Baubranche
Einfamilienhaus-Flaute fordert von Firmen Flexibilität

Im Baugewerbe ist aktuell Flexibilität angesagt, um die Verluste in Sachen Einfamilienhaus ausmerzen zu können.  | Foto: Symbolfoto Anna Waldl/Pixabay
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  • Im Baugewerbe ist aktuell Flexibilität angesagt, um die Verluste in Sachen Einfamilienhaus ausmerzen zu können.
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Wie geht es der heimischen Baubranche? Gemäß der Nachfrage von MeinBezirk.at sei die Lage noch relativ stabil, doch die Flaute in Sachen Einfamilienhausbau fordert die Unternehmen heraus, sich bei den Projekten umzuorientieren. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Eines der Themen, das derzeit an den Stammtischen heiß diskutiert wird, ist die Situation in der Baubranche. Wie es dieser im Bezirk Südoststeiermark geht bzw. ob es echt so heftig kriselt, wie vielerorts gemunkelt wird, haben wir nachgefragt. So etwa bei Thomas Heuberger, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer. "Die Rahmenbedingungen in Sachen Einfamilienhaus sind schwieriger geworden, etwa was das Eigenkapital anbelangt – das spürt natürlich auch die Baubranche. Fakt ist aber auch, dass jemand, der das Eigenheim als Lebensziel definiert hat, diesen Traum auch umsetzen wird. Im Bereich des Tiefbaus ist die Auslastung in Ordnung. Hier sind Firmen z.B. beim Breitbandausbau oder im Straßenbau involviert." 

Noch nicht an Zahlen ablesbar

Und was sagt AMS-Leiter Edmund Hacker? "An den vorliegenden Zahlen am Arbeitsmarkt lässt sich die angespannte Situation in der Baubranche noch überhaupt nicht nachweisen. Wir hatten mit Ende Juni 2023 im Vorjahresvergleich lediglich um vier Personen mehr in Vormerkung. Bei den offenen Stellenmeldungen in der Baubranche sogar um acht Stellen mehr in Bestand bzw. insgesamt 55 offene Stellen. Auch der Zugang von 30 offenen Stellen im Juni war sehr erfreulich", so Hacker.

WK-Regionalstellenleiter Thomas Heuberger | Foto: WK
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Sorge um gefüllte Auftragsbücher

Gespräche mit den Betrieben würden zeigen, dass nun die größte Sorge sei, dass man auch genügend Aufträge erhält, um vorhandenes Personal zu beschäftigen. Die aktuell schwierige Auftragslage würde dadurch bestätigt werden, dass über das AMS-Frühwarnsystem aktuell die Kündigung von rund 30 Personen angekündigt worden sei. "Die wirtschaftliche Hochphase nach Corona dürfte vorbei sein und sich die allgemeine Situation auf dem Niveau vor der Pandemie einpendeln", erklärt der AMS-Chef. Saisonbedingt rechnet er im bevorstehenden Winter wieder mit einer größeren Anzahl an vorgemerkten Personen aus der Baubranche. Die Dauer der Saisonarbeitslosigkeit dürfte sich seiner Meinung nach im Vergleich zu den Vorjahren auch verlängern.

Edmund Hacker, Leiter des regionalen AMS | Foto: RegionalMedien
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"Die wirtschaftliche Hochphase nach Corona dürfte vorbei sein und sich die allgemeine Situation auf dem Niveau vor der Pandemie einpendeln."
AMS-Leiter Edmund Hacker

Von einer guten Auslastung spricht Verena Pock, Geschäftsführerin von Pock Bau in Gnas, einem Leitbetrieb mit 100 Kräften. Allerdings habe sich das Tätigkeitsfeld umverlagert. Der Einfamilienhausbau sei um rund 80 Prozent eingebrochen. Nun stünden eher Landwirtschafts- und Gewerbebauten, Um- und Zubauten, Sanierungen und auch Arbeiten nach Unwetterschäden am Plan. Mit einer Erholung des Markts bei den Einfamilienhäusern rechnet Pock bei den aktuellen Kreditzinsen nicht. 

Würdest du zur Zeit ein Bauprojekt wagen?

Caroline Puchleitner, sie zeichnet für das Baumanagement bei Puchleitner Bau in Mühldorf bei Feldbach verantwortlich, erklärt, dass man zur Zeit durchaus von einer Krise in der Baubranche sprechen kann. Die Bauherren wären in Sachen Einfamilienhaus vor allem wegen der finanziellen Rahmenbedingungen abwartend. Sie beziffert den Einbruch des Einfamilienhaussektors mit ca. 70 Prozent. Als Unternehmen müsse man deshalb flexibel sein. Derzeit stünden viele Sanierungen, kleinere Baustellen sowie Um- und Zubauten am Programm. In puncto Personal versuche man die schwierige Zeit mit Urlauben zu überbrücken. Puchleitner sieht dem Herbst optimistischer entgegen, da sich die Preissituation bei den Baumaterialien wieder leicht erholen würde.

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