Haushaltsdefizit
Andorf macht überraschend halbe Million Euro Miese
Wie der Rechnungsabschluss für 2023 zeigt, klafft überraschenderweise ein Abgang von 500.000 Euro. Laut Bürgermeister und Finanzreferent Karl Buchinger seien dafür externe Faktoren verantwortlich. Doch was bedeutet das für künftig anstehende Projekte – und überhaupt?
ANDORF. Trotz dem hohen Abgang wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung der Rechnungsabschluss 2023 einstimmig beschlossen. Wie Buchinger sagt, war sich der Gemeinderat einig, dass dieses Ergebnis in erster Linie von externen Faktoren beeinflusst wurde. Rund 70.000 Euro waren notwendige Investitionen, die sich im Laufe des Jahres ergeben haben. Im Voranschlag 2023 wurde ein Minus von 115.000 Euro prognostiziert. Die Erhöhung des Abganges ist vor allem auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen, da vor allem einen Einbruch bei den Ertragsanteilen zurückzuführen. Auch das Kommunalsteueraufkommen hat sich sehr verhalten entwickelt.
Kosten gehen steil
Wie es weiter heißt, schlagen sich wie bei alle anderen Gemeinden auch ausgabenseitig Personalkosten, Zinserhöhungen und Energiekosten auf die Bilanz 2023 nieder. Und auch die Ausgaben für Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung gehen steil nach oben. Das Minus 2023 konnte fast zur Gänze mit eigenen Rücklagen gedeckt werden. „Wir werden jetzt versuchen, mit einem strafen Budgetvollzug den Haushalt 2024 im Gleichgewicht zu halten. Sonderwünsche gibt es jetzt mal gar keine“, steckt Buchinger die Budgetlinien für das laufende Jahr ab.
Wird Andorf Härteausgleichsgemeinde?
Ob Andorf – so wie viele andere Gemeinden auch – in den Härteausgleich rutscht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festzumachen. "Es hängt sehr viel von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Ein im zeitigen Herbst zu erstellender Nachtragsvoranschlag wird zeigen, ob der Haushaltsausgleich noch mit eigenen Kräften bewältigt werden kann. Bis dahin herrscht in der Gemeinde Andorf 'Normalbetrieb', so Buchinger.
"Bis dahin herrscht in der Gemeinde Andorf Normalbetrieb“.
Wie der Ortschef betont, ist die Gemeinde trotz der angespannten Budget-Situation in der Lage, in die Zukunft zu investieren. "Die Erneuerung der Ortsbeleuchtung und der Ausbau der Photovoltaikanlagen sind gerade angelaufen. Fahrzeugbeschaffungen für die FF Linden und FF Andorf stehen auf dem Programm. Wir arbeiten auch mit den Nachbargemeinden zusammen, um für die Leerstandsproblematik Konzepte zu erarbeiten und streben eine Bauhofkooperation an", so Buchinger. Nachsatz: "Es wird wichtig sein, dass die Gemeinden ihrer Rolle als Impulsgeber für die regionale Wirtschaft gerecht werden können. Ein kommunales Investitionsprogramm wäre die richtige Antwort auf die aktuelle Situation."
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