Herz am Herd
Dieser Küchenchef kocht für Spittals älteste Generation

- Manuel Waiguny legte bereits mit 23 Jahren seine Küchenmeisterprüfung ab.
- hochgeladen von Florian Pingist
Manuel Waiguny ist seit März Küchenchef in der Zentralküche des SHV Spittal. Mit seinen Gerichten zaubert er den ältesten Mitgliedern unserer Gesellschaft täglich ein Lächeln ins Gesicht.
SPITTAL, TREBESING. Wenn Manuel Waiguny von seiner Arbeit spricht, spürt man sofort: Hier ist jemand mit echter Berufung am Werk. Seit März leitet der gebürtige Trebesinger die Zentralküche des Sozialhilfeverbandes Spittal. Für den 32-jährigen Küchenmeister ist gutes Essen weit mehr als reine Versorgung: "Essen bedeutet Lebensqualität. Gerade für ältere Menschen ist eine gute Mahlzeit ein täglicher Lichtblick", sagt er.
Klare Ziele
Die Liebe zum Kochen begann früh. Schon als Volksschüler stand Waiguny als einziger Bub im Wahlfach "Kochen". Ziel war es immer, eines Tages Küchenchef zu werden. Die Ausbildung absolvierte er im Falkensteiner Cristallo am Katschberg, danach ging es in renommierte Häuser wie den "Neuwirt" in Kitzbühel, das Hotel Seefels oder den Arlberger St. Antoner Hof. Bereits mit 23 Jahren legte er die Küchenmeisterprüfung ab. Trotz Erfolgen in der Spitzengastronomie reizte ihn schließlich eine andere Herausforderung: die Leitung der Spittaler Zentralküche. "Ich bin ehrgeizig und wachse an neuen Aufgaben. Hier kann ich nicht nur führen, sondern auch fachlich sowie menschlich gestalten." Inzwischen lebt Waiguny mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern im Maltatal. Familie und Natur geben ihm Rückhalt in einem oft fordernden Berufsalltag.
Ich habe schon oft gehört: "Essen ist der Sex des Alters" – und in gewisser Weise trifft das den Nagel auf den Kopf. Essen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es fördert das Wohlbefinden und gibt den Menschen etwas, worauf sie sich jeden Tag freuen können.
Qualität
Sein Zugang zur Küche lebt von Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. "Ich verarbeite gerne ganze Tiere aus der Umgebung, koche Suppen mit echten Knochen und plane die Menüs saisonal und ausgewogen." Besonders wichtig ist ihm der respektvolle Umgang mit den Menschen im Haus. "Wer bei uns spezielle Diäten braucht oder Unverträglichkeiten hat, wird ernst genommen." Auch der Start im Haus Marienheim war herausfordernd. "Es war nicht leicht, ein neues Team zu übernehmen. Aber mit Geduld und Vertrauen wächst man zusammen." Heute schätzt er besonders den Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen. Die größte Freude? "Wenn ein Gericht nicht nur satt, sondern glücklich macht."
Heimat am Teller
Waiguny will beweisen, dass auch in einer Zentralküche mit hohen Ausgabemengen Kreativität und Geschmack Platz haben. Sein Leitsatz: "Gute Küche erkennt man nicht an der Zahl der Hauben, sondern daran, wie sehr sie den Menschen guttut." Und so wird jede Mahlzeit für die Bewohner auch ein Stück Heimat auf dem Teller.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.