Südoststeiermark
Landwirte fördern den Artenreichtum

- Lokalaugenschein am Betrieb der Familie Triebl in Poppendorf. Hier wird seit Jahrzehnten auf den Naturschutz geachtet.
- Foto: WOCHE
- hochgeladen von Roman Schmidt
Die Landwirtschaftskammer Südoststeiermark nutzte die Woche der Steirischen Landwirtschaft, um die Biodiversitätsfortschritte der Region aufzuzeigen.
Am Hof der Familie Triebl in Poppendorf zeigte der südoststeirische Landwirtschaftskammer-Obmann Franz Uller die Bedeutung der Bewirtschaftungsweise für die „Biodiversität“ auf. Sie ist das zentrale Thema der Steirischen Woche der Land- und Forstwirtschaft.
Biodiversität als Lebenseinstellung
Was ist Biodiversität? Was sich etwas sperrig anhört, ist im Grunde schnell erklärt: Es geht um die Vielfalt des Lebens in einem Lebensraum. Am Mutterkuhbetrieb mit seltenen Rassen wächst die Artenvielfalt stetig. Das beweist Alexander Triebl etwa im Rahmen verschiedener Programme wie „Umweltgerechte biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ oder „Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel“. Reduzierte Düngung bzw. nur Eigendünger und gezielte, späte Mähzeitpunkte gehören für Triebl zum guten Ton der nachhaltigen Bewirtschaftung.
Positive Bilanz in der Südoststeiermark
Die Bilanz der südoststeirischen Landwirtschaft fällt für Uller positiv aus: „Die Naturschutzflächen haben sich seit 2023 verdoppelt.“ 2.200 Hektar sind es mittlerweile. Und biodiversitätsfördernde Betriebe wir die Familie Triebl gibt es in der Südoststeiermark 425. 250 Weidebetriebe setzen auf die Maßnahme „Tierwohl Weide“ als Garant für eine gepflegte Kulturlandschaft. Und: 276 Betriebe der Südoststeiermark bewirtschaften knapp 3.000 Hektar an Grün- und Ackerland, aber auch Obst- und Weinkulturen biologisch.
Auch bewirtschafteter Wald ist artenreich
Uller versucht auch einem Mythos entgegenzutreten: „Unsere bewirtschafteten Wälder sind artenreich.“ Gerne werde nämlich das Gegenteil behauptet, so der Kammerobmann. Rund 3.000 Arten, darunter zahlreiche Rote-Liste-Arten seien in den steirischen Wirtschaftswäldern nachgewiesen worden.
Humus schützt vor Wetterkapriolen
Bezirksbäuerin Maria Matzhold bricht eine Lanze für eine humusaufbauende Ackerwirtschaft: „Gesunde, humusreiche Böden speichern mehr Wasser und schützen so besser gegen Erosion durch Starkregen und Trockenheit.“ Kammersekretär Johann Kaufmann versicherte, dass die Biodiversität in der landwirtschaftlichen Beratung einen wesentlichen Stellenwert habe: „Alleine 2024 haben die Kammerberater 3.320 landwirtschaftliche Betriebe bei der Antragstellung des Mehrfachantrages und bei Fragen zum ÖPUL-Programm unterstützt.“ Zudem sei die südoststeirische Landwirtschaftskammer als Bodenkompetenzzentrum Speerspitze in der Unterstützung der nachhaltigen Bodenbewirtschaftung für die Maximierung der Biodiversität.
Zwischenfrucht für ein Drittel der Bauern selbstverständlich
Im Übrigen begrünen mittlerweile mehr als 1.000 südoststeirische Ackerbauern ihre Flächen nach der Ernte. „Das sind ein Drittel der Ackerbauern, die rund 10.000 Hektar begrünen“, weiß Kaufmann. Warum tun sie das? Weil es den Humusaufbau fördert.




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