Ende des Traditionsbetriebs
Die letzte Brettljause bei Familie Dunst
Der Besuch einer Buschenschank gehört in der Region zur entsprechenden Jahreszeit natürlich dazu. Nicht mehr ausschenken wird Familie Dunst in Muggendorf in der Saison 2024.
MUGGENDORF. "Sehr guter Wein, sehr gutes Essen, Freundlichkeit wird groß geschrieben. Könnten uns kein besseren Wirt wie Günter vorstellen", so hieß es in einer Online-Bewertung der Buschenschank Dunst in Muggendorf bei Straden noch im Vorjahr.
Weitere Bewertungen werden ausbleiben, denn kurz vor Jahreswechsel wurde die letzte Brettljause angerichtet – die letzte Mischung eingeschenkt. Nach 53 Jahren ist Schluss. Das Ehepaar Dunst geht in Pension, Betriebsnachfolger gibt es keinen. „Wir sind bereit, unsere Buschenschank, die am 'Wander-Weg der Kunst' liegt samt 1,3 Hektar Weingarten zu verkaufen. Für ein junges Pärchen bietet sich eine einmalige Chance“, macht sich das Ehepaar immer noch Hoffnung auf ein Weiterbestehen des beliebten Ausflugsziels.
„Bekannt ist die Region Steirisches Vulkanland durch die Buschenschank-Betriebe geworden, nicht durch die Habenlokale!“
Günter Dunst, Buschenschnak-Betreiber im Ruhestand
Stolz auf große Feste
Besonders stolz ist die Familie auf ihren Gewölbekeller und das mehrmals durchgeführte „Kellergasslfest“, bei dem einst mehr als 1.000 Besucher vorbeischauten. „Jetzt haben wir endlich Zeit als Gäste in eine Buschenschank zu gehen", so Günter Dunst mit einem lachenden und weinenden Auge.
Start mit 25 Sitzplätzen
Ein Blick zurück in die Betriebsgeschichte: Günter Dunsts Eltern, Sophie und Hans Dunst, haben die Buschenschank 1970 eröffnet. 25 Sitzplätze waren damals vorhanden. Müller-Thurgau war die ausgeschenkte Weinsorte, belegte Brote, Aufstrichbrote, Brettljause und selbstgebackene Mehlspeisen wurden kredenzt. „Als Heizung stand ein kleiner Ofen im Raum und es wurde getanzt und gesungen“, erinnert sich Günter, der in dieser Zeit schon ab und an ausgeholfen hat.
Vom Handwerker bis zum Parlamentarier
Nach der Pensionierung der Eltern hat Günter Dunst mit seiner Frau Theresia 2002 den Betrieb übernommen. Aus vielen Gästen sind Stammgäste geworden – begrüßt hat man auch Besucherinnen und Besucher aus Vorarlberg und Wien bzw. auch aus dem benachbarten Ausland. „Alle Gesellschaftsschichten, vom Handwerker bis zum Richter, vom Parlamentarier bis zum Spitzensportler – alle konnte ich mit ausgezeichneter Kulinarik und mit meinen Witzen unterhalten“, so der stets gut gelaunte Weinbauer.
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