Im Bundesländervergleich
In der Steiermark gibt's weniger Einbürgerungen
Statistik Austria hat sich die Zahlen angeschaut: 2022 wurde die österreichische Staatsbürgerschaft an 20.606 Personen verliehen. Es gab im Vergleich zum Jahr davor ein Plus von 27,4 Prozent. Vielleicht ist die Steiermark gar nicht so gefragt – in der Grünen Mark gab es zuletzt nämlich sogar ein zweistelliges Minus bei den Einbürgerungen.
STEIERMARK. Voriges Jahr gab es laut Statistik Austria um 27,4 Prozent mehr Einbürgerungen als im Jahr 2021 – da waren es 16.171 Einbürgerungen – und damit auch fast doppelt so viele als im Vergleichszeitraum vor Beginn der Covid-19-Pandemie 2019 (mit 10.606 Einbürgerungen). Und woher kommen all die Menschen? Hauptsächlich – es sind exakt 41,7 Prozent – gehen die Einbürgerungen auf "von Verfolgten des NS-Regimes und deren Nachkommen zurück", erklärt Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria.
Unter dem Rechtstitel §58c StbG haben diese Menschen seit dem 1.9.2020 die Möglichkeit einer Einbürgerung, ohne im Gegenzug ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen. Konkret heißt es, die Einbürgerung steht zu:
- einer Person ist, die als Staatsbürger aufgrund von Verfolgungen durch Organe der NSDAP oder der Behörden des Deutschen Reiches oder wegen ihres Eintretens für die demokratische Republik Österreich vor dem 9. Mai 1945 im Bundesgebiet oder im Ausland ums Leben gekommen ist, oder
- einer Person ist, die als Staatsangehöriger eines der Nachfolgestaaten der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie oder als Staatenloser jeweils mit Hauptwohnsitz im Bundesgebiet vor dem 9. Mai 1945 aufgrund von Verfolgungen durch Organe der NSDAP oder der Behörden des Deutschen Reiches oder wegen ihres Eintretens für die demokratische Republik Österreich im Bundesgebiet oder im Ausland ums Leben gekommen ist.
Aus anderen Gründen eingebürgerte Menschen kamen 2022 aus Syrien, gefolgt von der Türkei, Bosnien und Herzegowina. In acht Bundesländern wurden 2022 mehr Personen eingebürgert als im Jahr davor. Spitzenreiter is Kärnten mit einem Zuwachs von 41,9 Prozent (auf 552 Einbürgerungen).
Weniger Einbürgerungen, aber Wachstum
Die Steirerinnen und Steirer haben hingegen weniger "Nachbarinnen und Nachbarn" bekommen. Blickt man auf den Bundesländervergleich und den Vergleichszeitraum 2019 bis 2022, dann gab es sogar ein Minus von 10,5 Prozent – 2019 waren es 1.017 Einbürgerungen, im letzten Jahr nur mehr 910. Generell ist die Steiermark aber gewachsen: Mit Anfang des Jahres 2023 gibt es 12.500 Steirerinnen und Steirer mehr (im Vergleich zum 1.1.2022), das entspricht einem Wachstum von einem Prozent. Wenig überraschend ist, dass die Landeshauptstadt größer wurde, wohingegen Murau am wenigsten Zuwachs in einem Jahr hatte.
Aufgegliedert in die einzelnen Bezirken (Vergleich 1.1.2022 zu 1.1.2023):
- Bruck-Mürzzuschlag (Plus 328)
- Deutschlandsberg (Plus 98)
- Graz (Plus 5.882)
- Graz-Umgebung (Plus 2.033)
- Hartberg-Fürstenfeld (Plus 303)
- Leibnitz (Plus 809)
- Leoben (Plus 885)
- Liezen (Plus 238)
- Murau (Plus 3)
- Murtal (Plus 422)
- Voitsberg (Plus 210)
- Weiz (Plus 871)
Blick auf die Gemeinden
Natürlich tut sich in den einzelnen Gemeinden auch einiges. Die fünf steirischen Gemeinden, die binnen eines Jahres die größten Zuwächse verzeichnen können, sind Vordernberg (Leoben) mit Plus 15,52 Prozent, gefolgt von Werndorf (Graz-Umgebung) mit Plus 8,38 Prozent, Rosental an der Kainach (Voitsberg) mit Plus 5,78 Prozent sowie St. Peter ob Judenburg (Murtal) mit Plus 5,14 Prozent und St. Lambrecht (Murau) mit einem Plus von 4,88 Prozent.
Die Schlusslichter mit den größten "Verlusten" machen:
- Schöder (Murau) mit Minus 3,60 Prozent
- Eisenerz (Leoben) mit Minus 2,85 Prozent
- Halbenrain (Südoststeiermark) mit Minus 2,84 Prozent
- Geistthal-Södingberg (Voitsberg) mit Minus 2,15 Prozent
- Rettenegg (Weiz) mit Minus 2,13 Prozent
Mehr News aus der Steiermark:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.