Das Märchen vom BÄRLAUCH. Märchen und Geschichten für Kinder, Kindsköpfe und Kindgebliebene - Teil 32

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Die geballte Kraft des Frühlings wird häufig besonders einer Pflanze zugeschrieben, nämlich dem Bärlauch. Als Bärenpflanze war sie sowohl in der weißen als auch in der schwarzen Magie in Gebrauch. Ihre Kraft war seit der Antike bekannt, wo gelehrte, so sagt man, beobachtet haben, wie zottelige Bären sich nach dem Winterschlaf am Bärlauch satt aßen, um kurze Zeit später mit glattem und glänzendem Fell für die Frühlingsjagd bereit zu sein. In der Heilkunde wird Bärlauch als blutreinigendes Kraut empfohlen. Außerdem soll er sich bei Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel positiv auswirken.

Meine heutige Geschichte hatte ich schon seit einiger Zeit im Sinn. Als ich am vergangenen Sonntag die letzten Blüten des Bärlauch im Wald fand, reimte sich endlich auch die Geschichte fertig zusammen:

Als der Kleine Bär den Himmel verließ

Es waren einmal zwei Sternbilder am großen Himmelszelt, die nannten sich auch damals schon der große und der kleine Bär. Eines Tages jedoch, da wurde dem kleinen Bären gehörig langweilig dort oben, denn er hatte niemanden zum Spielen. Und als der große Bär einmal nicht schaute, ist er - mir nichts, dir nichts - abgehauen, um nachzusehen, was sich auf der Erde unten tat.

Sein Übermut entpuppte sich schon bald als schwerer Fehler, denn wohin er auch sah, überall waren nur Wald, Gestrüpp und hohe Bäume. Weit und breit war da kein Spielgefährte zu sehen. Als er einige Zeit lang in den großen Wäldern herumgeirrt war, merkte er plötzlich ein brennendes Gefühl in der Körpermitte. Was konnte das bloß sein? Am Himmel oben, hatte er so etwas noch nie gespürt, aber da hatte er auch kein dickes Bäuchlein und kein zotteliges braunes Fell gehabt.

Während er so grübelte, begann es in seiner Magengrube auch noch wie Donner zu rollen und zu grollen. "Jetzt hab ich aber genug", dachte der kleine Bär bange. "Es ist besser, ich mache ein Wölkchen und geh wieder rauf aufs Himmelszelt zu meinem lieben Freund, den großen Bären.

Doch da bemerkte er dass er sich anstrengen konnte, was er wollte, die Rückreise wollte ihm einfach nicht gelingen. Je mehr er sich anstrengte, desto schwächer fühlte er sich. Unendlich müde, rollte er sich trotz des stechenden Schmerzes in seiner Körpermitte, unter einem Busch, der neben einen Bächlein wuchs zusammen und fiel sogleich in einen tiefen, traumlosen schlaf.

Das kleine Indianermädchen Anuk streifte gerne durch die Wälder rund ums Lager ihres Stammes. Sie liebte es Pflanzen zu suchen, Tees und Salben daraus herzustellen und kranken Tieren zu helfen. Die kleine Anuk war schon eine richtiggehende kleine Heilerin.

Heute war sie unterwegs um die nach Knoblauch duftende Pflanze zu sammeln. Sie wollte sie den Tieren bringen, damit sie nach dem langen Winter wieder ein schönes glänzendes Fell bekamen. Die Frauen würden daraus auch sicherlich ein kräftige leckere Suppe kochen. Ja, sie konnte die Suppe schon förmlich riechen. Noch immer schnuppernd stolperte das Mädchen plötzlich über die Tatze eines schlafenden Bärenjungen. "Du meine Güte! Wer bist du denn? Ein Bärenjunges! Du bist ja schon ganz schwach. Instinktiv wusste Anuk sofort was zu tun war und hielt dem kleinen Bären ein Büschel Bärlauch vor die Nase." Müde blinzelnd sah sie der kleine Bär vorsichtig an. "Ja, kleiner, hab keine Angst! Kannst du noch selber fressen? Hier friss ein Blättchen davon, damit du wieder zu Kräften kommst!"

Vertrauensvoll fraß der kleine Bär das ganze Büschel in Anuks Hand auf. Als sie ihm weiteren Nachschub brachte, spürte er wie seine Kräfte zurückkehrten. Auch der Schmerz in seiner Körpermitte war auf wundersame Weise verschwunden.

Da hörte es Anuk im Unterholz knacksen. Auch Männerstimmen drangen an ihr Ohr. "Die Jäger kommen! Ist deine Mutter in der Nähe, kleiner Bär? Oder hast du wenigstens andere Bären, mit denen du gehen kannst? Hier musst du jedenfalls schnellstens weg. Unsere Jäger würden dir sonst das Fell über die Ohren ziehen!"

Der kleine Bär nickte. Doch bevor er ging, machte er Anuk ein gar seltsames Geschenk für einen Bären: in ihrer Hand lag plötzlich eine Bärenkralle. Doch als sie aufsah um ihm zu danken war ihr kleiner Freund verschwunden. "Komisch, von dieser Bärenkralle geht eine seltsame Kraft aus. Mir ist, als würde sie meine natürlichen Heilinstinkte noch verstärken und mir neues Heilwissen schenken. Ich werde daraus ein Amulett machen!"

Auch droben am Himmelszelt herrschte große Freude über die Rückkehr des kleinen Bären. Zum Dank für die Rettung seines Gefährten, verdoppelte der große Bär die Kräfte der Wunderpflanze. Als heil- und zauberkräftige Bärenpflanze ging sie bald unter dem Namen Bärlauch sowohl in die Geschichte als auch in die Kochbücher ein.

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