Fünf Jahre Kunstraum L 201
Alfred Lenz macht die Straße zur Bühne

Mit Regisseur Franz von Strolchen, Kurator Alfred Lenz und Leiterin Kunst im öffentlichen Raum Gabriele Mackert wird die Straße zum Theaterstück. | Foto: MeinBezirk
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Alfred Lenz’ Kunstraum L 201 wird fünf und mit Franz von Strolchens „OUTSIDERS“ wird das stark befahrene Straßenstück in Studenzen plötzlich zur Freiluftbühne ohne Schauspieler, aber mit Alltagsverkehr und LED-Textband als dramaturgisches Mittel. Das experimentelle Theaterstück Outsiders in Studenzen kann am Freitag, 8. August, um 20 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden.

STUDENZEN. Seit 2021 entwickelt Alfred Lenz in Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark den Kunstraum L 201. Den Kunstraum bildet dabei der Ein-und Ausfahrtsbereich seines Heimathauses an der L 201 in Studenzen. Seit Jahren experimentiert Alfred Lenz mit der außergewöhnlichen Lage des Grundstücks seiner Jugend und lädt Künstlerinnen und Künstler dazu ein, die viel befahrene Landstraße für Kunstprojekte zu nutzen. Erstmals, so die Leiterin Gabriele Mackert, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, werde nun die Straße selbst zur Hauptdarstellerin.

Straße spielt die Hauptrolle

Zum 5-jährigen Bestehen wird neben der alljährlich bespielten Transparentausstellung entlang der stark befahrenen Landstraße auch das Projekt Outsiders des Grazer Autors und Regisseurs Christian Winkler alias Franz von Strolchen umgesetzt. Dazu wurde eine eigene Zuschauertribüne konstruiert. Mit schwarzem Segeltuch umhüllt, wirkt sie für den vorbeiziehenden Verkehr wie eine kleine Box und die Menschen darin wie kleine Spielfiguren.

Die Landstraße 201, dort, wo mit Outsiders das Theater am Straßenrand beginnt. | Foto: MeinBezirk
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Für die Besucher auf der Tribüne wiederum öffnet sich der Blick auf die Umgebung. Der Blick wird auf die Straße gelenkt. Dorthin, wo Traktoren, Lieferwägen und Autolawinen sich durch Studenzen wälzen. Rund 50 Personen finden im Freilufttheater Platz und beobachten den Straßenalltag. Oder ist es bereits Theater? Eine LED-Tafel schickt Gedanken in den Raum zwischen Traktoren, Lastwagen und Tribüne – und mittendrin die Besucher, die sich mit dem Thema „Anderssein“ konfrontiert sehen.

Outsiders in Studenzen

„Mit der LED-Tafel und der Tribüne entsteht ein Stück, das ohne Darsteller auskommt“, sagt Alfred Lenz, der OUTSIDERS mit Unterstützung des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark realisiert hat. Schon mit der jährlich bespielten Transparentausstellung entlang der Straße hatte Lenz die Straße ins Zentrum seiner Kunst gerückt. Nun geht er einen Schritt weiter und macht den vorbeiziehenden Verkehr zur Bühne. Mit Outsiders regt Regisseurs Franz von Strolchen zum gemeinsamen Nachdenken an: Allein durch die absurde Beobachtungssituation drängt sich die Frage auf: Wo hört der Alltag auf und wo beginnt das Theater. Outsiders macht aber auch sichtbar, wie schnell Zuschreibungen gemacht und andere dadurch stigmatisiert werden.

Alfred Lenz zeigt Kunst auf Transparenten direkt an der L 201 in Studenzen 99. | Foto: Alfred Lenz
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Was ist normal?

Was ist normal? Wer gehört dazu und wer nicht? Die Zuschauerinnen und Zuschauer beginnen zu zweifeln. Wer ist hier eigentlich der „Outsider“? Der LKW-Fahrer, der Pendler, oder ein Fußgänger, der die Tribüne mustert? Oder vielleicht der Beobachter selbst, der da oben sitzt und beobachtet? Was als Abweichung gilt, dient oft der Ausgrenzung oder gar der Kriminalisierung. Das Stück spielt genau mit dieser Unsicherheit. Irgendwann können Zuschauer nicht mehr sicher sein, was real ist, was gespielt ist und wo sie selber stehen: in der Mitte oder am Rand der Gesellschaft.

Theater im Vorbeifahren

Das experimentelle Theaterstück Outsiders in Studenzen kann am Freitag, dem 8. August, um 20 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. In etwa einer Dreiviertelstunde entsteht ein absurdes Spiel zwischen Realität und Fiktion, während das scheinbare Normale ins Wanken gerät. Nähere Infos unter: Kunst im öffentlichen Raum

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