Neues von der Vulkanlandsternwarte

Ein Schiff im schwarzen Ozean

Majestätisch gleitet sie durch den schwarzen Ozean. Lautlos. Und doch sechs mal so schnell wie eine Gewehrkugel. Umrundet unseren Planeten in in 90 Minuten. Seit dem Jahr 2000 ist sie immer bemannt, seit damals immer Menschen im Weltraum. Die internationale Raumstation. So groß wie zwei Fußballfelder. 50 Computer kontrollieren die Station. 4 Frachtraumschifftypen versorgen den Außenposten. Die innere bewohnbare Struktur umfasst das gleiche Volumen wie zwei Jumbojets. So eine riesige Struktur kann nicht auf einmal in den Weltraum geschossen werden. Insgesamt wurden achtzig Flüge zum Aufbau der Station durchgeführt. Zweihundertsiebzig Weltraumspaziergänge waren for den Aufbau notwendig. Man braucht aber kein Raumschiff um es zu sehen. Alle paar Wochen kann man die internationale Raumstation am Himmel sehen. Einer der hellsten Sterne. Aber der Stern bewegt sich. Innerhalb von ein paar Minuten schwebt sie von Ost nach West. Ein beeindruckender Anblick. Doch man muss nicht auf die Nacht warten. Ganz, ganz selten fliegt sie von der Erde aus gesehen vor unserem Heimatstern, der Sonne, vorbei. Die Beobachtung ist schwierig. Die Bedeckung ist nur in einem schmalen, ca.10 Kilometer breiten Streifen auf der Erdoberfläche zu beobachten. Noch schwieriger: der Überflug selbst dauert nur eine Zehntelsekunde. Der erste Versuch: Fehlanzeige. Nachhinein erfuhr das die Umlaufbahn geändert wurde, wegen der Ankunft eines Transportraumschiffs. Dadurch verschob sich der Beobachtungskorridor. Doch schließlich klappte es ein anderes Mal. Diese 28.000km/h schnelle Raumschiff braucht nur etwas mehr als eine Zehntelsekunde um die Sonnenscheibe zu durchqueren. Und ich hatte sie auf Film! Die Raumstation in 460 Kilometer Höhe. Unsere Sonne, in 150 Millionen Kilometern Entfernung. Unsere Raumstation vor unserem Heimatstern!