Frei von Angst und Sorgen
So gelingt der Schulstart ohne Nervosität

- Heute beginnt in der Steiermark die Schule.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Hannah Höber
Für viele Kinder und Jugendliche gehen mit dem Schulstart negative Gefühle wie Unbehagen und Angst einher. Anstehende Prüfungen, Aufgaben und Schularbeiten sorgen bereits am Anfang für Nervosität. Eine Expertin gibt Tipps, wie der Schulstart gut gelingt.
STEIERMARK. Isabel Böge ist die neu berufene Professorin für die Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität in Graz. Sie studierte in Hamburg Medizin und leitet seit April 2022 auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie am LKH Süd in Graz. Im Gespräch nennt Böge folgende Tipps, mit denen die Angst und Nervosität von Kindern und Jugendlichen genommen werden kann:

- Isabel Böge leitet seit April 2022 die Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Graz.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Hannah Höber
Der Wechsel in die Schule
Steht dem Kind der erste Schultag bevor, so ist ein klärendes Gespräch ratsam. Bei diesem können über die Erwartungen, Unsicherheiten und auch Ängste der zukünftigen Schülerinnen und Schüler gesprochen werden. So können Eltern schon früh etwaige Probleme erkennen. Wichtig ist es, dem Kind zu erklären, was dieses in der Schule erwartet. "Stellen die die positiven Aspekte des Schulbesuchs in den Vordergrund", rät Böge.
Gerade für Kinder mit Bewegungsdrang kann das lange Sitzen anfänglich eine Herausforderung sein. Nicht zu unterschätzen, ist die die lange Trennung von den Eltern. Vor allem am Anfang wenn die Lehrkräfte sowie Mitschülerinnen und Mitschüler nicht vertraut sind. Hier ist es hilfreich, das Kind auf die anstehende Veränderung vorzubereiten. Durch das rechtzeitige Aufstehen, dem Einrichten eines Lernbereichs und dem Lernen des Schulwegs können Angstschwellen abgebaut werden.
Als Eltern ist es in dieser Zeit des Übergangs wichtig, dem Kind Sicherheit zu geben. Ein persönlicher Gegenstand kann Wunder bewirken. Ein kleines Kuscheltier beispielsweise vermittelt dem Kind, dass es mit den Eltern im Hintergrund in der Lage ist, Situationen zu meisten und bald viel Freude haben wird, in die Schule zu gehen.

- Der Schulstart kann für Schülerinnen und Schüler mit Stress und Unsicherheiten verbunden sein.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Hannah Höber
Herausforderung für Groß und Klein
Der Start ins neue Schuljahr sorgt nicht nur bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern für Aufregung. Sowohl für ältere Volksschulkinder als auch für Teenager kann es schwierig sein, sich im neuen Schulalltag zurechtzufinden. Wenn die Größeren Angst vor der Schule haben, liegt das im Gegensatz zu den Kleineren oft an spezifischen Situationen in der Schule selbst, beispielsweise Erfolgsdruck oder Probleme im Sozialgefüge. "Oft werden diese Probleme verschwiegen, man merkt eher, dass eine Jugendliche oder ein Jugendlicher stiller wird, wenn sich der Schulbeginn nähert, oder aber sich plötzlich zunehmend gereizt zeigt", erklärt Böge. Werden solche Verhaltensmuster beobachtet, ist es essenziell, die Betroffenen anzusprechen.
Die Bedeutsamkeit von Experten
Gerade wenn sich das Eltern-sein verkompliziert und keine Lösungen mehr gefunden werden können, ist es ratsam, sich an Expertinnen und Experten zu wenden. "Das macht einen nicht zu einer schlechten Mutter oder einem schlechten Vater", versichert Böge. Teilweise ist es einfach hilfreich, sich in solch einer Situation einen Rat von einem Außenstehenden zu holen. In einem gemeinsamen Gespräch kann herausgefunden werden, wie der Schulstart oder auch die Wiederaufnahme der Schule des Kindes gut gelingen kann.
Das könnte euch auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.