Bgm. Gleirscher
"Wäre kein Hochwasser gewesen, würde ich besser schlafen"

Bgm. Andreas Gleirscher wird oft gefragt, ob er es wieder tun würde. Seine Antwort: "Wäre kein Hochwasser gewesen, würde ich besser schlafen." | Foto: Kainz
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  • Bgm. Andreas Gleirscher wird oft gefragt, ob er es wieder tun würde. Seine Antwort: "Wäre kein Hochwasser gewesen, würde ich besser schlafen."
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Das Neustifter Gemeindebudget ist sehr belastet. Bgm. Andreas Gleirscher im Interview.

BEZIRKSBLATT: Neustift hatte zuletzt mehrfach mit Hochwasserereignissen zu kämpfen. Inwieweit wirkt sich das auf den laufenden Betrieb aus?
Bgm. Andreas Gleirscher:
Die Ereignisse sitzen tief, obwohl alles perfekt funktioniert hat. Wir haben schon viel verbaut und in ähnlicher Tonart wird es weitergehen. Für die nächsten Jahre hat Neustift noch einmal Hochwasserprojekte mit einem Gesamtvolumen von 15 Millionen Euro in der Schublade. Es geht nicht alles auf einmal, aber die Bevölkerung soll wissen, dass zur Sicherung des Lebensarums alles Mögliche getan wird. Der Bau der Schutzmaßnahmen belastet andererseits das Gemeindebudget sehr stark.

Dazu gleich zum Notweg ins Oberbergtal. Wie ist hier der Stand der Dinge?
Am 1. Dezember erfolgt eine Präsentation eines fixfertigen Projekts für die geplante öffentliche Straße. Über 40 Grundbesitzer und Berechtigte sind dazu eingeladen. Die nächsten Schritte sind dann die Einreichung und die Verhandlung. Ich hoffe, wir können schon im Frühjahr in die Umsetzung gehen.

Die Opposition wirft Ihnen hier vor, dass alles zu langsam ging. Warum ging es nicht schneller?
Weil die Materie sehr komplex ist und es sich auch um keinen Dauersiedlungsraum handelt. Ich habe es immerhin geschafft, dass wir trotz Notsituation einen Notweg haben – Zulieferung und Bewirtschaftung waren möglich. Dafür hat die Gemeinde 300.000 Euro investiert.

Apropos Geld: Wenn es an anderen Ecken fehlt, rutschen dann Vorhaben nach hinten?
Es ist in der Tat schwierig, wir hängen immer mehr am Topf von Land und Bund. Früher hatten wir weit mehr Verfügungsmittel, jetzt aber schluckt der laufende Betrieb – Stichwort wieder Verbauungsmaßnahmen – fast alles. Dabei gäbe es bei der gesamten Kinderbetreuung Handlungsbedarf und beim Gemeindehaus müsste dringend einmal eine thermische Sanierung gemacht werden. Auch der Photovoltaikausbau gerät ins Stocken.

Und dann wäre noch das Großprojekt Freizeitzentrum Neu in der Warteschleife.
Genau. Leider geht es uns aber wie dem MCI. Anno dazumal haben wir von Kosten in der Höhe von 15 Millionen Euro gesprochen, jetzt wird die Realisierung des Vorhabens mit mehr als der doppelten Summe beziffert. Da wird man schauen müssen, was wirklich möglich ist.

Könnte die Kurtaxenerhöhung helfen?
70 Prozent der Kurtaxe werden in Neustift eingenommen, somit habe ich als Bürgermeister von Neustift kein Problem, wenn das Geld bzw. die Kurtaxe auch wieder so aufgeteilt wird.

Was ist Ihnen noch wichtig, zu erwähnen?
Im Vinzenzheim kam es kürzlich zu einer Heimeinschau – wir haben ein tolles Haus – auch für Aufsicht und Behörden ist alles zur besten Zufriedenheit. Das Problem des Personalmangels bleibt aber. Ähnlich ist es in der Schule, daher wollen wir jetzt für die Nachmittagsbetreuung im Bildungscampus selber Leute anstellen.
www.meinbezirk.at

Bgm. Andreas Gleirscher wird oft gefragt, ob er es wieder tun würde. Seine Antwort: "Wäre kein Hochwasser gewesen, würde ich besser schlafen." | Foto: Kainz
Foto: Gemeinde Neustift
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