Reinhold Ranftl auf Schalke – Interview
"Vielleicht habe ich das Niveau der Liga unterschätzt"
Reinhold Ranftl erzählt in einem Interview über sein erstes halbes Jahr bei Schalke 04, was er in der Weihnachtspause unternehmen wird und was seine Ziele für das kommende Jahr sein werden.
Herr Ranftl, wie geht es nach einem halben Jahr „auf Schalke“?
Jetzt nach dem Nürnberg-Spiel geht es mir natürlich sehr gut. Das Ergebnis war gut, die Leistung war gut und es war bisher mein bestes Spiel für Schalke.
Sie haben auch beinahe Ihren ersten Treffer für Schalke erzielt.
Der Torhüter konnte den Ball noch an die Latte lenken. Wichtig ist aber, dass ich in solche Situationen komme. Dann wird auch bald ein Treffer gelingen. Man erwartet von mir auch Vorlagen und gegen Sandhausen ist mir endlich mein erster Assist gelungen.
Sie sind zu Saisonbeginn relativ schnell aus der Startelf gerutscht und haben in der ersten Hälfte der Hinrunde mehr Zeit auf der Ersatzbank verbracht. In der zweiten Hälfte der Herbstsaison gab es wieder mehr Einsatzminuten. Wie würden Sie diese beiden Zeiträume vergleichen?
So langsam lebe ich mich hier ein. Der Umzug, aber auch die Erwartungshaltung, die man mir gegenüber hatte und die ich an mich selbst hatte, haben mich schon belastet. Möglicherweise habe ich auch das Niveau der Liga etwas unterschätzt. Jeder kann hier jeden schlagen und an der Spitze ist das Feld sehr dicht. 70 Prozent reichen da nicht, es sind immer hundert Prozent notwendig. Die Fans erwarten, dass man auch gepflegten Fußball spielt. Und da musste ich mich verbessern. Die Tendenz geht aber nach oben.
Am kommenden Wochenende gibt es noch vor der kurzen Winterpause das erste Spiel der Rückrunde. Schalke tritt beim HSV an. Im ersten Spiel gab es eine bittere 1:3-Heimniederlage. Was erwarten Sie jetzt von diesem Spiel in Hamburg?
Der HSV ist sicher eine harte Nuss. Aber auch die kann man knacken. Im Vergleich zum ersten Spiel haben wir uns sicher verbessert. Es wird ein offener Schlagabtausch, den wir gewinnen wollen. Die Hamburger sind derzeit unser Tabellennachbar, die Meisterschaft wird an diesem Spieltag aber noch nicht entschieden. Es ist in dieser Liga - wie gesagt - alles dicht beisammen. Werder Bremen ist beispielsweise als Neunter nur drei Punkte hinter uns.
Nach dem Spiel in Hamburg geht es in eine kurze Winterpause. Was werden Sie da machen?
Weihnachten werde ich wie jedes Jahr mit meinen Schwiegereltern und mit meinen Eltern verbringen. Ein paar Tage wird es in die Berge gehen. Das brauche ich. Und ich freue mich natürlich auch, meine Ex-Teamkollegen von Fehring wiederzusehen. Viel Kontakt habe ich noch mit Georg Winkler und Paul Glanz. Am 1. Jänner geht es dann wieder retour nach Gelsenkirchen und am 16. Jänner haben wir bereits unser erstes Spiel im Jahr 2022, das Heimspiel gegen Holstein Kiel.
Was sind Ihre Ziele für 2022?
Mein größtes Ziel ist natürlich der Aufstieg mit Schalke 04 in die deutsche Bundesliga. Und persönlich möchte ich dazu möglichst viel beitragen. Dieses Ziel hat jeder Spieler hier.
Zählt auch ein Einsatz im Nationalteam zu ihren Zielen für das kommende Jahr?
Jetzt heißt es einmal Woche für Woche gute Leistungen zu bringen. Dann könnte auch das Team wieder Thema werden. Wenn ich an meine erste Zeit im Nationalteam denke, dann war das wie ein Traum. Es war sehr schön, dabei zu sein und mit Spielern wie David Alaba oder Marko Arnautovic in einer Mannschaft zu spielen. Ich habe da viel gelernt. Aber jetzt hoffe ich einmal, dass ich am Samstag in Hamburg wieder in der Startelf stehe.
Zum Artikel über Reinhold Ranftl bei Schalke 04:
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