Diersbach duelliert sich mit Dorf/Pram in Sachen "Energiewende"

Bürgermeister Walter Steininger sieht Gemeinde nach zahlreichen Investitionen in der Vergangenheit auf Kurs. | Foto: Ebner
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DIERSBACH. Bürgermeister Walter Steininger spricht über Energieautarkie, sinkende Schülerzahlen und was ihn richtig „wild“ macht.

BezirksRundschau: Mit dem Projekt „Photovoltaikanlage mit Bürgerbeteiligung“ für das Dach der Volksschule haben Sie angesichts der hohen Nachfrage ja direkt ins Schwarze getroffen. War damit zu rechnen?
Steininger: Nein, überhaupt nicht. Ich bin selbst überrascht, weil wir schließlich nicht wussten, ob wir ein, zwei oder drei Interessenten finden. Dass es nun 17 wurden, die bei der Finanzierung der rund 40.000 Euro teuren Anlage mitmachen, die sich die Gemeinde nicht hätte leisten können, war nicht abzusehen.
Und warum glauben Sie wurde dieses Bürgerbeteiligungsprojekt so gut angenommen?
Weil es sich dabei um kein klassisches Finanzierungsmodell handelt. Da der Klimabündnis Arbeitskreis – allen voran Alois Lang – bereits frühzeitig (2010) für ein derartiges Projekt angesucht hat, konnten wir nun für die 20 KW-Anlage einen attraktiven Einspeistarif anbieten.
Wie wichtig ist Ihnen als Bürgermeister das Thema erneuerbare Energie?
Sehr wichtig. Ich traue mir auch zu sagen, dass wir in Diersbach die meisten Photovoltaikanlagen im gesamten Bezirk aufweisen. Wir duellieren uns hier auch mit der Gemeinde Dorf/Pram (schmunzelt).

Also soll Diersbach ebenfalls wie Dorf/Pram eine energieautarke Gemeinde werden?
Das ist nicht unser oberstes Ziel, obwohl wir an allen Fronten tätig sind. Photovoltaik wird für uns weiter ein großes Thema bleiben. Was die Wasserkraft betrifft, haben wir auf Gemeindegebiet vier kleinere Anlagen laufen. Wir haben sogar – ähnlich wie in Taufkirchen – über ein größeres Pram-Kraftwerk nachgedacht. Und obwohl wir bereits einen guten Standort dafür gehabt hätten, würde sich das Projekt aufgrund der geringen Vergütung nicht rechnen.

Und wie sieht es mit Windrädern aus?
Das war bei uns vor Jahren schon einmal ein großes Thema. Obwohl wir geeignete Standorte dafür hätten, lässt sich das aufgrund der vorgegebenen Abstandsbestimmungen nicht bewerkstelligen.

Mit der generalsanierten Volksschule wurde eines der vorerst letzten Großprojekte in der Gemeinde abgeschlossen. Wie sieht es mit der Schülerzahl aus?
Derzeit ist unsere Volksschule noch vierklassig. Das dürfte auch im kommenden Schuljahr der Fall sein. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dreiklassig sein wird. Denn die Schülerzahlen sinken. Hatten wir 2004 noch über 80 Schüler, liegt die Zahl nun bei knapp 60.

Und dieser Trend bereitet Ihnen keine Sorgen?
Für uns ist das nicht neu. Wir waren schon einmal dreiklassig, das soll deshalb nicht das Problem sein. Dennoch bleibt für mich eine Volksschule das Herzstück einer Gemeinde, das auf keinen Fall wegbrechen darf – wäre das bei uns ein Thema, würde ich richtig wild werden.
Diersbach will wieder verstärkt die Jugend ins Visier nehmen – inwiefern?
Der Kultur und Generationsausschuss der Gemeinde sowie die Dorfentwicklung haben vor, das Jugendzentrum neu zu beleben. Dazu wird es eine Befragung geben. Die dafür vorgesehenen Fragebögen werden derzeit erarbeitet. Wir wollen so in der Lage sein, besser auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen zu können.

Mit der am Freitag startenden Inntöne-Barock-Reihe und dem jährlichen Inntöne-Jazzfestival (25. bis 27. Mai) stehen wieder zwei musikalische Großereignisse auf dem Programm. Was bringen solche Veranstaltungen einer Gemeinde wie Diersbach?
Beide Veranstaltungen haben vor allem einen ideellen Wert für die Gemeinde. Es ist schon ein Wahnsinn, wie diese Konzerte ausstrahlen und Diersbach weitum bekannt machen.

Werden Sie die Konzerte besuchen?
Ja. Ich finde, wenn so hochkarätige Musik in einer Gemeinde geboten wird, sollte man sich das nicht entgehen lassen.

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