Mitmischen vor Ort: Rezept gegen das Desinteresse

Mitmischen in Trofaiach: Jugendliche traten in Diskussion mit Bürgermeister Mario Abl und allen Gemeinderatsfraktionen. | Foto: Grill
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Seit 2016 mischen Jugendliche die Gemeindepolitik auf, und zwar indem sie sich einmischen und ihre Ideen und Anregungen für die verschiedensten Bereiche im Ortsleben einbringen. Das alles geschieht unter dem Titel "Mitmischen vor Ort", einem vom Bildungsressort des Landes gestarteten Beteiligungsprojekt, das von der Fachstelle beteiligung.st umgesetzt wird. Knapp 5.000 Jugendliche haben steiermarkweit bereits mitgemischt, nun wurde der Projektzeitraum verlängert. "Das Angebot wurde und wird sehr gut angenommen, weshalb es mich besonders freut, wenn wir jetzt noch weiter durchstarten können", erklärt die Geschäftsführerin von beteiligung.st Daniela Köck.

Demokratie begreifbar machen

Das Rezept hinter der Initiative ist denkbar simpel: Kinder und Jugendliche sollen verstehen, dass sie politischen Entscheidungen nicht "machtlos" ausgeliefert sind, sondern dass sich durch Interesse und Engagement auch selbst einiges bewegen können und "mitmischen" können. Das beginnt bei der optimalen Planung eines Spielplatzes bis hin zur Anschaffung eines neuen Tischtennistisches für das Jugendzentrum. "Ich möchte, dass Jugendliche nicht nur erleben können, wie demokratische Prozesse ablaufen, sondern auch, dass sie sich daran beteiligen. Die Gemeindepolitik ist dabei die naheliegende Ebene", erklärt Landesrätin Ursula Lackner. Gemeinden, die Jugendliche in ihre politische Arbeit einbinden, werden daher vom Land gefördert. 

Dort, wo Politik passiert

In den vergangenen zwei Jahren haben sich in 21 steirischen Gemeinden Jugendliche politisch beteiligt – und das im Rahmen 39 verschiedener Projekte. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von den Beteiligungswerkstätten, die weniger Engagement erfordern bis hin zu den intensiven Einbringungsformen wie dem Jugendrat oder dem Kinderparlament. Ein Beispiel ist die obersteirische Gemeinde Trofaiach, wo Schüler der Polytechnischen Schule und Schüler der 9. Schulstufe insgesamt drei Mal in den "Polit-Talk" mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat traten. Von Desinteresse oder Politikverdrossenheit ist bei diesen "Mitmischen-Projekten" jedenfalls keine Spur.

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