Feldbach
Von der Maschinenfabrik Krobath zur Artilleriewerkstätte
Feldbach. Zum Gedenken an den verstorbenen Firmenchef Ferdinand Krobath, wurde im ehemaligen Bereich der Maschinenfabrik Krobath, vom Südoststeirischen Verein für Heimatkunde das Buch „Von der Maschinenfabrik zur Artilleriewerkstätte“, das Johann Praßl verfasste, vorgestellt.
Autor Johann Praßl gibt einen tiefen Einblick in ein Unternehmen, das in erster Linie auf die Konstruktion von landwirtschaftlichen Maschinen ausgerichtet war und im Zuge des Bedarfes an Kriegsmaterial im Ersten Weltkrieg zum Kriegsgerätelieferanten umfunktioniert wurde. Praßl gelang es anhand vieler schriftlicher Dokumente, Pläne und Fotografien die Umstrukturierung der kleinen Firma Krobath lebensnah darzustellen. Und so wurde Krobath vom Kriegsministerium mit der Schrapnellkopffertigung beauftragt, was einen Bedarf an Arbeitern mit sich brachte, die teilweise aus dem Kriegsgefangenenlager Feldbach/Mühldorf rekrutiert wurden. Doch es fehlte nicht nur an geeigneten Arbeitern, sonder auch an den leistungsfähigen Maschinen. „Es bestand ein ständiger Mangel an Facharbeitern und der Bedarf an Kriegsgütern stieg ständig an“, sagte Praßl.
Das Buch gibt auch einen guten Einblick in die Nebenprobleme, mit die Krobath beschäftigt war. Dazu gehörte die Versorgung der Arbeiter mit Lebensmitteln oder die Beziehung zum Kriegsgefangenenlager. Praßl schreibt auch über Zechprellerei, Einbruch und Diebstahl in der Fabrik, Bezahlung mit Naturalien und den Arbeiterunruhen.
Ein gelungenes regionalgeschichtliches Werk, das um 29 Euro erhältlich ist. An der Präsentation nahmen Bürgermeister Josef Ober, Vereinsobfrau Antonia Nitsch, Alois Puntigam und die Krobath-Familienmitglieder Eva Krobath, Gerti König und Traute Pontiller teil.
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