Tierrettung Steiermark
850 Mal im Jahr für Vierbeiner im Einsatz

Das ist Finn. Der acht Wochen alte Welpe wurde vor dem Eingang der „Shopping City Seiersberg“ einfach ausgesetzt – mit einer Wunde am Kopf. Die Tierrettung Steiermark hat ihn abgeholt. | Foto: Arche Noah
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  • Das ist Finn. Der acht Wochen alte Welpe wurde vor dem Eingang der „Shopping City Seiersberg“ einfach ausgesetzt – mit einer Wunde am Kopf. Die Tierrettung Steiermark hat ihn abgeholt.
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Erst gestern wurden Mitglieder der Tierrettung Steiermark der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" zu einem Notfall gerufen. Ein kleiner Hund wurde vor der „Shopping City Seiersberg“ mit einer Wunde am Kopf einfach ausgesetzt. Seit über 44 Jahren sind für diese Notfälle ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Tierrettung im Einsatz – in der ganzen Steiermark.

STEIERMARK. 
"Bitte! Bring mich zu dir nach Hause! Ich möchte nicht in ein Tierheim gehen!" Mit dieser Bitte auf einem Zettel geschrieben wurde ein kleiner Welpe vor dem Eingang zur „Shopping City Seiersberg“ im Bezirk Graz-Umgebung gestern von der Tierrettung der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" abgeholt und verarztet. 

Mit diesem Zettel wurde Finn beim Shopping-Center zurückgelassen.  | Foto: Arche Noah
  • Mit diesem Zettel wurde Finn beim Shopping-Center zurückgelassen.
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Die Tierrettung aus Graz ist seit über 44 Jahren die Einzige, die steiermarkweit im Einsatz ist. Die 30 Ehrenamtlichen setzen sich dann ins Auto und fahren los, wenn es um in Not geratene, verletzte und zurück­gelassene Tiere geht, denen vor Ort schnellstmöglich Hilfe geleistet werden muss – so wie bei Finn. Im Jahr sind sie im Durchschnitt 850 Mal für Vierbeiner unterwegs, fahren 65.000 Kilometer.

Finn wurde operiert

Mitsamt einer Tasche und einem Zettel um den Hals wurde der kleine Rüde Finn vor der „Shopping City Seiersberg“ gefunden – eine mögliche Besitzerin oder ein Besitzer war weit und breit nicht zu sehen. Der kleine Welpe hatte sich beim Eintreffen der Tierrettung bereits aus der Tasche befreit, hing nur mehr an der dazugehörigen Sicherheitsleine.



Finn wurde von der Tierrettung in die Arche Noah gebracht und sofort untersucht. Eine verkrustete Stelle am Kopf des Welpens stellte sich als hochgradig entzündeter Abszess heraus, der den erst acht Wochen alten Welpen quälte – der Rüde musste umgehend operiert werden, um Schlimmeres zu verhindern. Die Operation hat er gut überstanden.

Tierrettung im Einsatz

Durch die rasche Hilfe der ehrenamtlichen Tierretterinnen und Tierretter vor Ort, konnten schon oft verunfallte oder verletzte Tiere versorgt werden. Im Durchschnitt läutet das Telefon der Helferinnen und Helfer rund 6.000 Mal im Jahr. "Bei den meisten Anrufen geht es um beratende Tätigkeiten", erzählt Katharina Gründl, Pressesprecherin der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria".

Fundtiere in der Arche Noah

420 Fundkatzen und 130 Fundhunde werden im Jahr von der Tierrettung versorgt. Auch von der Behörde wird das Team oft angefordert, wenn es beispielsweise um Tierabnahmen oder Streunerkatzen geht. "Die Kitten-Saison startet jetzt. Die Ausfahrten werden bald also noch viel mehr werden", so Gründl. 200 Babykatzen werden dann mehr in der Arche Noah Graz leben.

Derzeit sind im Tierheim 100 Hunde und 100 Katzen. "Bei Fundtieren ist es so, dass sie nach einer 30-tägigen Frist dann weitervermittelt werden können", erklärt die Pressebeauftragte.

"Animal Hoarding" nimmt zu

Schlimme Einsätze gebe es viele. Besonders in Erinnerung bleiben aber vor allem jene, bei denen es auch um menschliche Schicksale geht. "Wir hatten vor kurzem einen Fall, wo es um einen Suizid-Versuch ging, der Sohn und auch zwei Hunde noch in der Wohnung waren – da braucht es psychologische Hilfe auch für unsere Helferinnen und Helfer", so Gründl.

Messi-Haushalte werden immer mehr und damit auch "Animal Hording" wie es seitens der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" heißt. | Foto: Arche Noah
  • Messi-Haushalte werden immer mehr und damit auch "Animal Hording" wie es seitens der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" heißt.
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Was immer mehr zunehme, seien Messi-Haushalte, die oft in Verbindung mit „Animal Hoarding“ (übersetzt „Tiersammelsucht“ oder „Tierhorten“) stehen. "Die Leute wollen etwas Gutes tun, schaffen es dann aber irgendwann nicht mehr. Da haben wir schon so einiges Gesehen. Wir merken, die psychische Belastung der Menschen nimmt zu."

So kannst du helfen

Wie ist der Tierrettung am meisten geholfen? Mit Geldspenden und "mit einem wachsamen Auge, Dinge schnellstmöglich zu melden, um Tieren schneller helfen zu können", betont Gründl – so wie es bei dem acht Wochen alten Finn der Fall war. Der Welpe wird jetzt einmal geimpft und soll dann auf eine Pflegestelle kommen.

Die Kitten-Saison steht vor der Tür: Die Arche Noah rechnet mit bis zu 200 Babykatzen, die Hilfe brauchen.  | Foto: Arche Noah
  • Die Kitten-Saison steht vor der Tür: Die Arche Noah rechnet mit bis zu 200 Babykatzen, die Hilfe brauchen.
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Denn, die ersten zehn bis 15 Lebenswochen soll Finn die ganze Welt kennenlernen, um bestmöglich sozialisiert zu werden. Und dann hofft der kleine Kerl, wie die vielen anderen Hunde und Katzen vom Tierheim "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" in Graz, auf ein wunderschönes neues Für-Immer-Zuhause.

Die "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" hofft auf Spenden, auch für die medizinische Versorgung von Finn.
Empfänger: Aktiver Tierschutz Austria
IBAN AT71 3800 0000 0513 5025
BIC RZSTAT2G
Verwendungszweck: Welpe Finn

Tierärztlicher Notdienst 0316/681118

Tierrettung Notruf 0676/842417413, tierrettung@aktivertierschutz.at

Hier gehts zur Homepage der "Arche Noah - Aktiver Tierschutz Austria" !

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