit seinem Talent, welches er hat, das was ich mit zwei gesunden Händen zum Beispiel niemals machen könnte, er mit seinem Mund malt, das ist eine ganz große Freude, dass wir ihn bei uns haben. Es geht uns darum, dass wir Künstler präsentieren, welche eine Bühne brauchen, die eine Bühne bekommen sollen, und welche wir einfach gerne präsentieren wollen. Und es soll uns als Aussteller und den Gästen, welche kommen, Spaß machen die Kunstwerke anzuschauen. Mit unserer Villa Seilern Galerie öffnen wir unser Hotel auch für Menschen, die in Bad Ischl oder in der Umgebung leben und natürlich auch für die Gäste, welche in der Region Urlaub machen, aber vielleicht noch gar nie bei uns im Hotel waren, also auch für externe Gäste. Bei uns sind einfach alle Menschen herzlich willkommen.“
Ines Schiller, Bürgermeisterin von Bad Ischl beim Interview: „Wo auch immer Paulus Ploier seine Kunst präsentiert, ist immer garantiert, dass es Mundmalerei von höchsten Niveau zu sehen gibt. Er hat mich auch schon mal porträtiert, wobei ich da im Vorfeld eher skeptisch war, aber ich habe mich darauf eingelassen, weil ich im Vorfeld mit Paulus Ploier mehrere Gespräche hatte, ihn kennenlernen durfte und schlussendlich auch Vertrauen hatte. Ich habe mich im Bild sofort wiedererkannt, er hat mich so genial getroffen, es ist einfach grandios, ich bin mehr als begeistert, habe das Bild rahmen lassen und jetzt hängt es bei mir in der Wohnung über dem Klavier.“
Kurator Peter Baumgarten am Eröffnungsabend: „Mit Paulus Ploier haben wir einen mundmalenden Künstler aus Oberösterreich gefunden, der aber auch international sehr erfolgreich ist, der uns von Beginn an fasziniert hat. Wie er das angeht, wie es das macht, mit dieser Lebensfreude, die er hat, das ist unwahrscheinlich. Wenn man ihm zusieht, wenn man mit ihm spricht, wenn er malt, es ist fast unbeschreiblich.“
Wenn man in Österreich über das Mundmalen spricht, ist das der direkte Zusammenhang mit der besonderen Person Paulus Ploier. Paulus Ploier ist nicht nur Mundmaler, er ist Musiker, sowie Focusing- und Krisenbegleiter. Ihm wurde im Jahre 2011 der internationale Lebenspreis „Life Award“ in der Kategorie Kunst und Kultur für seine außergewöhnlichen Leistungen verliehen, ist auch der Initiator und Veranstalter vieler Projekte, u. a. vom Projekt „KUNST AUFSTEHEN“, diesem kreativen Erlebnistag für Betroffene, Angehörige und Interessierte, sowie vom Projekt „CHILDRENS PROJECT“. Der Ursprung und die Idee zu seinem Projekt „KUNST AUFSTEHEN“ entstand im Jahre 2014 aus dem Bewusstsein, dass sich sein Unfallstag im Jahr 2014 bereits zum 30sten Mal jährte und dass jeder Tag irgendwie ein Tag mehr zum AUFSTEHEN hin ist und war, so Paulus Ploier im Interview mit AAART PROJEKT WENDLING-Gründer, dem Kitzbüheler ART-Agenten Klaus Wendling.
Wenn man in Österreich über Mundmalen spricht, ist das fast immer der direkte Zusammenhang mit der besonderen Person Paulus Ploier, aber was war davor?
Das erzählte er im Interview so:
„Als Steuerberatungspraktikant und angehender Buchhalter war neben dem leidenschaftlichen Tanzen das Schlagzeugspielen in meiner damaligen Band „IMUN“ der Mittelpunkt meines Lebens. Am 10. Juli 1984, als 18jähriger, verunfallte ich durch einen Sprung in zu flaches Wasser, die Folge daraus – Querschnittlähmung vom Hals abwärts. Ich war also jung, voller Energie, ein vitales Bündel, ein Schlagzeuger mit Leidenschaft. Nach dem Unfall, war die Kraft und der Wille zum Überleben ein Geschenk Gottes, wofür ich sehr dankbar bin. Durch den Unfall kann ich weder meine Arme noch meine Beine benutzen, das einzige „Instrument“ das mir noch blieb, war meine Stimme, die aber von ihrer Kraft und Qualität durch die hohe Querschnittlähmung so viel verloren hat, dass sich mein Gesang eher wie Gekrächze oder Geschrei anhörte. Trotzdem hatte ich den Mut wieder auf die Bühne zurück zu kehren. Da aber das Verdrängen der Enttäuschung nicht wirklich gelang, legte ich den Musiker in mir schweren Herzens auf Eis. Meine ehemaligen Fähigkeiten wurden gewaltvoll umgepolt, die Tür zur Mundmalerei hat sich für mich geöffnet. Heute weiß ich, dass mir die Mundmalerei auch eine therapeutische Heilsenergie geschenkt hat. Im REHA-Zentrum Bad Häring entdeckte ich meine kreative Fähigkeit bezüglich dem Malen mit dem Mund. In der ersten Phase erlernte ich die Mundmalerei autodidaktisch. In den Jahren 1987 bis 1990 nahm ich Kunst- und Malunterricht. Seit dem Jahre 1990 unterstützt mich die Vereinigung der mund- und fußmalenden Künstler in aller Welt e.V. (VDMFK – www.vdmfk.com), am Anfang mittels eines Stipendiums, vier Jahre später erhielt ich den Status eines assoziierten Mitglieds und seit dem Jahre 1999 bin ich Vollmitglied der weltweit tätigen Vereinigung.“
Paulus Ploier, der inzwischen definitiv bekannteste österreichische Mundmaler, prägt einen Stil der Einzelartigkeit. Die Geschwindigkeit seines Striches und der klare Einsatz seiner Linien sind immer unwiderruflich und zeigen in ihrer überaus reduzierten Weise eine Dreidimensionalität, die der Künstler in seiner Darstellung wünscht. Seine bevorzugten Motive sind Portraits und Akte, also die Körper, wie er sie sieht, und immer öfter sieht man einzigartige Überraschungen, wie zum Beispiel seine Serie zum Thema „Corona“, „Maskenball“ und „Das Christkind“. Seine stilistischen Vorlieben sind leicht getuschte Farbskizzen, in denen er seine Motive großzügig zu Papier bringt. Seine Arbeiten zeugen von einer Qualität, bei der man niemals an eine derartige Behinderung oder etwa bildnerische Ersatzlösung denken würde, wie ein Kunsthistoriker unter anderem ausführte. Wenn Paulus Ploier malt, ist es immer mit seiner Seele in Verbindung zu bringen. Und wenn er jemanden malt (portraitiert), malt er dessen Seele. Seine sogenannten Seelenspiegelungen sind Expressionen, die alle Emotionen von Angst bis Freude, von Schmerz bis Genuss, von Trauer und Liebe ausstrahlen. Auf alle Fälle ist er treffsicher in seinem Ausdruck, das viele Menschen anspricht. Er konnte mit seinen Bildern schon zahlreiche Erfolge feiern. Zudem nahm er seit inzwischen über 35 Jahren an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, sowie Internationalen Kunstmessen teil.
Hier nur ein kleiner Ausschnitt von seinen Ausstellungen / Projekte im Jahre 2023:
Dauerausstellung in seinem Atelier in Strass im Attergau
Teilnahme an der Oster-Ausstellung in Oberndorf in Tirol
Vernissage/Konzert „Love is in the air“ am 26. Mai im Hotel Villa Seilern Resort in Bad Ischl
Ausstellung vom 26. Mai bis 28. Juli im Hotel Villa Seilern Resort in Bad Ischl
Ausstellung am 3. und 4. Juni im Foyer der Aquarena Kitzbühel (Tage der offenen Ateliers)
Ausstellung vom 2. bis 7. Juli in Kopenhagen
Ausstellung vom 21. Juli bis voraussichtlich 30. August in der Slowakei
Web-Vernissage-Konzert unter dem Titel „Meine Briefe an`s Christkind“
Weihnachtsausstellung mit Vernissage
….. weitere Ausstellungen in Planung
….. viele Konzerte in Planung
….. weitere Projekte in Planung
All das, was er in seinen Bildern darstellt, drückt er auch mit gleicher Intensität in seinen Liedern und in seiner Musik aus. Er war vor seinem Unfall u. a. begeisterter Drummer und einige Jahre nach seinem Unfall gründete er seine eigene Band, die Paulus Painting Blues Band. Mit dieser Band begeistert er auf vielen Konzerten, manchmal mit verschiedenen Musikern, nicht immer, aber fast immer mit dabei sein Bandleader, der bekannte österreichische Gitarrist Andreas „Andrix“ Haidecker. Paulus Ploier selbst überzeugt als Moderator, Sänger und ganz hervorragend, trotz seiner hohen Querschnittlähmung, mit seiner Mundharmonika. Die Lieder und Texte entspringen aus Paulus Ploier`s Leben selbst, d. h. es werden fast immer ausnahmslos nur von Paulus Ploier selbst getextete Songs vorgetragen. Sie erzählen von Höhen und Tiefen seiner Seele, im Ausdruck manchmal emotional lauter oder dann auch wieder leiser. Paulus Ploier`s Wunsch vor jedem Konzert: Die Texte und Melodien sollen berühren und auch motivieren und das gelingt ihm auch bei seinen Auftritten. Die Besucher seiner Konzerte sind immer begeistert, fordern permanent Zugaben, verabschieden ihn jedes Mal mit Standing Ovations und Ploier`s hochqualitativen und emotionalen Konzerte bleiben in bester Erinnerung. Auf Wunsch spielt er natürlich auch bekannte Hits aus fast allen Jahrzehnten.