Bauen, eine kulturelle Leistung

Gebaut wird immer, Herausforderungen gibt es dennoch viele. Genau deshalb holen wir im Rahmen des Projektes "Unser Land beleben" – die WOCHE stellt gemeinsam mit Land Steiermark, Raiffeisen und Wirtschaftskammer traditionelles, innovatives steirisches Handwerk vor, das mit Sanierung, Revitalisierung und der Belebung von Ortskernen punktet – dieses Mal die Baubranche vor den Vorhang.
"Beim Bauen geht es immer um Qualität. Egal, ob Renaissance-Bau oder zeitgenössische Architektur. Die künstlerische Einzigartigkeit zählt und da bringt jede Epoche ihre Denkmäler hervor, wobei man die Qualität oft erst viel später erkennt", ist Bauinnungsmeister Alexander Pongratz überzeugt. Um modernes Wohnen in Ortskernen und Stadtzentren zu attraktivieren, ortet der Baumeister hohen Sanierungsbedarf der einerseits bereits vom Land gefördert wird, andererseits aber auch mehr privater Initiativen bedarf. "In den Gemeinden stehen beispielsweise durch die Zusammenlegung viele öffentliche Gebäude leer. Sie könnten von Privaten weitergeführt werden und auch das müsste stärker gefördert werden", so der Experte.
Besonders positiv bewertet Pongratz die steigende Zahl der Lehrlinge in der Baubranche. "War es früher der Ziegelschlichter, der Zementsäcke geschleppt hat, ist das heute ein hochmoderner Beruf, der statt Maurer übrigens auch Hochbauer genannt wird." Wer am Bau eine Lehre beginnt, für den ist die Entscheidung oft mehr Berufung als Beruf. Das zeigt auch die niedrige Drop-out-Quote sowie die ebenso niedrige Durchfallsquote bei den Lehrabschlussprüfungen. Da Wohnen ein Grundbedürfnis ist, ortet Pongratz eher geringere wirtschaftliche Auswirkungen auf die Branche. Die Rolle des Baumeisters dabei schätzt er als unverzichtbar ein: "Er ist einer der wenigen Akteure am Bau, der wirklich ein umfassendes Gesamtwissen hat. Je mehr sich die Berufe differenzieren, desto mehr Spezialisten gehen aus den Ausbildungen hervor. Der Baumeister hat jedoch den Überblick über das Ganze."