Curmuseum in Bad Gleichenberg
Vom Fingerformer bis zum Cannabishalter
Bürgermeisterin a. D. Christine Siegel ist die neue Obfrau des Curmuseums und steht nun dem geschichtsträchtigen Kleinod von Bad Gleichenberg vor.
BAD GLEICHEnBERG. Dass die Therme der Ruhe Bad Gleichenberg in der Gegenwart ein bestens geeigneter Ort ist, um sich vom Alltagsstress jeder Art zu erholen, ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Was aber den Reiz des südoststeirischen Traditionskurortes bereits in der Vergangenheit ausgemacht hat, das ist im Curmuseum in der aufgelassenen Trinkhalle aus den 1950er Jahren unmittelbar neben dem modernen Kurhaus übersichtlich dargestellt.
Seit einiger Zeit hat das Curmuseum nicht nur einen neuen Vorstand, sondern mit Bürgermeisterin a. D. Christine Siegel auch eine neue Obfrau. "Nach dem Tod von Ria Mang, der Historikerin, die alles über Bad Gleichenberg wusste und in zahlreichen Büchern auch beschrieb, war für mich klar, dass ich mich bereit erkläre, ihr Werk weiterzuführen und mich diesem wertvollen Kleinod unserer Gemeinde nachhaltig zu widmen", sagt Siegel, die im vergangenen Herbst ihr Amt als Bürgermeisterin übergab.
Die Geheimnisse des Toilettenbesuchs
Das Curmuseum besticht im einzigartigen Ambiente der alten Trinkhalle mit zahlreichen Exponaten, die einen detaillierten Überblick über die Geschichte Bad Gleichenbergs als Kurort bieten. Wobei Leiterin Birgit Riz drei spezielle Lieblingsstücke hat: "Zum einen die Fingerspitzenformer, die auf ebenso schmerzhafte wie erfolglose Weise für schlanke Finger, eines der Schönheitsideale früherer Tage, sorgen sollten. Dann die kleinen Asthmazigarettenhalter, in die zur Freude der Patientinnen und Patienten Cannabis eingesetzt wurde. Und schließlich das Büchlein über die ,Toilettengeheimnisse', das heute noch käuflich erwerbbar ist und als beliebtes Mitbringsel unserer Kurgäste gilt."
Dienstags, donnerstags und samstags bietet Birgit Riz zwischen 15 und 17 Uhr gegen freiwillige Spenden unterhaltsame Führungen durch das seit 2012 bestehende Curmuseum an. "Wir sind permanent auf der Suche nach weiteren Exponaten und freuen uns, wenn uns jemand etwas zur Verfügung stellt, das zur Dokumentation der Kurgeschichte Bad Gleichenbergs beiträgt", sagt Siegel. Um 25 Euro pro Jahr könne man unterstützendes Mitglied des Curmuseums werden und damit etwas dazu beitragen, dass die Geschichte von Bad Gleichenberg als traditioneller Kurort auch in der heutigen Zeit präsent bleibe.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.