Freiwilliges Sozialjahr
Soziale Erfahrung und Selbstfindung zugleich
Ein Freiwilliges Sozialjahr bringt's. Das ist das Resümee eines Lokalaugenscheins an der Bezirksstelle vom Roten Kreuz in Feldbach. MeinBezirk hat sowohl mit dem Betreuerstab als auch jungen Menschen gesprochen, die im Rettungsdienst viele Kompetenzen und wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Leben mitnehmen.
FELDBACH. Was haben Sara Penitz, Chiara Christiner, Anna Loidl, Diara Gerstl und Kerstin Stradner gemeinsam? Die jungen Südoststeirerinnen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren haben sich für ein Freiwilliges Sozialjahr (FSJ) entschieden und tragen allesamt die Rotkreuz-Uniform. Ihren Dienst versehen sie an der Bezirksstelle vom Roten Kreuz Feldbach bzw. den Außenstellen.
Ein Plan B mit Mehrwert
"Ich nehme hier sehr viel für meine Zukunft mit", steht für Sara Penitz fest. Für die Kirchbacherin war das Freiwillige Sozialjahr eigentlich Plan B und als Überbrückung bis zum FH-Start gedacht. Für die 20-Jährige scheint schon jetzt klar, dass sie sich persönlich irrsinnig weiterentwickelt hat und nun über soziale Kompetenzen verfügt, die sie für ihren späteren Traumberuf als Physiotherapeutin gut gebrauchen kann.
Die Kraft der Gemeinschaft
"Es war die beste Entscheidung", betont auch Anna Loidl. Sie ist im Schnitt pro Dienst bei bis zu zehn Fahrten, heißt Rettungs- und Krankentransporten, mit dabei. Natürlich sind da auch tragische Fälle dabei, aber durch die gute Gemeinschaft und Betreuung in Reihen vom Roten Kreuz ließen sich auch Ausnahmesituationen gut bewerkstelligen.
"Das besonders Schöne hier ist die Gemeinschaft. Es ist eine Tatsache, dass man über alles reden kann, etwa auch nach Ausnahmesituationen im Dienst."
Anna Loidl
Das FSJ kann man laut Wolfgang Trummer, er betreut die Teilnehmenden an der Bezirksstelle, beim RK übrigens ab dem 18. Lebensjahr starten und eine Einsatzdauer zwischen neun und zwölf Monaten wählen. Für 34 Wochenstunden Dienst gibt es ein Taschengeld von 280 Euro monatlich. Ein wesentlicher Aspekt des FSJ ist die Ausbildung. So wird man etwa im Bereich des Rettungsdiensts in 100 Stunden Theorie und 160 Stunden Praxis zur Sanitäterin bzw. zum Sanitäter ausgebildet.
Zusatzqualifikation ist das A und O
Wichtig zu wissen – die Ausbildung muss jeweils eine echte Zusatzqualifikation sein. Wenn ich bereits die Rettungssanitätsausbildung in der Tasche habe, kann ich diese also nicht nochmals im FSJ wiederholen. Jedoch könnte man in diesem speziellen Fall z.B. in den sozialen Diensten, etwa dem Seniorentageszentrum in Feldbach, tätig werden und die jeweilige Ausbildung absolvieren.
Breites Einsatzfeld
Natürlich ist das FSJ nicht nur bei der Rettung möglich, sondern u.a. auch in der Sozial- und Behindertenhilfe, Betreuung alter Menschen oder auch in der Kinderbetreuung. Auch nicht unwesentlich: "Falls jemand etwa in dem Zeitraum ein super Jobangebot erhält, kann man das Sozialjahr auch nach Absprache frühzeitig beenden, da wir den jungen Menschen auf ihrem Karriereweg nicht im Wege stehen wollen", erklärt Trummer.
Instrument der Selbstfindung
Er ist sich sicher: "Viele tun sich mit dem Sozialjahr selbst was Gutes, weil es in einem Alter, in dem viele Zukunftsentscheidungen anstehen, viel zur Selbstfindung beiträgt". Das Freiwillige Sozialjahr würde von den Teilnehmenden jedenfalls sehr positiv erlebt werden. Dies ließe sich daran ablesen, dass ca. 80 Prozent dem Roten Kreuz Feldbach als regelmäßig aktive Freiwillige erhalten bleiben.
Kontakt bei Fragen rund um das FSJ:
Rotes Kreuz Steiermark, 0800/222/144, freiwillig@st.roteskreuz.at
Website: www.roteskreuz.at/steiermark/ich-will-helfen/freiwilliges-sozialjahr
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