Tax Freedom Day 2022
15. August als diesjährige Marke bei Umkehr des Einkommens

Fordern dringende Entlastungen: Nina Zechner (Geschäftsführerin der Jungen Industrie Steiermark), Hannes Buchhauser (Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Steiermark) und Martin Gundinger (Austrian Economics Center)  | Foto: Foto Fischer
3Bilder
  • Fordern dringende Entlastungen: Nina Zechner (Geschäftsführerin der Jungen Industrie Steiermark), Hannes Buchhauser (Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Steiermark) und Martin Gundinger (Austrian Economics Center)
  • Foto: Foto Fischer
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Der Tax Freedom Day fällt heuer auf den heutigen 15. August. Er ist damit jener Tag, an dem die durchschnittlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Österreich genug Geld verdient haben, um ihre Steuern und Abgaben zu bezahlen. 277 Tage lang wurde im Umkehrschluss heuer ausschließlich für den Staat gearbeitet. Junge Wirtschaft und Junge Industrie Steiermark fordern daher dringende Entlastungen.

STEIERMARK. Die gute Nachricht: Ab heute arbeiten wir für unsere eigene Geldbörse, sprich sämtliche Steuern und Abgaben, die Herr und Frau Österreicher zu bezahlen haben, haben wir mit dem heutigen Tag beglichen. Diese Grenze, der sogenannte Tax Freedom Day, wird seit 2010 Jahr für Jahr vom Austrian Economics Center erhoben und festgelegt.
Die schlechte Nachricht: Der Tax Freedom Day ist heuer abermals im Kalender weiter nach hinten gerutscht. Zur Ermittlung des Tax Freedom Days werden sämtliche Steuereinnahmen und Sozialabgaben durch das Einkommen der Haushalte und Betriebe geteilt und dieser Prozentsatz dann auf das Jahr umgerechnet.

Nur Belgien (52,6 Prozent) und Deutschland (48,1 Prozent) haben höhere Lohnnebenkosten als Österreich, der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,6 Prozent. | Foto: Haun
  • Nur Belgien (52,6 Prozent) und Deutschland (48,1 Prozent) haben höhere Lohnnebenkosten als Österreich, der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,6 Prozent.
  • Foto: Haun
  • hochgeladen von Florian Haun

Hochsteuerland Österreich

Nicht nur die stark gestiegenen Energiekosten, die dem Staat enorme Mehreinnahmen durch die Energiesteuern bescheren, sind für das "späte Datum" verantwortlich, sondern auch die im OECD-Ländervergleich sehr hohen Lohn- und Lohnnebenkosten von knapp 48 Prozent. Nur Belgien (52,6 Prozent) und Deutschland (48,1 Prozent) haben höhere Lohnnebenkosten als Österreich, der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,6 Prozent. "Die arbeitenden Österreicher brauchen mehr netto vom brutto - es kann nicht sein, dass von einem verdienten Euro nur 37 Cent übrig bleiben", pocht Hannes Buchhauser, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft und selbst Unternehmer mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher auf eine deutliche Senkung der Abgaben.

Rückendeckung kommt von Nina Zechner, der Geschäftsführerin der Jungen Industrie Steiermark, die zur Entlastung sowohl von von Arbeitnehmerinnen und -nehmern als auch Unternehmen den Ausbau der Kinderbetreuung einmahnt. 

"Dass wir eine hohe Steuerlast haben, die Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit fordern und dennoch wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie etwa jene einer flexiblen und flächendeckenden Kinderbetreuung nicht von der öffentlichen Hand gewährleistet werden kann, schmerzt und ist nicht nachvollziehbar. Wir haben einen eklatanten Arbeitskräftemangel über alle Branchen hinweg und Expert:innen führen als einen Lösungsansatz konsequent die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an."
Nina Zechner, Junge Industrie

Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Inflationsrate ist eine Senkung der Abgaben dringender notwendig denn je. | Foto: Pixabay
  • Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Inflationsrate ist eine Senkung der Abgaben dringender notwendig denn je.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Weniger Abgaben, mehr Produktivität

In dieselbe Kerbe schlägt auch Martin Gundinger (Austrian Economics Center) ein: "Vor dem Hintergrund der steigenden Inflationsrate ist das – einhergehend mit Kürzungen staatlicher Ausgaben - sinnvoll. Sinkende Abgaben sorgen nämlich für höhere Produktivität, und wenn mehr produziert wird, wirkt dies preisdämpfend." Insofern sei hier ein dringendes Umdenken der Politik nötig, die derzeit versucht, mit zusätzlichen Ausgaben und Sonderabgaben gegenzusteuern - ein Versuch, der mit hoher Wahrscheinlichkeit die Preise weiter ansteigen lasse, so der Experte.

Mehr Infos:
Junge Industrie Steiermark
Austrian Economics Center

Auch interessant:

Was das Ende der Autobahnvignette bedeuten würde
Elke Kahr zwischen Bürgermeistersessel und Medienrummel
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.