Tag der Menschenrechte
Steirische Plattform gibt jungen Menschen eine Stimme

Die Plattform "Kenne deine Rechte" möchte junge Menschen über die eigenen Rechte informieren, sie aber auch dazu ermutigen, sich aktiv für die eigenen Rechte einzusetzen. | Foto: Unsplash/alexis brown
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  • Die Plattform "Kenne deine Rechte" möchte junge Menschen über die eigenen Rechte informieren, sie aber auch dazu ermutigen, sich aktiv für die eigenen Rechte einzusetzen.
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Am 10. Dezember ist Tag der Menschenrechte. MeinBezirk.at will dir anlässlich dieses Aktionstages die steirische Menschenrechtsplattform "Kenne deine Rechte" vorstellen.

STEIERMARK. Die Jugendplattform des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz gibt es seit 2010. Sie versteht sich als Sprachrohr für junge Menschen, sagt Redaktionsmitglied Georg Pickl: "Das heißt, wir wollen einfach primär mal jungen Menschen eine Plattform bieten, aber wir wollen auch - wenn wir uns die Empfängerseite anschauen, über wichtige Themen informieren, die menschenrechtlich relevant sind."

Dabei scheut die Redaktion auch nicht davor zurück, viele verschiedene Online-Formate auszuprobieren. Denn neben journalistischen Online-Beiträgen gibt es auf der Plattform auch einen Podcast, Videos oder eine Zusammenfassung der zumeist gestellten Fragen.

Dinge mit Blick auf Menschenrechte sehen

Das Ziel dahinter: Verschiedenste Aspekte der Menschenrechte vor den Vorhang zu holen und gleichzeitig jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, aktiv Teilhabe an etwas zu haben und dadurch auch sichtbar zu werden. "Weil es einfach eine Tendenz ist, vor allem im Medienbereich, dass etablierte Medien meistens aus älteren Menschen, aus Menschen, die sozioökonomisch besser gestellt sind, bestehen. Und junge Menschen gehen in dieser Konstellation dann sehr oft unter." 

Dabei geht es etwa um Fragen wie "dürfen mir meine Eltern eine gleichgeschlechtliche Beziehung verbieten?!“ oder, „was kann ich tun, wenn jemandem auf Grund seiner Hautfarbe der Eintritt in die Disko verwehrt wird?“. Ein Fokus der Redaktion liege aber auch auf "vergessenen Themen" erklärt der Lehramtsstudent: "Also das, worüber in ganz vielen Mainstream-Medien nicht so intensiv berichtet wird - was uns aber als wichtig erscheint. Oder vielleicht auch umgekehrt -  auf die Sachen, über die im Prinzip schon berichtet wird, einen stärkeren menschenrechtlichen Blickwinkel zu richten."

Der 24-jährige Georg Pickl ist Redaktionsmitglied bei "Kenne deine Rechte" und hat im Vorjahr gemeinsam mit einer Redaktionskollegin den Podcast "Welt verbessern für Anfänger:innen" gegründet. | Foto: "Kenne deine Rechte"
  • Der 24-jährige Georg Pickl ist Redaktionsmitglied bei "Kenne deine Rechte" und hat im Vorjahr gemeinsam mit einer Redaktionskollegin den Podcast "Welt verbessern für Anfänger:innen" gegründet.
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"Kenne deine Rechte" sieht sich aber auch ganz stark als Bildungsplattform:  "Das heißt, wir gehen davon aus, dass ein wesentlicher Grundstein, dass man in einer Welt leben kann die Menschenrechte hochhält, ist, dass man sich aber auch auskennen muss, welche Rechte habe ich überhaupt und welche Pflichten gehen aber auch damit einher?"

Aufholbedarf im Bildungsbereich

Gleichzeitig gebe es aber auch im Bildungsbereich selbst noch einiges zu tun, ortet Pickl: "Wir wissen, dass in Österreich die Bildung so stark wie in wenig anderen Ländern auch vererbt ist. Wir haben eine sehr frühe Trennung im Schulsystem, die das auch noch begünstigt, dass Menschen sehr schnell wieder in ähnliche Bahnen geraten, wie ihre Eltern." Bestimmte Strukturen im Bildungswesen würden so bestimmte Menschengruppen bewusst diskriminieren.

Chancenungleichheit bestehe vor allem im Bereich der Bildung, ortet die Jugendplattform. So würden etwa Menschen aus privilegiertem Umfeld bessere Chancen im Leben haben als Menschen, die sozioökonomisch schlechter gestellt sind. | Foto: Unsplash/redd f
  • Chancenungleichheit bestehe vor allem im Bereich der Bildung, ortet die Jugendplattform. So würden etwa Menschen aus privilegiertem Umfeld bessere Chancen im Leben haben als Menschen, die sozioökonomisch schlechter gestellt sind.
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Bildung habe aber die Aufgabe alle Menschen zu mündigen und zu diskussionsfähigen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. "Das heißt, wir müssen es schaffen, Menschen zu befähigen, dass sie ihre Rechte kennen und auf der anderen Seite aber auch, dass sie sich mit diesen Rechten auseinandersetzen, sich überlegen, welche Pflichten damit einhergehen und dementsprechend ein gewisses Maß an politischer Verantwortlichkeit auch erlangen." Und genau dafür setze sich die Jugendplattform ein, so Pickl abschließend.

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