Interview
Mario Nocker ist voller Tatendrang

Mit Mario Nocker ist in Trins zweifelsohne ein neuer, junger Polit-Stil eingezogen. | Foto: Kainz
  • Mit Mario Nocker ist in Trins zweifelsohne ein neuer, junger Polit-Stil eingezogen.
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TRINS.Mario Nocker ist einer der jüngsten Bürgermeister im Wipptal. Altersmäßig genauso wie mit Hinblick auf seine bisherige Amtsdauer.

BEZIRKSBLATT: Herr Nocker, 2016 wurden Sie überraschend zum Ortschef von Trins gewählt. Mit fünf von 13 Mandaten hält Ihre Liste allerdings keine Mehrheit im Gemeinderat. Wie erging es Ihnen in den ersten Jahren?
Nocker:
Anfangs war es nicht einfach bzw. ein Sprung ins kalte Wasser. Ich war ja zuvor gar nicht im Gemeinderat vertreten und damit ein kompletter Quereinsteiger. Inzwischen bin ich aber sehr gut eingearbeitet. Obwohl wir keine Mehrheit halten, werden doch rund 90 Prozent der Beschlüsse einstimmig gefällt. Natürlich gibt es aber stets auch ein paar Themen, wo man nicht einer Meinung ist.

Das Agrarthema zum Beispiel?
Genau. Die Abwahl von Substanzverwalter Peter Tost hätte nicht sein müssen respektive war diese Vorgangsweise sicher fragwürdig. Manchmal wird leider nicht zum Wohle der Gemeinde, sondern politisch abgestimmt. Damit komme ich schwer klar. Aber das ist nun mal Demokratie und so zu akzeptieren.

Trotzdem gelang es Ihnen bereits, einige Projekte umzusetzen. Was zählt dazu?
Wir haben eine neue Kinderkrippe eingerichtet und gestalten gerade einen sicheren Schulweg für unsere Volksschulkinder mit Schutzweg und beidseitigem Gehsteig von der Bushaltestelle. Was mir auch ganz wichtig war, war, dass die Nahversorgung wieder gewährleistet ist. Es schaut gut aus – der neue MiniM wird im Frühjahr eröffnen. Weiters haben wir im Mittleren Galtschein 15 neue Baugründe für Trinser bereitgestellt und im Ort Parkmöglichkeiten für die Gemeindebürger geschaffen. Und gemeinsam mit Gschnitz konnten zusätzliche Buslinien eingeführt werden.

Wie läuft's touristisch?
Das ist ebenfalls ein Anliegen, das wir uns auf die Fahnen geheftet haben. Hier freut es mich besonders, dass wir – ich sage einmal nach mageren Jahren – wieder neue Impulse setzen konnten. Indem etwa gemeinsam mit Gschnitz das Bergsteigerdorf realisiert wurde oder auch mit den sechs Campingstellplätzen am Dorfrand, die super angenommen werden. Wobei: Bei uns gibt es ja zum Glück auch noch mehrere Beherbergungsbetriebe. Was wir noch vorhaben ist die Revitalisierung des Landschaftsteichs, wo u. a. im Rahmen eines Interreg-Projekts ein Energiespielplatz entstehen soll.

Mit zur Energiegemeinde passenden Stationen?
Richtig. In diesem Zusammenhang darf ich auch nochmal mit Stolz darauf verweisen, dass wir als E5-Gemeinde jetzt das vierte "e" bekommen haben und damit in Tirol unter den TopTen sind. Zudem sind wir die einzige Klimaenergiemodellregion im Wipptal. Jüngsten Überlegungen zufolge könnte diese nun sogar auf den gesamten Planungsverband ausgeweitet werden. Jede Gemeinde könnte sich künftig also einzelne Punkte herauspicken, wo sie mitmacht. Das fände ich eine gute Sache.

Was ist noch im Gange?
Der Ausbau des Glasfaserinternets – hier sind wir schon sehr weit, ja, ich möchte behaupten bei den Vorreitern. Weiters ist es gelungen, mit dem Spitzemauer- und dem Schneckenroanweg zwei große Straßenprojekte abzuschließen. Was uns in den nächsten Jahren extrem fordern wird, ist die neue Wasserversorgung samt Neuerrichtung des Hochbehälters Tal für rund zwei Millionen Euro. Ganz aktuell wurde ein Dorferneuerungsprojekt beschlossen mit Hauptaugenmerk auf den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Trins verzeichnet doch recht viel Zuzug, deshalb besteht Handlungsbedarf.

Was schwebt Ihnen für die Zukunft vor?
Die Zusammenarbeit mit Gschnitz und Steinach in verschiedenen Bereichen zu intensivieren. Darüber hinaus wäre freilich noch sehr vieles in der Schublade, aber wir müssen uns wie alle anderen Kommunen auch nach der finanziellen Decke strecken. Im Kleineren versuchen wir beispielsweise aktiv, dem teilweisen Leerstand im Dorf entgegenzuwirken, indem wir dahingehende Initiativen unterstützen, wo es seitens der Gemeinde möglich ist.

Werden Sie 2022 wieder zur Wahl stehen?
Sofern nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, würde ich gerne wieder antreten. Bürgermeister zu sein macht mir Spaß und ich würde mich freuen, wenn wir die Chance erhalten, weitere sinnvolle Ideen für Trins zu verwirklichen.
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