Stubai/Wipptal
Tourismus: Weniger Betten, aber steigende Nächtigungen

Das Hotel Donnerhof im Fulpmer Dorfzentrum hat im heurigen Winter geschlossen, wird auf den Sommer aber wieder öffnen! | Foto: Kainz
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  • Das Hotel Donnerhof im Fulpmer Dorfzentrum hat im heurigen Winter geschlossen, wird auf den Sommer aber wieder öffnen!
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Immer öfter bleiben Hotels geschlossen – wohin geht die Reise? Ein Rundumblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

STUBAI/WIPPTAL. Es ist in vielen Dörfern unübersehbar: Privatzimmervermieter und auch große Häuser sperren zu. In Fulpmes lässt aktuell der geschlossene Donnerhof die Gerüchteküche brodeln. Fakt ist aber, "dass das Hotel in Richtung Sommer wieder öffnen wird", erklärt Chefin Elisabeth Villgrater. Die teilweise eklatanten Preiserhöhungen, gesundheitliche Gründe und nicht zuletzt auch die Personalthematik hätten sie dazu bewogen, das 120-Betten zählende Haus mitten im Dorf den heurigen Winter über zuzulassen. Die Schließung sei aber eben nur vorübergehend, betont Villgrater, räumt aber gleichzeitig ein, dass sie selbst den Betrieb aus Altersgründen nicht mehr sehr lange weiterführen wird.

Kaum neue Projekte

Andere Hotels werden derweil schon oft zu Wohnblöcken umgebaut – wie geschehen beim ehemaligen Gasthof Hofer in Fulpmes oder geplant beim Hotel Post in Steinach. Neue Beherbergungsbetriebe entstehen sehr wenige. Eine Ausnahme bildet das Chaletdorf in Steinach, das den Wegfall anderer Betten in der Marktgemeinde (zB auch Steinacherhof) recht gut kompensieren konnte. In Neustift-Neder gibt es seit vielen Jahren einen gültigen Baubescheid für den Neubau eines Explorer-Hotels mit 160 Betten samt Mitarbeiterhaus anstelle der derzeit verfallenden Betriebe Neustifterhof und Alpenhof. "Wegen Corona hat sich der Baubeginn aber verzögert", weiß Bgm. Andreas Gleirscher. Das Hotel Lamm in St. Jodok hat derweil einen neuen Pächter gefunden und ist seit kurzem wieder geöffnet. Die vormaligen Pächter gaben u.a. deshalb auf, weil die Brandruine der Explosion von 2019 nebenan nie beseitigt wurde.

4.000 Betten weniger seit 2006

Die nackten Zahlen bestätigen die gefühlten Entwicklungen: „Im Zeitraum ab der Fusion im Jahre 2006 bis 2022 haben die Gästebetten im Stubaital von 16.673 auf 12.804 um 23,2 Prozent abgenommen", dokumentiert TVB-GF Roland Volderauer, der aber auch anmerkt: "Erfreulicherweise brachte diese Entwicklung keinen Einbruch bei den Nächtigungszahlen mit sich! Im Gegenteil, die Gesamtnächtigungen im Stubai haben von 2006 bis zum letzten Vor-Coronajahr 2019 um 8,7 % zugenommen. Genauer stiegen sie von rund 1,71 Millionen im Jahr 2006 auf 1,86 Millionen im Jahr 2019.

Trend zu Ferienwohnungen

Nur die Zahl der Gästebetten in Ferienwohnungen bleibt gleich bzw. ist sie im Wipptal sogar im Steigen begriffen, berichtet TVB-GF Helga Beermeister. Auch im Stubai wird zunehmend in (komfortable) Appartements investiert – so etwa im Falle des vormaligen Hotels Happy Stubai in Neustift: "Aktuell nutzen wir das Happy als Mitarbeiterwohnhaus. Zugleich ist eine grundlegende Erneuerung des Hotels vorgesehen. Voraussichtlich werden wir es in Richtung Appartements mit hoher Wohnqualität entwickeln", informiert der Chef der Stubaier Gletscherbahnen, Reinhard Klier. Auch der einstige Waldhof in Fulpmes (heute "Königsblick") will auf Appartements umstellen und für das Hotel Cappella in Neustift, wo momentan Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind, liegt ein ähnlicher Antrag vor. Dieser muss nun von der Gemeinde geprüft werden.

Investitionen machen sich bezahlt

Bestehende Häuser investieren also durchaus auch und oft auch im großen Stil. Volderauer dazu: "Insgesamt hat sich die Qualität des Nächtigungsangebots stark verbessert. Dank den erreichten Komfortsteigerungen konnte die Auslastung der Stubaier Beherbergungsbetriebe beträchtlich erhöht werden. Die Wertschöpfung des Stubaier Tourismus und wirtschaftliche Nachhaltigkeit haben sich in den letzten 16 Jahren erheblich verbessert. Gemessen an der Auslastung seiner Betriebe rangiert der TVB Stubai weit über dem Tirol-Durchschnitt.“ Na dann!
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