"Frauen.Kraft"
Die Rolle der südoststeirischen Frau im Wandel der Zeit
Mit der Initiative "Frauen.Kraft" macht man das Thema Gleichstellung im Bezirk Südoststeiermark präsent und vernetzt Frauen untereinander. Ein weiteres starkes Zeichen setzt man am Weltfrauentag mit einer besonderen Ausstellung.
SÜDOSTSTEIERMARK. Seit nunmehr über vier Jahren setzt das Regionalmanagement in Zusammenarbeit mit der Landentwicklung alles daran, im Rahmen der Initiative "Frauen.Kraft" das Thema Gleichstellung sichtbar zu machen.
"Es ist viel weitergegangen", freut sich Tamara Schober vom Regionalmanagement. Am Programm standen etwa Workshops an Schulen, Netzwerktreffen, Veranstaltungen zu Themen wie "Gleichstellung am Land" und die Präsentation von Frauenporträts. Zudem setzte man auf die wissenschaftliche Begleitung durch die Uni Graz. In den kommenden zwei Jahren sind laut Bianca Lamprecht von der Landentwicklung sechs weitere Netzwerktreffen angesagt - zudem will man sechs weitere Role Models, also Frauen mit Vorbildfunktion, porträtieren. Auch die Öffentlichkeitsarbeit will man forcieren – hierfür hat man auch ein neues Logo parat.
Literarischer Leckerbissen
Einen ganz besonderen Leckerbissen kredenzt man am 8. März anlässlich des Weltfrauentags. Johann Schleich, renommierter Journalist und Autor, präsentiert im Zentrum Feldbach das Buch "Frauen.Kraft im Steirischen Vulkanland". Jenes ist in drei große Kategorien unterteilt. Zunächst wird ein Blick auf die Geschichte der Frauen in den letzten 5.000 Jahren in der Region geworfen, weiter geht es dann mit den verschiedenen Frauenorganisationen und Frauenporträts.
Die Frau im Hintergrund
Schleich, der in seiner Arbeit von Karl Lenz unterstützt wurde – mit ihm erarbeitete er ja auch ein Werk rund um das Thema Tod in der Region – stellt eines klar: "Die Frauen waren früher immer in der Versenkung, der Mann war im Vordergrund. Ich habe in meinen über 100 Ortschroniken in Summe nur ein paar Seiten über die Frauen gefunden."
Eine der ersten starken Frauen in der Region sei die "Gallerin", die Riegersburger Burgfrau, gewesen. "Sie hat sich nichts gefallen lassen", so Schleich. Er erklärt, dass die Frauen in Kriegszeiten, als die Männer im Einsatz waren, zwar stets gut für die Arbeit waren, in der Folge meist aber wieder im Rang abrutschten und beispielsweise unter den Nazis primär in die Rolle als Mutter und Hausfrau gedrängt wurden.
"Die Frauen waren früher immer in der Versenkung, der Mann war im Vordergrund."
Johann Schleich, Autor und Journalist
Musikalische Frauenpower
Im Bezirk hätte Schleich in seiner Journalistentätigkeit auch erst spät Frauen in Vereinen oder in der Politik entdeckt und porträtiert in seinem Werk u.a. auch Lödersdorfs ehemalige Bürgermeisterin Emma Liendl. Viele der im Buch vorgestellten Frauen werden auch am 8. März die Bühne im Zentrum entern. Und ein ganz besonderes Special: Es haben sich 134 Musikantinnen aus der Region gefunden, die am Weltfrauentag musizierend durch die Stadt marschieren.
Zum Buch wird es auch eine Wanderausstellung geben. Anstoß dabei gab NAbg. Agnes Totter. Sie war regelmäßig bei der Wanderausstellung "Du stirbst nur einmal" von Lenz und Schleich zu Gast und befand das Format im öffentlichen Raum als ideal. 20 Tafeln werden auf sechs Kuben in zunächst sechs Gemeinden zu sehen sein. Laut Karl Lenz habe man gesamt 17 mögliche Termine, interessierte Gemeinden könnten sich noch jederzeit bei ihm unter lenzkarl@gmail.com melden.
Ausstellungseröffnungen im öffentlichen Raum:
- Feldbach: 8. März
- St. Stefan im Rosental: 7. Mai
- Bad Gleichenberg: 19. Mai
- Kapfenstein: 30. Juni
- Straden: 15. August
- Gnas: 10. September
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